Zum Einfluss eines sportiven Tanz- und eines multimodalen Bewegungstrainings auf die Gehirnstruktur sowie auf kognitive und motorische Leistungen bei Senioren
Kathrin Rehfeld
In Anbetracht des demographischen Wandels stehen wir vor politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen: Die zunehmende Langlebigkeit führt unweigerlich zu weitreichenden epidemiologischen Konsequenzen. Allerdings sind nicht alle Alterserscheinungen genetisch bedingt, so lassen sich alterskorrelierte kognitive und motorische Abbauprozesse, deren gemeinsame Schnittstellen im Struktur- und Funktionsverlust des Gehirns liegen, durch Lebensstilfaktoren beeinflussen. Ein zentraler Lebenstilfaktor ist die körperliche Aktivität. Durch konditionelle Trainingsinterventionen (z.B. Ausdauertraining) konnten bereits positive Effekte auf Gehirnstruktur und -funktion nachgewiesen werden. Auch nach koordinationsbasierten Interventionen (z.B. Jonglieren) zeigten sich Volumenänderungen in der grauen und weißen Substanz. Wie sieht es jedoch bei Trainingsformen aus, die ganzheitlich Anforderungen an konditionelle, koordinative und kognitive Fähigkeiten stellen, wie z.B. Tanzen? Ist ein Tanztraining noch wirkungsvoller als vergleichsweise ein kombiniertes Ausdauer- und Krafttraining? In diesem Buch wird genau diese Frage diskutiert, dabei nimmt die Autorin Bezug auf die Ergebnisse eigener Interventionsstudien zur Veränderung der Gehirnstruktur sowie kognitiver und motorischer Leistungen bei gesunden Senioren.