Weltmarionetten
Über die Freiheit des Menschen und andere Nichtigkeiten
Albert Ulrich
Was würde geschehen, wenn ein Mensch mit einem anderen tauschen würde? Es bliebe, so eine der Grundthesen dieses Buches, alles, wie es ist, denn es gibt nichts, das getauscht werden könnte. Diese scheinbar banale Erkenntnis birgt viel Wissen – das Wissen, dass nichts von der Personalität zu der Grundwirklichkeit des Universums gehört. Dass der Mensch ein Stück Welt ist, das seine Existenz einer Ansammlung von Atomen verdankt. Dass die Atome und ihre Bewegungen das sind, was den Menschen ausmacht, und nicht eine aus dem Naturzusammenhang herausgebrochene Innenwelt.
In seinen prägnanten Essay beschreibt Albert Ulrich eindrücklich das Selbstbild des Menschen, das erstaunlicherweise weitgehend unbefleckt von der wissenschaftlichen Sichtweise geblieben ist. Trotz aller Gegenbeweise bleibt der Mensch seiner intuitiven Vorstellung von sich als „unbewegtem Beweger“ verhaftet. Dabei ist alles ganz anders: Nicht der Mensch denkt die Welt, sondern die Welt denkt ihn. Doch diese „kopernikanische Wende für den Menschen“, so Ulrich, ist noch nicht in den Köpfen der Mehrheit angekommen.