Wo bleibt die Klimagerechtigkeit?
Barrieren und Potenziale aus Perspektive der globalen Klimabewegung am Beispiel der COP26
Judith Neumann
Seit mehreren Jahrzehnten warnen Wissenschaftler*innen vor den Auswirkungen der Klimakrise, doch das politische Handeln bleibt unzureichend – obwohl die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen auf Klimakonferenzen über globale Klimapolitik verhandeln. In diesem Buch werden die Lösungsansätze im Kontext der 26. UN-Klimakonferenz (COP26) analysiert und die Ergebnisse der COP27 miteinbezogen: Welche Krisenbearbeitungsstrategien werden verfolgt, welche gegenläufigen Interessen gibt es?
Um Hindernisse für die Umsetzung von Klimagerechtigkeit aus Sicht der Akteur*innen herauszustellen, wurden qualitative Interviews geführt. So wurden finanzielle, institutionelle und diskursive Barrieren ausgemacht, die mit Machtstrukturen zusammenhängen: Aus Sicht der globalen Klimabewegung sollte Klimapolitik vermehrt progressive Lösungsansätze in Richtung Gerechtigkeit umsetzen – auf Basis eines globalen Verantwortungsbewusstseins für das Verursachen der Klimakrise. Sowohl im Kontext der COP26 als auch der COP27 hat der finanzielle Ausgleich für klimabedingte Schäden und Verluste (Loss & Damage) eine Rolle gespielt – diese Debatte wird auch bei kommenden UN-Klimakonferenzen von Bedeutung sein!