Zu früh zu spät
Geschichte und Popularkultur
Stefan Erdei, Meaghan Morris
Cultural Studies brauchen eine flexible Beziehung sowohl zur Geschichte als auch zur Theorie. ‚Die Frage ist nicht, ob Cultural Studies ›Raum‹ für historische Fallstudien lassen können. Natürlich können sie. Die Frage ist eher, was eine ›Fallstudie‹ in den Cultural Studies bedeuten mag und was sie dort bewirken kann.‘ Und so betrachtet Meaghan Morris (vor dem Hintergrund gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Umwälzungen, die am Ende des Zwanzigsten Jahrhunderts Australiens Selbstbild als ‚Insel der Seligen‘ am pazifischen Rand nachhaltig erschütterten) die Bedeutung eines mythisierten Nationsgründers im Image einer krisengeschüttelten Provinzstadt, die Verwandlung eines Shoppingcenters, rassistische Bedeutungen des Strandes, den Aufstieg und Fall eines charismatischen jungen Finanzministers, King Kongs Einfluß auf den Immobilienmarkt, eine menschliche Fliege auf einem phallischen Turm, die Wichtigkeit des Abendessens für die republikanische Debatte und vieles mehr – und untersucht, auf welche Weise Bilder und Geschichten über ‚große Veränderungen‘ unter bestimmten Umständen helfen können, Veränderungen herbeizuführen. ‚Ich frage nie ›Was ist Geschichte?‹ oder ›Was ist Popularkultur?‹ Ich frage lediglich, was Geschichte, das Populare und Kultur in bestimmten empirischen Kontexten bedeuten.‘
Dieses Buch ist unter dem Titel Too Soon, Too Late erstmals 1998 in der Indiana University Press auf Englisch erschienen.