Woodies
Amerikanische Autoträume aus Holz und Stahl
Patrick Lesueur
Woodies – die Gentlemen unter den Klassikern Man nehme ein (vorzugsweise US-amerikanisches) eher edles Fahrzeug, am liebsten aus der verflossenen Ära der automobilen Unschuld, lasse einen passionierten Edel-Kutschenbauer ran – und wundere sich nicht, wenn am Ende eine der exzentrischeren, nicht zwangsläufig praktischeren, aber in jeder Hinsicht hinreißenderen Spielarten der Gattung Automobil herauskommt. In den 1930er, 40er und 50er Jahren blühte die Mode der Woodies. Kombis, aber auch Limousinen und sogar Cabriolets erhielten echtes (und teils auch falsches) hölzernes Dekor oder gar ganze Aufbauten nach alter Kutschenbausitte. Mahagoni und Esche und weitere feine Sorten behielten unter Klarlack – der freilich wie beim Holzboot jedes Jahr aufgefrischt sein wollte – ihre natürliche Anmutung. Das Blech der Chrysler Town and Country, der Buick Roadmaster, der Ford und Mercury Station Wagon und Sportsman und all der anderen Woodie-Varianten bis hin zum Packard Station Sedan war dann gern dunkelblau, kastanienbraun oder flaschengrün lackiert. Das erste deutschsprachige Buch über die klassischen Woodies aus den Vereinigten Staaten zeigt die schönsten Exemplare jener Gattung, die unter US-Enthusiasten als „national treasure“, als veritables schützenswertes Kulturgut gehandelt wird.