Weihnachten im alten Kiel
Antje Erdmann-Degenhardt
In Tagebuchstellen, Gedichten, Reisebriefen und Erzählungen wird das alte Kiel von Anfang des 19. Jahrhunderts bis zur Nachkriegszeit im 20. Jahrhundert zur Winterzeit lebendig. Dazu werden alte Kieler Weihnachtsrezepte aus privaten Koch- und Backbüchern wiedergegeben, um auch den kulinarischen Genuss zu demonstrieren. Ob Eissegeln, Rodeln, Schlittschuhlaufen, Rummelpott oder Silvesterfeiern – die Texte zeigen, dass es im „Sprottenathen“ an der Förde auch in der kalten Jahreszeit keinesfalls langweilig war. Insbesondere die Weihnachtstage werden farbig beschrieben, sei es in Professoren- oder Offi ziershäusern, in Handwerker- oder Arbeiterwohnungen, in Kaufmannsfamilien oder in Dichterstuben – in jedem Kreis wird Weihnachten anders erlebt. Und doch verbindet alle das eine um den 24. Dezember herum: die Freude auf das größte deutsche Familienfest unter dem geschmückten Tannenbaum. Hoch- und niederdeutsche Texte von Theodor Storm, Klaus Groth, Detlev von Liliencron und unbekannteren Autoren vermitteln eine gemütliche Atmosphäre von der Stadt „tom kyle“, in der man insbesondere auch im Winter, trotz Eis und Schnee, zu leben verstand.