Wertorientiertes Umweltmanagement
Der Beitrag des Öko-Controlling
Thomas Albrecht
Das Umfeld, in dem Unternehmen heute agieren, stellt sich äußerst komplex dar. Vielfältige Anforderungen aus den Bereichen Politik, Öffentlichkeit und Markt beeinflussen in erheblichem Maße das betriebliche Entscheiden und Handeln. Auch die Verteuerung von Rohstoffen und Energie in der jüngeren Vergangenheit hat gezeigt, dass dem effizienten Umgang mit knappen, nicht erneuerbaren Ressourcen eine beträchtliche Bedeutung für das wirtschaftliche Wachstum zukommt. Darum ist zukünftig mit einem verstärkten Bemühen der Unternehmen zu rechnen, Produkte und Prozesse möglichst öko-effizient zu gestalten.
Zwar steht den Firmen mit dem Controlling grundsätzlich ein Instrumentarium zur Verfügung, welches der Führungs- und Entscheidungsunterstützung dient, in Bezug auf ökologische Belange erscheint es jedoch häufig unzureichend. Gleichzeitig zielt zwar das Öko-Controlling auf den effizienten Umgang mit natürlichen Ressourcen ab, seine Anwendung bleibt in der Praxis allerdings überwiegend auf die ökologische Sphäre beschränkt. Eine systematische Verknüpfung mit den finanziellen Zielsetzungen des Managements findet somit nicht statt. Dadurch wird die Chance vergeben, im Rahmen des Öko-Controlling nicht nur die Umwelteinwirkungen des betrieblichen Handelns zu ermitteln, sondern auch „win-win“-Potenziale zu identifizieren, deren Ausschöpfung zugleich ökologische und ökonomische Vorteile bietet. Mittlerweile existiert auch im Öko-Controlling eine Vielzahl von verschiedenen Instrumenten, deren Nutzen für die Praxis jedoch bislang noch nicht systematisch untersucht wurde.
Dieser Aufgabe widmet sich die vorliegende Dissertationsschrift, da gerade eine solche Bewertung die Auswahl eines adäquaten Instrumentariums für die Unternehmen erheblich erleichtern wird. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob die verfügbaren Methoden des Öko-Controlling grundsätzlich geeignet sind, den Überschneidungsbereich von Ökologie und Shareholder Value zu vergrößern, d. h. Öko-Effizienzpotenziale zu erkennen und ihre Realisierung zu unterstützen.