Wertorientierte Unternehmenssteuerung in Private Equity-finanzierten Unternehmen
Eine konzeptionelle und empirische Untersuchung zu ihrer Implementierung und Ausgestaltung
Ziad Bakhaya
Die Studie soll in erster Linie die Umsetzung der hauptsächlich im Zusammenhang mit grossen börsennotierten Unternehmen diskutierten wertorientierten Unternehmenssteuerungsinstrumente in den vorwiegend mittelständischen Private Equity-finanzierten Unternehmen untersuchen. Ausgangspunkte der Annahme, dass diese auch als Portfoliounternehmen bezeichneten Beteiligungen einen hohen Implementierungsgrad des Value Based Managements vorweisen sind sowohl die bestehenden Einflussmöglichkeiten als auch der bestehende Spezialisierungsvorteil der Private Equity-Gesellschaften. Es ist zu vermuten, dass die Eigentümer durch Ausübung ihrer Gesellschafterrechte optimale Umfeldbedingungen für ein wertorientiertes Management schaffen, dass in erster Linie der Unternehmenswertsteigerung verpflichtet ist. Das Werk ist konzeptionell in zwei Teile gegliedert. In den ersten beiden Hauptteilen werden zunächst die im Zusammenhang mit der wertorientierten Unternehmenssteuerung stehenden Grundlagen und Instrumente des Shareholder Value- Ansatzes dargelegt und analysiert. Eine wichtige Ursache für die Etablierung der wertorientierten Unternehmenssteuerung liegt dabei in den Informationsasymmetrien zwischen den Eigentümern und dem Management von Unternehmen. Daher nimmt in diesem Kontext die Principal Agent-Theorie einen bedeutenden Stellenwert ein. Weitere Schwerpunkte des ersten Hauptteiles sind unterschiedliche Bereiche der Unternehmenssteuerung, die mit einer Wertorientierung in Zusammenhang gebracht werden (z.B. Anreizsysteme, Berichterstattung etc.). Im Mittelpunkt des zweiten Hauptteils stehen die in Schrifttum und Praxis diskutierten bzw. angewendeten wertorientierten Kennzahlen und Kennzahlensysteme (z.B. EVA, DCF, CFROI). Aufgrund der herausragenden Bedeutung dieser Steuerungsgrössen für die empirische Untersuchung werden diese, ausgehend von den Defiziten traditioneller Kennzahlen, einer ausführlichen Analyse unterzogen. In diesem Zusammenhang wird auch auf die Einsatzmöglichkeiten Balanced Scorecard eingegangen (z.B. zur Berichterstattung gegenüber Unternehmensexternen), welche aufgrund der Einbeziehung von finanziellen und nichtfinanziellen Leistungsindikatoren sowie der stärkeren Gewichtung von Wirkungszusammenhängen gegenwärtig im Mittelpunkt der Literatur zur Unternehmenssteuerung steht. Der dritte Hauptteil umfasst die empirische Untersuchung zur Implementierung bzw. Ausgestaltung der wertorientierten Unternehmenssteuerung in deutschen Private Equity-finanzierten Unternehmen. Nach einer kurzen Darstellung des Themengebiets „Private Equity-Finanzierung“ sowie der im Zusammenhang mit Beteiligungsverhältnissen bestehenden Principal Agent-Beziehungen und auftretender Konflikte bzw. deren Lösungsmöglichkeiten erfolgt eine Beschreibung des Forschungsdesigns, welches insbesondere den konzeptionellen Bezugsrahmen des Forschungsvorhabens die Hypothesenherleitung sowie in diesem Zusammenhang die Erstellung des Erhebungsinstrumentes umfasst. Im Anschluss daran werden sowohl die univariate als auch bivariate Auswertung der erhobenen Daten vorgestellt und analysiert.