Zerstörungsfreie Prüfung mittels Hochfrequenz‐Induktionsthermografie am Beispiel der Triebwerksbeschaufelung
Wojciech Frąckowiak, Hans Jürgen Maier
Die hohen Anforderungen an Leistung und Zuverlässigkeit moderner Triebwerke erfordern die Integrität hochbeanspruchter Triebwerksbauteile, wie Turbinen- und Verdichterbeschaufelungen. Aufgrund enormer thermischer, mechanischer und chemischer Belastungen treten Verschleiß und Beschädigungen der Bauteile im Betrieb auf. Während Inspektions- und Wartungsarbeiten müssen defekte Bauteile zuverlässig identifiziert, regeneriert oder durch Ersatzteile ersetzt werden. Aufgrund hoher Kosten von Neuteilen ist die Regeneration ökonomisch und ökologisch günstiger. Deshalb sind geeignete, schnelle und kosteneffiziente zerstörungsfreie Prüftechniken zunehmend gefragt, weil effektive Lokalisierung und Identifizierung von Schäden die Grundlage für einen erfolgreichen Regenerationsprozess sind.
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde ein thermografisches Prüfsystem mit induktiver hochfrequenter Anregung bis 3,5 MHz entwickelt, das die Prüfung von Triebwerksbeschaufelungen hinsichtlich Fehlern im oberflächennahen Bereich des Grundwerkstoffs und im Schutzschichtsystem ermöglicht. Der innovative Einsatz von Spiegeloptiken bietet neue Möglichkeiten zur Prüfung der Triebwerksbauteile mit schlechter Zugänglichkeit, wie Verdichter-Blisk und beschaufelte Laufräder, und trägt zur Kostenreduktion von Instandhaltungsmaßnahmen bei.