Zur Rezeption Georg Friedrich Händels in den deutschen Diktaturen
Quellen im Kontext
Katrin Gerlach, Lars Klingberg, Juliane Riepe, Susanne Spiegler
Dass Georg Friedrich Händel im Laufe der Geschichte immer wieder politisch
vereinnahmt wurde, gehört zweifellos zu den Charakteristika seiner
Rezeption. Wohl nie zuvor jedoch wurde die Inanspruchnahme des Komponisten
für politische Zwecke so intensiv betrieben und das Händel-Bild
so sehr von Ideologien überformt wie in den beiden deutschen Diktaturen
des 20. Jahrhunderts. Die vorliegende Dokumentensammlung bietet, auf
einzelne Schwerpunktthemen bezogen, eine repräsentative Auswahl der
verfügbaren Quellen sowie Erläuterungen zum Kontext. Sie liefert damit
primär eine Basis für künftige Forschungen zur Händel-Rezeption in der
Zeit des Nationalsozialismus und in der Deutschen Demokratischen Republik,
zwei wichtigen, bislang erst unzureichend erschlossenen Epochen
der Rezeption des Komponisten. Darüber hinaus gewähren die hier präsentierten
Quellen Einblick in das komplexe Verhältnis von Musik und Politik
in diktatorischen Regimen und insbesondere in die Varianten des ideologisch-
politischen Umgangs mit den ‚großen‘ Komponisten der Vergangenheit;
sie laden ein zu Reflexionen über die Mechanismen, Möglichkeiten
und Grenzen der Instrumentalisierung von Musik zu politischen Zwecken.
Teilband 1: Händel-Bearbeitungen Händel-Gesellschaften
Teilband 2: Händel-Bilder Händel-Feste Händel-Debatten