Wer ist Elena Fischer?
U.A.w.g. - Briefe aus dem Lockdown Januar-Juli 2021
Arno Fischer, Sabine Hartung
WER IST ELENA FISCHER
Januar 2021. Es ist fast so still wie zu Beginn der Pandemie. Die Kommunikation hat sich auf digitale Kanäle verschoben und wird immer eintöniger, Emails wie Telefonate ähneln sich oder bleiben aus. Zeit etwas zu unternehmen, am Besten mit den Mitteln der Kunst. Die Idee, unleserliche Briefe zu schreiben und mit der Bitte um Antwort zu verschicken, liegt plötzlich auf der Hand. Die Antworten lassen nicht lange auf sich warten und eines Tages ist ein Umschlag mit einer krakeligen Kinderschrift und Katzenaufklebern im Briefkasten, Absender: Elena Fischer. Bis mir gelungen ist, die Handschrift, den russischen Akzent und die vielen Schreibfehler zu entziffern und den Inhalt auch nur halbwegs zu verstehen, denke ich, dass mich da jemand gehörig hoch nehmen möchte. Mein Großvater war ›noch‹ in Moskau geboren. Da ich aber selbst kaum weiß, was es damit auf sich hat und es auch so gut wie keinem erzählt habe, frage ich mich, woher Elena das wissen kann? Auf der Rückseite des Briefes ist zudem ein geheimnisvolles Faksimile eines russischen Buches abgebildet, doch bis auf ›Москва‹ – Moskau– verstehe ich kein Wort. Oben in der rechten Ecke findet sich ein handschriftlicher Vermerk, 1895 steht dort, das Geburtsjahr meines Großvaters. Jetzt wird mir das unheimlich: Wer ist Elena Fischer?
Die im Rahmen der Kunstaktion ›U.A.w.g. – Briefe aus dem Lockdown‹ im Jahr 2021 sich entsponnene Korrespondenz zwischen Elena Fischer und Sabine Hartung, liegt nun in der 8. Ausgabe von Edition Scheune Sieben zum Nachlesen und Ansehen vor. In Zusammenarbeit mit Arno Fischer.
Heft 8, 36 Seiten, 72 Abbildungen und Grafiken + 1 Original Brief, limitierte, nummerierte Auflage 1–100, Klammerheftung, A5, 2022 – 15€