Wo liegt Coadjuthen?
Die Geschichte eines ostpreußischen Kirchspiels im ehemaligen Memelland
Günter Uschtrin
Das über 500 Jahre alte memelländische Grenzdorf Coadjuthen hat eine wechselvolle und lebendige Geschichte vorzuweisen. Es ist mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges untergegangen und bildete zusammen mit 23 weiteren Dörfern der Umgebung ein Kirchspiel, dessen Zeugnisse und Urkunden weit in die preußische Geschichte zurückreichen.°°Der Autor hat in umfangreichen Recherchen versucht, die Anfänge dieses Gemeinwesens von der Gründung in der Ordenszeit bis zu seiner Auflösung im April 1945 nachzuzeichnen. Hierbei ist er auf Dokumente und Urkunden gestoßen, die bisher auch einer interessierten Öffentlichkeit nicht bekannt waren.°°Die interessante Geschichte dieses Kirchspiels im äußersten Norden Ostpreußens wird in diesem Werk wieder lebendig. Dabei werden nicht nur die Grundzüge der preußischen Geschichte, sondern auch die Bedeutung der Preußischen Litthauer dargestellt, die das Memelland über Jahrhunderte geprägt haben. Schließlich wird auch das besondere Schicksal des Memelgebietes in der Abtrennungszeit 1919–1939 vom Deutschen Reich ausführlich behandelt.°°Im Anhang befinden sich Einwohner- und Gefallenen-Listen, Literaturhinweise, Erläuterungen und nützliche Adress-Hinweise. Dieses Buch ist eine wahre Fundgrube für alle, die auch heute noch an der ehemaligen Provinz Ostpreußen interessiert sind; spiegelt es doch am Beispiel von Coadjuthen das Schicksal eines für immer verlorenen deutschen Landes wider, das für viele Nachkommen auch heute noch Wurzel und Ursprung ihrer Herkunft und Vorfahren ist. Es könnte aber auch Anregung für andere Autoren sein, sich mit der Geschichte ihrer Herkunfts-Region näher zu beschäftigen und auf Spurensuche zu gehen – eine ebenso spannende wie auch lehrreiche Angelegenheit!°°