Zugvögel sind wir
Verschiedene Prosa
Karin Ivancsics
Karin Ivancsics’ Zugvögel sind wir versammelt Texte, die sich mit Heimat und Fremde auseinandersetzen, geprägt von einer Kindheit am Eisernen Vorhang und Erfahrungen als Reisende quer durch Kontinente. In ihrer Titelgeschichte erzählt sie von der Lust am Reisen und dem Müssen von Flucht, reflektiert über Migration, Klimawandel und die Auswirkungen. „In poetischen Bildern und beklemmenden Visionen schreibt die Autorin über die Angst vor unserer eigenen Unbehaustheit“, so Michaela Frühstück, ORF. Als weiteres Motiv zieht sich die Beschäftigung mit der nach wie vor prekären Situation von Frauen weltweit durch die stilistisch unterschiedlichen Prosatexte. In kraftvollen Monologen kommen sexueller Missbrauch oder Vorurteile gegenüber Fremden an die Oberfläche und zur Sprache, ein fiktiver Dialog erzählt eindrücklich von einer arabischen Prinzessin aus Ostafrika – Realität und Dichtung verschmelzen. Oder sie lässt den „Taugenichts“-Autor Josef von Eichendorff zeitversetzt und mit einem Lied auf den Lippen durch das Burgenland vor 100 Jahren ziehen …
Ich bin eine Pendlerin mit angeborenem Wandergen. Mein Pendel schlägt winters manchmal sehr weit aus und katapultiert mich in Länder, in denen ich Gäste aus meinem Sommergarten treffe.
Aus: Zugvögel sind wir