Wieder gelesen
Hermann K. Ehmers Analyse einer Doornkaatwerbung – 50 Jahre danach mit Original-Text von 1970
Franz Billmayer
„Visuelle Kommunikation. Beiträge zur Kritik der Bewußtseinsindustrie“ erschien 1971 bei Dumont. Herausgegeben von Hermann K. Ehmer wurde der Titel des Buches schnell zur Bezeichnung einer neuen Richtung in der Kunstpädagogik. Diese stellte die privilegierte Stellung der Kunst im Unterricht in Frage und forderte, sich allen Formen visueller Kommunikation zu widmen. Insbesondere gelte es, die manipulierende Macht von Bildern aufzudecken und abzuwehren. Werbung galt damals als das Paradebeispiel für manipulativen Bildgebrauch. Ehmer steuerte zum Buch zwei Beiträge bei: „Zur Metasprache der Werbung – Analyse einer DOORNKAATReklame“ und „Von Mondrian bis Persil. Zur Ideologie des Reinen in Kunst und Werbung“. Vor allem der DOORNKAAT-Aufsatz wurde zum Schlüsseltext der neuen Bewegung. Er hat auch in der Germanistik und Medienwissenschaft Beachtung gefunden. Zunächst wurde er schon 1970 im Sonderheft der Zeitschrift Kunst + Unterricht zum Thema „Lehrmittel im Kunstunterricht“ veröffentlicht.
Dieses 50-Jahres-Jubliäum war der Anlass für die Einladung, diesen Text wieder zu lesen. Dazu fand an der Universität Mozarteum Standort Innsbruck im Jänner 2020 ein zweitägiges Symposium statt.
Neben dem Original-Text von Herman K. Ehmer bringt dieses Buch die Ergebnisse dieser Lektüre.