Wie wir uns besiegten
Kersten Flenter
Deutschland in den Zehnerjahren des 21. Jahrhunderts: Die Menschen schauen dem Klimawandel und der Wiederverbreitung des Faschismus zu, geben ohne Not ihre Autonomie zugunsten von Datensammlern und künstlicher Intelligenz auf und finden ihre eigene Verrohung überhaupt ganz toll. Während sich die einen ihren Logenplatz für den finalen Kampf im Circus Mundi längst gesichert haben, werfen sich die anderen scheinbar freiwillig den Bären zum Fraß vor. Ein grotesk-dekadenter Zeitvertreib der Gattung Mensch, sich bei der eigenen Besiegung beizuwohnen und dabei mit Bravo!-Rufen nicht zu sparen. Und mittendrin: Chronisten wie Kersten Flenter.
Was in seinen Geschichten als bizarrer Slapstick erscheint, offenbart auf den zweiten Blick immer den bitteren Irrsinn einer Menschheit am selbst geschaufelten Abgrund.
In den 34 Geschichten des Bandes beweist Flenter erneut sein Gespür für ungewöhnliche Perspektiven, ein Faible für groteske Dialoge und eine ausgesprochene Zuneigung für Menschen mit Haltung.