Warum Jesus von Gott so begeistert ist
Das Leben Jesu - vor seinem öffentlichen Auftreten / Band 8
Karl-Patrick Hesch
Gleich vorne weg: Weder habe ich das Leben Jesu und seine Lehren auf medialem Wege empfangen, wie vielleicht mancher irrtümlicherweise denken könnte, noch weiß ich, was Jesus wirklich gesagt und getan hat, bevor er öffentlich aufgetreten ist. Wie sollte ich auch? Es steht mir aber frei, Überlegungen anzustellen, was er gesagt haben könnte. Das ist so zu verstehen, wie wenn ein Krippenbauer zum Beispiel eine alpenländische Weihnachtskrippe baut und sich dabei vorstellt, wie die damalige Unterkunft der heiligen Familie ausgese-hen haben könnte.
So schön, passend und inspirierend es ist, sich eine Weihnachts-krippe neben den Tannenbaum zu stellen, so stimmig war es für mich, fiktive Szenen aus dem Leben Jesu, meist vor seinem öffentlichen Auftreten, mir auszudenken.
Oder man stelle sich einen Maler vor, der eine Begebenheit aus dem Leben Jesu in einem Gemälde darstellt. Keiner wirft dem Maler vor, dass das, was da zu sehen ist, rein fiktiv ist, sich also so nicht zugetragen haben kann. In diesem Sinne möchte ich meine Arbeit verstanden wissen.
Hinzu kommt, dass jeder Theologe sich das Recht herausnimmt, Jesu Botschaft zu deuten. Jedes Jahrhundert erfindet einen anderen Jesus, heißt es. Nun habe ich mal gehört, dass die Theologie viel zu wichtig und wertvoll sei, um sie nur den Theologen zu überlassen. Diese Aussage hat mir natürlich gefallen. Und so habe ich mich als interessierter Laie auf theologisches Terrain begeben, um meine Sicht der Botschaft Jesu darzulegen. Obwohl mir klar ist, dass ein theologisches Terrain immer ein glattes Terrain ist.