Wissenskommunikation im 19. Jahrhundert
Lothar Gall, Andreas Schulz
Wissenskommunikation, verstanden als ein dynamischer Prozess der Produktion, Weitergabe und Anwendung von Wissen, ist an Orte und Institutionen gebunden. Stets werden dabei traditionelle Wissensbestände erweitert, verworfen und neu bewertet. Durch exklusiven Wissensgebrauch entstehen neue gesellschaftliche Autoritäts- und Kompetenzstrukturen.
Der Band untersucht diese komplexen Zusammenhänge mit Blick auf die sogenannte „Wissensrevolution“ im 19. Jahrhundert. Es geht dabei zum einen um elementare Kulturtechniken und Wissensbestände, die in jeder Gesellschaft besonders strikt normiert und durch die primären Sozialisationsagenturen Familie, Schule und Kirche tradiert werden.
Einen zweiten Schwerpunkt bilden jene Bildungsanstalten, die spezifische Kompetenz für die Popularisierung und Kanonisierung von „Kulturwissen“ beanspruchten und die als kulturelle Vermittler normative Vorstellungen, Werte und Wissensbestände prägten.
„Dies unterstreicht die Stärke des Buches, punktuell in angenehmer Form anhand der Primärquellen zu informieren und Weiterfragen zu ermöglichen.“ Das Historisch-Politische Buch