Wissenschaftsstandorte zwischen stadträumlicher Integration und translokaler Vernetzung
Matthias Kiese
Im Spannungsfeld zwischen Exzellenzerwartungen und internationaler Vernetzung auf der einen und regionalen Entwicklungsaufgaben auf der anderen Seite wird Hochschulen aktuell ein Spagat abverlangt. Einerseits sollen sie exzellente Forschung und Lehre betreiben und eine aktive Rolle in internationalen Wissensnetzwerken spielen.
Andererseits gelten sie als Hoffnungsträger für eine wissensbasierte Stadt- und Regionalentwicklung: Sie sollen mobile Unternehmen, Wissenschaftler und talentierte Studierende anlocken und über Absolventen, Unternehmensgründungen (Spin-offs) und andere Formen des Wissens- und Technologietransfers die Wirtschaftsstruktur vor Ort und die Wettbewerbsfähigkeit regionaler Unternehmen verbessern sowie der Zivilgesellschaft einen Mehrwert bringen.
Der vorliegende Sammelband diskutiert Herausforderungen und Lösungsansätze für Wissenschaftsstandorte und Wissenschaftsregionen im Spannungsfeld von Vernetzungen auf unterschiedlichen räumlichen Maßstabsebenen von stadträumlich über regional, national und international. Welche Chancen und Risiken ergeben sich daraus, welche Hemmnisse gilt es zu überwinden? Welche Rahmenbedingungen beeinflussen die Impulse, die von wissenschaftlichen Einrichtungen auf die Stadt- und Regionalentwicklung ausgehen, und wie lassen sich diese steuern? Dabei werden theoretische Perspektiven mit planungspraktischen Beispielen konfrontiert, was eine Verknüpfung regional- und wissensökonomischer sowie städtebaulicher Beiträge erfordert.