Wortbildung heute
Tendenzen und Kontraste in der deutschen Gegenwartssprache
María José Domínguez Vázquez, Ludwig M Eichinger, Meike Meliss
Der Band dokumentiert die Ergebnisse einer Tagung zur Wortbildung an der Universität Santiago di Compostela im Sommer 2006, die zwei Akzente in der Wortbildungsforschung Setzen sollte. Zum einen sollten die Chancen der internationalen BeSetzung genutzt werden, um typologischen und anwendungsorientierten Fragestellungen nachzugehen, wie sie sich in Sonderheit in der Gegenüberstellung der deutschen und der spanischen Verhältnisse ergeben. Zum anderen sollten damit bestehende Vernetzungen verstärkt bzw. neue Vernetzungen geschaffen werden, die für die weitere Forschung nutzbar gemacht werden können. Von daher erklärt sich auch die im Titel angesprochene Fokussierung auf ‚Tendenzen und Kontraste‘. Nachdem die Erforschung der Wortbildungsregularitäten des Deutschen in den zentralen Bereichen zu erheblichen Fortschritten und weithin konsensfähigen Ergebnissen geführt hat, wendet sich die Forschung in den letzten Jahren verstärkt neuen Aspekten zu, wobei textlinguistische und in verschiedener Weise anwendungsorientierte Fragen eine erhebliche Rolle spielen, daneben aber auch andere, häufig theoriespezifischere Herangehensweisen gewählt werden. Wie viele andere Bereiche der Sprachwissenschaft hat sich auch die Wortbildungsforschung mit der neuen Möglichkeit auseinanderzuSetzen, elektronische Korpora als empirische Basis zu nutzen. Zudem liegt es gerade bei einer transnationalen – und im Gefolge auch germanistisch-hispanistisch transdisziplinären – Tagung nahe, die typologisch vergleichenden Aspekte zu betonen, die ebenfalls in letzter Zeit erheblich an Bedeutung gewonnen haben. Mit der SchwerpunktSetzung auf den (deutsch-spanischen) Vergleich, auf textuelle und auf am Bereich DaF anwendungsorientierte Fragestellungen ergänzen die im vorliegenden Band dokumentierten Ergebnisse dieser Tagung die derzeit wieder recht lebhafte Diskussion um Fragen der Wortbildung.