Willkommene Kunst?
Druckgrafiken aus Kanada und Äthiopien : ein Kapitel der Sammlungs- und Ausstellungsgeschichte des Völkerkundemuseums
Elisabeth Biasio, Mareile Flitsch, Peter R Gerber
In dieser Publikation blicken wir auf ein spezielles Thema in der Geschichte des Völkerkundemuseums der Universität Zürich zurück, das 1964 seinen Anfang nahm und in den 80er und 90er Jahren einen Schwerpunkt am Museum bildete. Damals wurde weltweit in vielen völkerkundlichen Museen debattiert, inwieweit aussereuropäisches Kunstschaffen – „zeitgenössische Kunst im traditionellen oder akademischen Stil“ – in die Sammlungs- und Ausstellungstätigkeit der Museen einzubauen sei. Im Völkerkundemuseum wurden in dieser Zeit mehrere Ausstellungen gezeigt, die wir zum Teil übernommen oder selbst realisiert haben.
Im Katalogteil der vorliegenden Publikation – und in der dazugehörenden neuen Ausstellung – präsentieren wir drei kleinere Sammlungen, die noch nie ausgestellt worden sind. Somit widmen wir uns nach über zwanzig Jahren erneut der Thematik „aussereuropäische Kunst“. Dazu haben wir auch Kuratorinnen und Kuratoren in anderen deutschsprachigen Völkerkundemuseen gefragt, wie sie heutzutage mit dem Thema umgehen. Bei den drei Sammlungen handelt es sich um sehr frühe Drucke kanadischer Inuit aus Cape Dorset und Povungnituk vom Beginn der 1960er Jahre, um Drucke von Cree- und Ojibwa-Künstlern der sogenannten „Waldland-Schule“ aus den 1970er Jahren sowie um Drucke des äthiopischen Künstlers Falaka Armide Yimer von 1970-72.