„Wir waren Kirche … inmitten der Armen“
Das Vermächtnis der Christen für den Sozialismus in Chile von 1971-1973
Michael Ramminger
Diese Arbeit über die Bewegung der „Christen für den Sozialismus“ in Chile zwischen 1971 und 1973 versucht einer Spur zu folgen, die am Beginn der lateinamerikanischen Befreiungstheologie stand und mit dem Putsch gegen die sozialistische Regierung Salvador Allendes schon wieder zu Ende war.
Junge Ordensleute und Priester vor allem lebten in den Armenvierteln und teilten das Leben der Menschen und ihre Kämpfe. Sie begaben sich auch in deren politische Organisationen und teilten ihre ideologischen Auseinandersetzungen. Sie diskutierten Marx, die Bedeutung der Arbeiterklasse, die Rolle der Religion und Kirche und analysierten den imperialen Kapitalismus. Das musste auf eine Konfrontation mit der kirchlichen Hierarchie hinauslaufen. Mit dem Putsch wurden sie von ihr endgültig fallengelassen und von Militär und Geheimdienst verfolgt. Und so verlor sich ihre Spur auch in der Befreiungstheologie. Bis heute wird ihre Geschichte auch in der Rezeption der Befreiungstheologie unsichtbar gemacht.
Michael Ramminger hat ihre Geschichte anhand von Interviews und Originaldokumenten rekonstruiert und damit einen wichtigen Teil der Anfangsgeschichte dieses befreienden Christentums und der Befreiungstheologie zugänglich gemacht – nicht nur für TheologInnen.