Wienseer von Eckel,  Wolfgang G.

Wienseer

Die Beziehungen zwischen Wien und Aussee und ihre Auswirkungen auf die österreichische und europäische Entwicklung am Beispiel des Elisabeth-Heimes in Praunfalk und seiner Geschichte

Auf der Suche nach dem Verbleib der autodynamischen Uhr auf einem Foto aus 1930 tauchten neue Dokumente in Archiven in Linz, Graz, Wien, Brüssel und Washington auf, welche nicht nur der Geschichte des Hauses und des Vereins Elisabeth-Heim sondern auch der Geschichte der Region, Österreichs und Europas eine neue Richtung geben.
So war bisher weitgehend unbekannt, dass das Sanatorium von Dr. Schreiber 1869 als Leitprojekt einer großen Immobilienspekulation einer Wiener Gruppe um Friedrich von Lössl im Praunfalk eröffnet wurde und gleichzeitig heute das älteste noch existierende Sanatorium der Welt ist. Durch Dr. Josef Schreiber wurde auch eine direkte Verbindung mit Meran hergestellt, welche später durch Marco Maendl als Besitzer des Hauses von 1911 bis 1920 vertieft wurde.
Unter Friedrich von Lössl wurde das Haus ab 1877 zum Badehotel Elisabeth ersten Ranges und diente für seine bahnbrechenden aerodynamischen Versuche als Labor. Auch die autodynamische Uhr auf dem Foto ganz oben wurde von Lössl entwickelt und 1882 vor dem Badehotel zu Werbezwecken aufgestellt, bevor er es 1889 endgültig für sich selbst erwarb.
Mit dem Verein Elisabeth – Heim, welcher noch als Verein zur Schaffung von Heimstätten für den Mittelstand im Juli 1920 das Haus und die Liegenschaft erwarb, wurde das Haus zum Inbegriff der Sommerfrische für Tausende Vereinsmitglieder.
Aktives gesellschaftliches Leben der Mitglieder begründete den Ruf des Hauses in der Zwischenkriegszeit. Das Bild links zeigt Vereinsmitglieder mit einem Ausseer Flinserl vor der alten Post in Aussee in der Saison 1929 oder 1930.
Ab dem Jahr 1940 wurde das Haus vom Deutschen Reich vorerst für die Umsiedlung der bessarabischen Siedler beschlagnahmt.
Nach der Umsiedlungsaktion wurde es zum Lager für die erweiterte Kinderlandverschickung und im August 1941 wurden belgisch-wallonische Kinder im Haus untergebracht bevor es zum Kriegs-Mutter-Kind Heim und zum NSV Altersheim wurde.
1943 bis 1945 wurde eine nahezu vergessene Landwirtschaftsschule für Kriegsversehrte des Gaus Oberdonau im Heim eingerichtet, bevor das Heim auf Anordnung von Gauleiter Eigruber und Gaukämmerer Danzer in den letzten Wochen des Deutschen Reiches als Unterkunft für den Reichssender Wien und das Reichs-Bruckner-Orchester Linz-St. Florian diente. Unbekannt war bislang auch, dass der „Freiheitssender Ausseerland“ im Elisabeth-Heim und nicht im Teichschloß oder der Villa Dachstein in Lerchenreith sein Programm produzierte.
Dem Vergessen entrissen werden konnte auch, dass nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges der „Regierungskommissär“ des Ausseerlandes und der Bürgermeister von Aussee versuchten, das Haus der Gemeinde einzuverleiben und welche bisher unbekannte Parteischiene in das zuständige „Krauland-Ministerium“ in Wien genutzt wurde, welche auch bei allen anderen Übertragungen von unbeanspruchten jüdischen und anderen während des Krieges beschlagnahmten Eigentumswerten an die Gemeinde Bad Aussee verwendet wurde.
Insgesamt präsentiert das Buch überraschende neue Aspekte der Geschichte anhand von neuen Quellen, wo die mündliche Überlieferung, die Zeitzeugen und auch die bisherige wissenschaftliche Literatur ein gänzlich anderes Bild der Geschichte zeigten. Eine Reihe von Mythen vom Beginn der Kurgeschichte in Aussee bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges und der Nachkriegszeit werden enttarnt und aufgearbeitet.

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Die Publikation Wienseer - Die Beziehungen zwischen Wien und Aussee und ihre Auswirkungen auf die österreichische und europäische Entwicklung am Beispiel des Elisabeth-Heimes in Praunfalk und seiner Geschichte von ist bei Wissenskammer Verlag erschienen. Die Publikation ist mit folgenden Schlagwörtern verschlagwortet: Bad Aussee, Beschlagnahme, Bessarabien, Dr. Friedrich Lössl, Dr. Josef Schreiber, Elisabeth-Heim, Freiheitsbewegung, Restituierung, Salzkammergut, Sanatorium, Sommerfrische, Vereinsgeschichte. Weitere Bücher, Themenseiten, Autoren und Verlage finden Sie hier: https://buch-findr.de/sitemap_index.xml . Auf Buch FindR finden Sie eine umfassendsten Bücher und Publikationlisten im Internet. Sie können die Bücher und Publikationen direkt bestellen. Ferner bieten wir ein umfassendes Verzeichnis aller Verlagsanschriften inkl. Email und Telefonnummer und Adressen. Die Publikation kostet in Deutschland 66.35 EUR und in Österreich 68.2 EUR Für Informationen zum Angebot von Buch FindR nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf!