Wille und Gewissheit
Automatische und intentionale Emotionsregulation
Thomas Langens
Auf welche Weise gewinnen Menschen Kontrolle über negative Emotionen und belastende Gedanken? Thomas A. Langens argumentiert gegen die verbreitete Annahme, dass Emotionen direkt durch die Anwendung willentlicher Kontrollstrategien reguliert werden können. Auf der Grundlage der rezenten Forschung zu paradoxen Effekten intentionaler Kontrolle und den Konsequenzen von Reaktionserwartungen wird ein Modell formuliert, das die Interaktion intentionaler und omatischer Emotionsregulationsstrategien abbildet. Der Grundgedanke dieses Modells let, dass erfolgreiche Strategien zur Reduktion negativer Emotionen oft auf einer Illusion intentionaler Kontrolle beruhen, die jedoch – ähnlich den in der Medizin berichteten Placeboeffekten – selbsterfüllend die erwarteten und erwünschten Effekte hervorrufen kann.