Welche Informationen sind beim Lernen aus (Sach-)Texten wesentlich?
Entwicklung, Erprobung und Evaluation eines für SchülerInnen geeigneten Analyseverfahrens zur Bestimmung der wesentlichen Textinformation
Astrid Geigenfeind
Ausgangspunkt des vorliegenden Buches ist die bei vielen Schülerinnen und Schülern noch in fortgeschrittenen Klassen der Sekundarstufe feststellbare Schwierigkeit, in (Sach-)Texten auf Aufforderung hin ‚Wesentliches‘ und ‚Unwesentliches‘ zu unterscheiden. Was fehlt, sind didaktische Ansätze, um mit dem Problem umzugehen. In lesedidaktischen Kontexten kommt es zur Sprache, soweit dort – etwa bei der Vermittlung von Leseverstehensstrategien – Techniken wie das Unterstreichen, das Heraussuchen von Schlüsselwörtern oder das Exzerpieren zum Gegenstand werden. Bemerkenswert ist jedoch, dass in allen diesen Fällen die Fähigkeit, ‚Wesentliches‘ von ‚Unwesentlichem‘ zu unterscheiden, im Grunde nicht unterrichtet, sondern vorausgesetzt wird. In der vorliegenden Arbeit wird ein didaktischer Weg entworfen, die Befähigung, ‚Wesentliches‘ von ‚Unwesentlichem‘ in (Sach-)Texten zu unterscheiden, im Deutschunterricht direkt zu vermitteln. Dieser Weg wird theoriebasiert konzipiert, unterrichtsmethodisch ausgearbeitet und in einem Unterrichtsversuch empirisch evaluiert.