WISSENSDOKUMENT
Überflutungs-und Hitzevorsorge in Hamburger Stadtquartieren
Wolfgang Dickhaut, Udo Dietrich, Elke Kruse, Zamna Rodriguez Castillejos, Werner Steinke
Bereits heute sind viele hoch verdichtete Stadtquartiere in Hamburg aufgrund ihrer baulichen Dichte und ihrem hohen Versiegelungsgrad von Überflutungen in Folge extremer Regenereignisse und von sommerlicher Hitze betroffen. Gleichzeitig ist Hamburg als wachsende Metropole durch eine weitere Innenentwicklung und Nachverdichtung geprägt. Bisher begrünte und durchlässige Böden in der Stadt werden dadurch weiter bebaut und versiegelt. Als Folge des Klimawandels muss sich Hamburg zusätzlich auf vermehrte Starkregenereignisse sowie auf erhöhte Temperaturen und längere Trockenperioden im Sommer einstellen. Das Risiko von Überschwemmungen und Hitzestress verstärkt sich durch diese Entwicklungen besonders in den bereits verdichteten Stadtquartieren erheblich. Deshalb muss die Überflutungs- und Hitzevorsorge integrativer Bestandteil der Stadtentwicklung in Hamburg werden.
Damit dies gelingen kann, werden in diesem Wissensdokument zunächst notwendige Arbeitsschritte einer wasser- und klimasensiblen Planung erläutert. Einen wichtigen Baustein bildet die Checkliste zur Gefährdungsanalyse des betrachteten Planungsraumes.
Anschließend werden sowohl die Arbeitsschritte als auch mögliche Prinzipien und Maßnahmen zur Überflutungs- und Hitzevorsorge in innerstädtischen hochverdichteten Stadtquartieren dargestellt sowie deren Umsetzungspotenziale anhand von zwei Beispielquartieren in Hamburg – Winterhude-Süd und St. Georg – vorgestellt. Zentrale Ansätze sind dabei die Begrünung sowie die klimasensible Auswahl von Oberflächenmaterialien in Straßenräumen, auf Fassaden und auf Dächern. Durch Maßnahmen zur Erhöhung
von Versickerung, temporärem Regenrückhalt, Verdunstung und Verschattung kann eine Überflutung und Überhitzung im Stadtquartier entgegengewirkt und Schäden vermieden werden. Dabei gilt die Zusammenarbeit unterschiedlicher Fachbehörden aus den Bereichen der Stadt-, Landschafts- und Verkehrsplanung sowie der Wasserwirtschaft als entscheidende Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung der Maßnahmen.