Zehntelbrüder
Ruth Cerha
Mischa, ein junger DJ in Wien, ist glücklich mit seiner Freundin Hannah – bis sie mit ihm eine Familie gründen will. Zu zwiespältig ist sein Verhältnis zu seiner eigenen, ein kompliziertes Geflecht aus einer viel zu jungen Mutter, die irgendwann von der Bildfläche verschwand, einem kaum vorhandenen leiblichen Vater und einem schwierigen Stiefvater, dessen wechselnden Partnerinnen sowie einem Haufen Halb- und Stiefgeschwistern. Fluchtartig stürzt sich Mischa in eine Affäre mit der attraktiven, eigenwilligen Nella und gerät dadurch unversehens in die Wirren einer anderen Familie, die ebenfalls alles andere als normal zu sein scheint. Aber was ist schon eine normale Familie, was ist Familie überhaupt? Als sein jüngerer Halbbruder Julius in die rechte Szene abzurutschen droht und er ihn nachts von einer Polizeistation abholen muss, stellt sich diese Frage für Mischa neu: Was bedeutet es für ihn, verwandt zu sein? »Zehntelbrüder« ist ein brandaktueller und warmherziger Roman über eine Patchworkfamilie, die aus allen Nähten platzt – und trotz allem den rettenden Halt gibt. Denn was dieses dehnbare Netz aus Halb-, Viertel- oder gar Zehntelgeschwistern schlussendlich zusammenhält, ist kein genetischer Code oder eine gesellschaftliche Verpflichtung, sondern die Entscheidung der Mitglieder, füreinander da zu sein.