Way down Florida
Jey Meeßen, Udo Meeßen
Im Spätherbst 1998 machen sich zwei junge Frauen aus Helena in Montana in ihrem roten Chevrolet Caprice Kombi auf den Weg nach Florida, weil sie dem Spießbürgertum und der Bigotterie entfliehen und heiraten wollen. In Montana sind gleichgeschlechtliche Ehen nicht erlaubt und in Florida dürften sie vor dem Gesetz zu Eheleuten werden.
Ohne konkreten Plan, aber mit einem Ziel vor Augen begeben Talia und Leila sich auf einen Road-Trip über die Interstates in Richtung Süd-Osten, unterteilen die zu fahrenden, fast 4.500 Kilometer in Tagesetappen um rund 400, übernachten in Motels an den Straßen und essen in Diner genannten Gaststätten.
Way down Florida wird zu einem gewagten Trip, wie er aus einem Road-Movie stammen könnte.
Sie erleben haarsträubende Abenteuer, schlittern zuweilen haarscharf am Tod vorbei und bis sie nach fast zwei Monaten im Sonnenstaat ankommen, durchleben sie Höhen und Tiefen, Schmerz und Gewalt, aber auch Liebe, genialen Sex und Freude, machen sich Feinde und Freunde.
Der nahezu unverwüstliche rote Chevy lässt sie niemals im Stich, wird während des Trips zum Zentrum ihrer Existenz, schreibt auf einer Teststrecke Geschichte und wird zum Symbol für ihren Kampf um Anerkennung und Freiheit im puritanischen Amerika des ausgehenden 20. Jahrhunderts.
Als sie schließlich in Miami Dade ankommen, sind aus den Küken gereifte Frauen geworden, welche den Kopf stolz erhoben haben und unerschütterlich ihren Weg gegen jeden Widerstand gehen.