Wiesbach. Geschichte eines saarländischen Dorfes
Bärbel Kuhn, Hans Günther Maas, Andreas Schorr
Wiesbach, ein Dorf im mittleren Saarland, gedenkt 2018 seiner urkundlichen Ersterwähnung im Jahr 1218. Zahlreiche römische Funde belegen, dass das Areal des späteren Ortes bereits in der Antike besiedelt war. Im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit war Wiesbach ein Bauerndorf im Oberamt Schaumburg des Herzogtums Lothringen, mit kurzer Unterbrechung durch die Reunionen Ludwigs XIV. Im Jahr 1766 kam es im Tausch von Lothringens Rechtsnachfolger Frankreich an Nassau-Saarbrücken. Ab 1793 zunächst erobertes Gebiet der französischen Republik, wurde es 1804 Teil von Napoleons Kaiserreich. 1816 fiel es an Preußen und damit beginnt die gemeinsame Geschichte mit den preußischen Teilen des heutigen Saarlands: Königreich Preußen, Deutsches Reich, Völkerbundmandat Saargebiet, NS-Regime, Saarstaat und Bundesland Saarland. Die Industrialisierung, insbesondere der Steinkohlenbergbau, bescherte dem Ort seit der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts ein rasches Wachstum. Nach dem Ende des Bergbaus steht Wiesbach heute, mit annähernd 4.000 Einwohnern Teil der Gemeinde Eppelborn, vor neuen Herausforderungen.
Zahlreiche Autorinnen und Autoren zeichnen die großen Linien der historischen Entwicklung nach und geben zugleich in vielen Beiträgen über Wiesbach hinausreichende Einblicke in traditionell ländliche, industrielle und auch schon nachindustrielle Lebenswelten. Die Geschichte des Dorfes steht beispielhaft für die vieler anderer am Rande des saarländischen Industriereviers.