Widerstand: Für das Leben
Malerei und Zeichnung 2018-2021
Susanne Pikullik-Bastian
Eine Hommage an Menschen, die sich gegen alle Widerstände, Einschüchterungen und Formen von Gewalt für Gerechtigkeit und/oder den Erhalt der Natur engagieren. Inspiriert von der Arbeit der „Gesellschaft für bedrohte Völker“ und deren Zeitschrift „Für Vielfalt“ (früher: „Pogrom“) finden sich in den Skizzen, Portraits und Bildern der Künstlerin die Anliegen von AktivistenInnen wider, die sich für ethnische, religiöse, nationale und indigene Minderheiten einsetzen.
Sie alle eint Martin Luther Kings Satz „I have a dream“, den er in seiner Rede den Demonstranten zurief, als sie sich 1963 auf den Weg nach Washington machten, um für ihr Bürgerrecht einzutreten – gegen die Rassentrennung in den USA. Bekannte wie unbekannte Frauen und Männer, die für Mitbestimmung im gesellschaftlichen Leben und für die Bewahrung bedrohter Kulturen und unser aller Umwelt streiten, sind beschrieben portraitiert – so etwa Ismael Besikci, der sich für die Kurden stark macht und selbst siebzehn Jahre in türkischen Gefängnissen verbachte. Oder Mariella Franco, Stadträtin in Rio de Janeiro und Präsidentin des Frauenausschusses eines Stadtparlaments, die 2018 auf der Rückfahrt von einer Veranstaltung für die Rechte schwarzer Frauen in ihrem Auto erschossen wurde. Ebenso zu nennen ist die soziale Aktivistin, Globalisierungskritikerin und Vorreiterin im Kampf gegen den Ökokollaps der Erde Vandana Shi-va (Jg. 1952), die aus Nordindien stammt und mit ihrem Credo „Eine andere Welt ist möglich“ zu zivilem Ungehorsam aufruft.
Immer hat es in der Geschichte Menschen gegeben, die der Tyrannei die Stirn geboten und sich nicht gescheut haben, selbst ihr Leben in Gefahr zu bringen. Die von Europa ausgehende Industrialisierung und Kolonisierung haben inzwischen den letzten Winkel unserer Erde erreicht und neue Minderheiten geschaffen. Darüber hinaus schlägt der Raubbau an der Natur sowie die Zerstörung der Lebensgrundlagen täglich mehr und mehr Menschen in die Flucht. Ihnen, den weltweit Verstreuten, von Hunger und Elend Betroffenen, will die Künstlerin – wie es die „Gesellschaft für bedrohte Völker“ tut – mit ihren Portraits eine Stimme geben.