Zapzarap
Michael Onica
43 Jahre alt, Single, schwul und das in einem deutschen Provinznest, einem genetischen Notstandsgebiet, so seine zynische Beschreibung. Nur boshafter Humor und eine gut sortierte Tablettensammlung halten Marco aufrecht. Bis zu jenem Tag, an dem ihm Florian begegnet – ein 19jähriger Callboy aus Rumänien mit viel Flausen im Kopf und wenig Ahnung vom Leben.Das bis dahin so berechenbare Leben verwandelt sich in eine Achterbahnfahrt mit kleinen und großen Katastrophen – anfangs noch überwiegend humorvoll, kafkaesk und skurril.Das ungleiche Paar beschließt zu heiraten, nach Rumänien auszuwandern und dort „big business“ zu betreiben, natürlich möglichst ohne zu großen Arbeitseinsatz.Doch der „Auszug nach Rumänien“ endet in einem Desaster und Marco bleibt nur die überstürzte Flucht zurück nach Deutschland. Die Angst, von seiner neu erworbenen rumänischen Verwandtschaft in einem Betonfundament versenkt zu werden, lässt ihm keine Wahl.“Zapzarap“ (rumänisch für „entwenden“) und weg sind: das ganze Geld, die Ruhe und ein Teil des Verstandes.Doch nach einigen Wochen im Schockzustand macht sich in seinem Gehirn eine bis dahin ihm gänzlich unbekannte Gefühlsregung breit: der Wunsch nach Rache. Denn langsam kommt die Wahrheit ans Licht. Der „Engel“ wie er seinen rumänischen Liebhaber immer nannte, führt ein Doppelleben voller Lügen und Täuschungen.Zusammen mit seiner Schwester kehrt Marco nach Rumänien zurück: das „Kommandounternehmen zur Wiederherstellung der Ehre“ sollte dem Ex-Partner einen gehörigen Denkzettel verpassen. Generalstabsmäßig geplant geht die „Operation Hodensturm“ dennoch in die Hose. Merke: Vergeltung üben ist nicht so einfach – schon gar nicht auf dem Balkan.