Wenn Menschen sterben wollen
Mehr Verständnis für einen selbstbestimmten Weg aus dem Leben
Josef Giger-Bütler
Wenn die Einmaligkeit des Lebens die Einmaligkeit des Sterbens einschließt, sollten wir eine bewusste Entscheidung für den Freitod akzeptieren und achten. Die Möglichkeit eines begleiteten Suizids könnte unser Zusammenleben humaner gestalten.
Wie selbstbestimmt dürfen wir aus dem Leben gehen? Müssen wir suizidale Menschen vor sich selbst schützen? Oder erfordert es die Würde des Menschen, auch einen Freitod zu akzeptieren?
Im Diskurs dieser polarisierenden ethischen Fragen geht es dem Autor um den einzelnen Menschen. Er will verstehen, was lebensmüde – insbesondere alte und depressive – Menschen bewegt und warum sie ihr Leben in einer Art abschließen wollen, die allgemein auf Unverständnis und Missbilligung stößt. Aus Achtung vor den Menschen, die sich für den schwierigen Weg des Freitods bewusst und frei entschieden haben, bringt der Autor die Idee des „begleiteten Suizids“ in die Diskussion. Ein selbstbestimmtes Sterben ohne Heimlichkeit, Verbergen und Verschweigen könnte auch die Angehörigen entlasten und versöhnen.