Zur Homogenität des Substandards älterer Bergleute im Ruhrgebiet
Kerstin Salewski
Der Substandard des Ruhrgebiets, das Ruhrdeutsche, wird häufig nicht als Dialekt oder gleichwertige Sprachform angesehen, sondern als sprachliches Unvermögen.
Die vorliegende Untersuchung von Gesprächen zwischen Bergleuten hingegen zeigt, daß das Ruhrdeutsche in der alltäglichen Kommunikation sehr wohl die gleichen Funktionen übernimmt wie in anderen Sprachregionen die Dialekte. Mit der Analyse von Code-Shifting knüpft dieser Untersuchungsteil – für das Ruhrdeutsche innovativ – an den jüngsten Forschungsschwerpunkt der Stadtsprachenforschung an.
Im weiteren wird die regionale Verbreitung phonetischer Merkmale des Ruhrdeutschen untersucht, mit dem Ziel, regionale Unterschiede innerhalb des Ruhrdeutschen nachzuweisen und damit ein differenzierteres Bild des vermeintlichen „Einheitssubstandards“ im Ruhrgebiet zu entwerfen.