Wissenstransfer in Hochschulinstituten am Beispiel des Maschinenbaus
Dagmar Dirzus
Die Ressource Wissen effizient und effektiv zu nutzen, ist eine der größten Herausforderungen der Zukunft. Dies betrifft nicht nur die Gesellschaft, sondern alle in ihr agierenden Organisationen und Individuen. In besonderem Maße gilt dies für Wissensarbeiter und betrifft Studierende wie Wissenschaftler, deren primäre Aufgabe das Wachstum des eigenen wie des kollektiven Wissens ist. Dazu sind Freiräume zu schaffen, in denen sich Wissenschaffende frei, schnell und themenbezogen austauschen können. Diese Freiräume beziehen sich nicht allein auf technologische oder organisatorische Gegebenheiten, sondern auf das Auflösen von Denkblockaden. Diese können durch die neuen Möglichkeiten der Kommunikationsunterstützung und der mit „Social Software“ einhergehenden neuen Art der Kommunikation, die sich bereits auf die Gesellschaft auswirken, aufgebrochen werden. Damit steht nicht mehr nur eine Geschwindigkeitserhöhung von Computern, Netzwerken und Datenbanken als Basis eines effizienten Informationsmanagements im Fokus der Betrachtungen. Diese führte in der jüngsten Vergangenheit zu einer Gesellschaft, die sich in Anbetracht der Möglichkeiten der zur Verfügung gestellten Informationen zu einer Datenanhäufungsgesellschaft entwickelte. Mit einem vereinfachten Zugang zu Informationen allein ist nur eine Vorstufe des effizienten Lernens und der entscheidenden Weiterentwicklung des Wissens erreicht. Zum Ausbau der nächsten Stufe bedarf es der Verbindung effizienter Informations- mit Kommunikationsstrukturen, die neben Daten auch Wissen transportieren können. Lehrende und Studierende müssen für die Zukunft mehr denn je in die Lage versetzt werden, die Informationsflut nicht nur zu beherrschen, sondern kollaborativ zum Wissenszuwachs beizutragen. An die Stelle einseitiger Bereitstellung von Daten muss ein ständiger Austausch, ein gemeinsames Schaffen treten. Damit steht die Optimierung des Wissenstransfers – im Gegensatz zur Wissensbereitstellung – auf individueller wie organisatorischer Ebene im Fokus der Arbeit, die sich auf Studierende und Wissenschaftler konzentriert. Zielgruppe der Betrachtungen sind Ingenieure, da diese wie kaum ein anderer Berufszweig den sozialen Wohlstand der Industrienation Deutschland, der auf einer markt- und wettbewerbsfähigen, technisch geprägten Wirtschaft beruht, beeinflussen.