Zwischen Wahrheit und Dichtung
Antisemitismus und Nationalsozialismus bei Heimito von Doderer
Alexandra Kleinlercher
Was hat es mit Heimito von Doderers NS-Vergangenheit auf sich? Was zog ihn am Nationalsozialismus an, was stieß ihn später ab? Das Buch bringt neue Erkenntnisse zu diesem Einfluss in Leben und Werk. Aufschluss gibt sein Romanprojekt der 30er Jahre „Die Dämonen der Ostmark“, von dessen antisemitischer Thematik er sich bis zur Veröffentlichung der Dämonen 1956 schrittweise distanzierte. Die biographische Spurensuche zeichnet den dramatischen Lebensweg von Doderers Freunden jüdischer Herkunft nach. Besonderes Augenmerk gilt seiner ersten Ehefrau Auguste Hasterlik und deren Familie – gestützt auf die beeindruckende Briefsammlung von Hasterliks Nichte Giulia Hine, die hier erstmals erschlossen wird. Darunter Briefe, in welchen Freunde über Doderers Zwiespältigkeit und seine Erfolge berichten.