Wörterbuch der Nord-Thüringischen und Nordhäuser Mundart 1874 von Schultze,  Martin

Wörterbuch der Nord-Thüringischen und Nordhäuser Mundart 1874

Autor Martin Schulz, Nachdruck, Taschenbuch mit 86 Seiten. Originaltitel: „Idioticon der Nord-Thüringischen Mundart. (Den Bürgern Norhausens gewidmet)“. Heute ein Fundus einer längst vergangenen Sprache.

Als Schultze 1874 das Buch schreib, war die Nordhäuser Mundart schon selten geworden: „Man hört ihn jetzt, außer gelegentlich im Schoße weniger alter Familien, nur noch in den niederen Volksschichten. Zum schriftlichen Verkehr ist er wohl nie benutzt worden, nur ihre poetischen (?) Ergüsse haben bisweilen Nordhäuser Bürger in dieser Mundart zu Papier gebracht. … Bei der vielfachen Berührung, in welche die Nordhäuser, besonders nach der Inkorporation der Stadt in Preussen (1803 und zum zweiten Male 1814), mit den eingewanderten „Fremden“ kamen, fingen sie an, sich ihrer Sprache zu schämen und sich jenen, die alle mehr oder weniger richtig „hochdeutsch“ sprachen, zu accommodieren. Statt nun aber den Volksdialekt ganz zu beseitigen und so zu sprechen, wie man schrieb, begnügte man sich, denselben durch Aufnahme hochdeutscher Laute und Formen zu verbessern. Man beeilte sich, das ae heller (mehr wie ä) auszusprechen und ii (î) und uu (û) in die Diphthonge ei und au zu verwandeln, sträubte sich jedoch entschieden z. B. gegen die Aufnahme der hochdeutschen Dativformen mir, dir, ihm. So ist es gekommen, das man jetzt in Nordhausen drei Mundarten kennt, die reine hochdeutsche, die von Fremden und von solchen Eingeborenen gesprochen wird, die durch langen Umgang mit Fremden den Widerwillen gegen dieselbe überwunden haben; ferner die reine nordhiische (sonst auch wohl geradezu diitsch genannt), die von Bauern, Arbeitern und in wenigen alten Familien geredet wird; endlich das moderne namenlose Gemisch mit dem hochdeutschen Anstrich, das man von vielen Leuten des Mittelstandes und von den meisten Dienstboten hören kann. Es ist diese eine Erscheinung, die den benachbarten niederdeutschen Gegenden, wo man nur Platt und Hochdeutsch kennt, ganz fremd ist.“
Im Buch finden wir neben der theoretischen Analyse der Mundart auch ein nettes Wörterbuch. Einige Beispiele: Mundart sein Mart = Markt, Matz = Schwein; Millen = Mühle, Moolz = Malz; Mords-Kerrel = Starker Kerl; Miier = Maurer und Muunz = Katze.
Dem Buch beigegeben sind noch einige Sprachproben, so auch Wiegen- und Kinderlieder nach ihrem mythologischen Gehalt untersucht.

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