Gutes Leben

Gutes Leben von Tauchner SVD,  Christian
Gutes Leben ist etwas, das viele Menschen of intensiv suchen und manchmal eher unerwartet finden. „Das Gute am Leben ist ausgerechnet dasjenige, wofür der Mensch nichts kann,“ schreibt Hans-Joachim Höhn in diesem Band. „Dass dies zugleich den Sinngrund seines Daseins charakterisiert, ist auch bedeutsam für die Frage, ob das Dasein gut gehen und gut ausgehen kann.“Die Vortragsreihe 2020/2021 der Akademie Völker und Kulturen ging Fragestellungen nach dem „guten Leben“ nach. Die in diesem Band vorliegenden Texte der Vorträge eröff nen einen weiten Horizont, von einem Durchgang durch die europäische Philosophiegeschichte und Refl exionen im Licht der Moderne unserer Tage über traditionell chinesische Sichtweisen zum „guten Leben“ bis zur politischen Umsetzung des Begriffes in der Staatsverfassung Ecuadors. Es handelt sich um eine grundlegende Unterscheidung zwischen „nacktem“ (Über)Leben und einem „guten“ Leben in Fülle – eine Wahl, die gerade in der Pandemiezeit gar nicht so offensichtlich war und ist. Damit geht es um die Freiheit und ihre Gestaltung, um die Vernunft und die Bereitschaft , das „gute Leben“ mit allen Kräften zu fördern, um es schließlich doch nur geschenkt bekommen zu können durch alle Verletzlichkeit hindurch und dem Ansinnen der Machbarkeit letztlich entzogen.
Aktualisiert: 2023-02-07
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Klimawandel

Klimawandel von Tauchner,  Christian
Der Klimawandel ist rasend schnell zu einem dringlichen Thema in allen Bereichen der Gesellschaft geworden. Praktisch jeder Mensch ist davon betroffen und es fällt nicht leicht, im Wirrwarr der Meinungen und Meldungen zu einem angemessenen Verständnis zu kommen, um darauf ein soziales Handeln zu begründen. Die Akademie Völker und Kulturen bot in der Vortragsreihe 2019/2020 zum Verständnis des komplexen Themas des Klimawandels nicht nur eine Basis von abgesicherten Fakten und Daten an, sondern stellte Sichtweisen des Phänomens aus verschiedenen Kulturen und Religionen dar. Die vier Vorträge dieses Bandes bieten Daten zum Klimawandel, die eine Grundlage für ein besseres Verständnis bieten sollen und die Fragestellungen aus dem Blickpunkt des Buddhismus und chinesischer Traditionen beleuchten. Im Blick auf die Umweltenzyklika Laudato si‘ von Papst Franziskus sowie der Amazonassynode im Oktober 2019 und dem nachsynodalen Schreiben Querida Amazonia zeigten die Vorträge auch Möglichkeiten für ein entsprechendes Handeln an.
Aktualisiert: 2023-02-07
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BeziehungsWeise Problematisch?!

BeziehungsWeise Problematisch?! von Christian,  Tauchner SVD
Menschliches Zusammenleben ist die normalste Angelegenheit der Welt, denn kein Mensch lebt ohne Beziehungen. Menschliches Zusammenleben ist allerdings auch eine problematische Angelegenheit, wie die meisten Menschen ebenfalls wissen, gerade auch dann, wenn es gelingt. Denn Beziehungen müssen gestaltet und gepflegt werden. Formen und Strukturen des Zusammenlebens unterscheiden sich von Kultur zu Kultur. Universal ist einzig, dass überall wichtige Gesetze, Regeln, Tabus und Rituale sicherstellen wollen, dass Ehe und Partnerschaft der Gesell-schaft förderlich sind. Unsere Beziehungsweisen in Deutschland sind also keineswegs einzigartig, noch sind sie die einzig möglichen oder sinnvollen. Und gerade auch in unserem Umfeld erleben wir große Veränderungen auf diesem Gebiet. Psychologische und gesellschaftliche Zwänge und Erwartungshaltungen, die Forderung nach individueller Lebensgestaltung und die „Pflicht“ zum Erfolg auch in den partnerschaftlichen Beziehungen setzen den Menschen heute unter gewaltigen Druck. Die herkömmlichen Gestaltungsmöglichkeiten und gesellschaftlichen Rollen von Mann und Frau sind fragwürdig und problematisch geworden. Überforderung und Scheitern sind die allzu logischen und leider weit verbreiteten Folgen – „BeziehungsWeisen“ sind problematisch. Die Vortragsreihe 2018 / 2019 der Akademie Völker und Kulturen widmete sich diesem Themenkomplex. Sie bietet Argumente und Sichtweisen an, die dazu helfen sollen, die BeziehungsWeisen des heutigen Menschen in seinen verschiedenen Lebens- und Beziehungsformen besser verstehen und begleiten zu können.
Aktualisiert: 2023-02-07
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Die Menschen lügen

Die Menschen lügen von Agan SVD,  Polykarp Ulin
Eine der ganz großen Bedrohungen für die Welt von heute ist die epidemische Verbreitung von Lügen und Fake News. Diese Bedrohung ist ernst zu nehmen, zumal sich falsche Nachrichten durch Teilen und Retweeten deutlich schneller im Internet verbreiten als wahre Nachrichten. Erschwerend kommt hinzu, dass die größten Fake-Protagonisten Rechtspopulisten und Rechtsextreme sind. Sie versuchen mit verfälschten Informationen die richtigen Menschen (Targeting) zu erreichen, in die richtigen Kanäle (Context) vorzustoßen, die richtige Zeit (Timing) zu finden und einen zielgerichteten Inhalt (Content) darzustellen. Die Beiträge in diesem Sammelband setzen sich mit dem Thema „Wahrheit und Lüge“ auseinander, einem Thema, dem die Akademie Völker und Kulturen in Sankt Augustin eine hohe Bedeutung beimisst. Im einleitenden Artikel zum Rahmenthema spricht Polykarp Ulin Agan SVD von der Zerbrechlichkeit der Wahrheit. Wahrheit ist nicht ohne Grund ein hohes Gut gerade in dieser Zeit voller Fake News. Dennoch ist es beinahe unmöglich, sie in ihrer ganzen Komplexität zu leben geschweige denn zu vermitteln. Stets stößt sie an ihre Grenze bei den Menschen – Menschen, die ihre eigenen Interessen und Vorteile durchsetzen wollen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, die Reichweite und Grenze der Wahrheitspflicht zu zeigen. Eberhard Schockenhoff versucht in seinem Beitrag, die Grenze der allgemeinen Wahrheitspflicht auszuloten und ein theologisches Verständnis für die individuellen Besonderheiten des sittlichen Handelns zu gewinnen. In einem breiteren Kontext, vor allem in dem der Begegnung zwischen den Religionen, bekommt die Wahrheit ein „anderes Gesicht“. Soll jede Religion für sich einen Anspruch auf die absolute Wahrheit erheben oder soll sie, etwa um der Friedensliebe willen, akzeptieren, dass es unterschiedliche Standards von Wahrheit gibt, obwohl diese Standards untereinander inkompatibel sind und nicht gegeneinander aufgerechnet werden können? Reinhold Bernhardt weist einen Weg, um diese Spannung aushalten zu können. Er plädiert dafür, sich der Notwendigkeit einer Differenzierung zwischen Wahrheitsanspruch und Wahrheitsgewissheit in der Diskussion um die Frage nach der Wahrheit in den Religionen gerade im Zeitalter des Pluralismus zu stellen. Die Diskussion um die Wahrheit wird im engeren Blickwinkel auf kasuistische Fälle besonders virulent, verdeutlicht am Beispiel des Umgangs mit den Setzungen des (Straf-)Rechtes. Frank Saliger geht in diesem Zusammenhang der Frage nach, ob im Recht Lügen erlaubt ist oder nicht. Diese Frage ist existenziell bedeutsam zum Beispiel im Hinblick auf die Tatsache, dass ein Strafverteidiger nicht verpflichtet ist, in der Ausübung seines Mandates die vom Strafverfolger ermittelte Wahrheit zum Maßstab seines Handelns zu machen. Auch wenn er sicher ist, dass sein Mandant der Täter ist, darf er einen Freispruch für ihn beantragen. Sowohl im breiteren Kontext als auch in kasuistischen Fällen gilt es, Wahrheit als „Wahrheit“ zu verteidigen. Fidelis Regi Waton SVD präsentiert in seinem Beitrag evidente Vorstellungen der Wahrheit aus der Sicht der Philosophie und beleuchtet sie durch unterschiedliche Theorien. Wahrheit als „Wahrheit“ zu verteidigen ist umso wichtiger in einer Zeit von Fake News, die für Manipulationen und Verschwörungstheorien anfällig ist. Wer sagt in Zeiten von Fake News die Wahrheit und wie kann man wahre Aussagen identifizieren? In diesem Band beleuchten namhafte Experten diese Problematik aus unterschiedlichen Perspektiven: aus der der Wissenschaft, der demokratischen Öffentlichkeit, der Medien und der richterlichen Urteilsfindung sowie aus derjenigen der moralischen Lehren in den Religionen. Polykarp Ulin Agan SVD Direktor Akademie Völker und Kulturen
Aktualisiert: 2023-02-07
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Pentekostalismus – Pfingstkirchen

Pentekostalismus – Pfingstkirchen von Agan SVD,  Polykarp Ulin
EINLEITUNG In Form von verschiedenen Erweckungsbewegungen oder Inspirationsgemeinden ist im 18. Jahrhundert eine Strömung im Christentum wahrzunehmen, die das Wirken des Heiligen Geistes in die Mitte ihres Glaubenshandelns stellte und sich deshalb Pfingstbewegung nannte. Für diese Bewegung, aus der die Charismatische Bewegung, die Wort-des- Glaubens-Bewegung und die Neocharismatische Bewegung entstanden sind, war die „traditionelle Kirche“ zu sehr auf die Philosophie des Seins fixiert, sodass sie die Dynamik des Werdens im Glaubensleben vernachlässigte. Eine solche Kirche ist für sie weit entfernt von den neutestamentlichen Gemeinden, weil sie dem Wirken des Heiligen Geistes – insbesondere den Geistesgaben wie Heilung, Prophetie und Zungenrede – gegenüber gleichgültig ist. Als eine dynamische Bewegung des Werdens prägt die Pfingstbewegung weltweit Teile des Christentums, vor allem in der so genannten Dritten Welt. Durch Globalisierung, in heutiger Zeit vor allem verstärkt durch weltweite Migrationsbewegungen, findet diese Bewegung stets fruchtbaren Boden, auf den sie ihre Saat streuen und woraus sie die Früchte ihrer Mühen und ihres Engagements ernten kann. In Südafrika z. B. gehören 80 % der schwarzen Christen zu den neuen Kirchen der Pfingstbewegung. Im Kontext Lateinamerikas, vor allem Brasiliens, beschreibt José Eustáquio Alves, Demografieforscher an der Hochschule für Statistik (Escola Nacional de Ciências Estatísticas) in Rio de Janeiro, die dortige rasante Entwicklung der Pfingstbewegung mit den Worten: „Brasilien ist einzigartig: Es ist das einzige große Land, das in so kurzer Zeit eine so tiefgreifende Veränderung seiner religiösen Landschaft erlebt hat.“ Gemeint ist eine religiöse Revolution, die sich in der extremen Ausbreitung der evangelikalen protestantischen Kirchen zeigt. 1970 bekannten sich noch 92 % der Bevölkerung zum Katholizismus; 2010 waren es nur noch 64,6 %. Seiner Prognose nach sieht es so aus, dass im Jahr 2030 die Mitgliederzahl des Katholizismus und die der protestantischen Gemeinden (traditionellen und evangelikalen) gleichauf liegen wird. In Deutschland gibt es, wenn auch die Mitgliederzahl dieser Bewegung hier vergleichsweise gering ist, doch eine zunehmende Tendenz, sowohl bei der größten Pfingstgemeinschaft, dem Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP), 8 der nach eigenen Angaben rund 30 000 Mitglieder hat, als auch bei den anderen Pfingstgruppen, die zwischen 1 000 und 4 000 Mitglieder zählen. Die Akademie Völker und Kulturen St. Augustin ist sich dieses weltweiten Phänomens bewusst und widmete ihre Vortragsreihe im Vortragssemester 2016/17 der Herausforderung des Pentekostalismus zwischen „Fragilität und Empowerment“ (Moritz Fischer) – einer Herausforderung, die die von uns praktizierte Art und Weise der Verkündigung, Gemeindebildung und -leitung sowie die Rolle des Heiligen Geistes, die Bedeutung der Spiritualität und den Stellenwert von Emotionen im Glaubensleben in Frage stellen kann. Mit PENTEKOSTALISMUS – PFINGSTKIRCHEN als Thema der Akademie Völker und Kulturen möchten wir einen Beitrag leisten zur Wahrnehmung der Grenzverläufe zwischen säkular und sakral, zwischen Religion, Politik und Kultur sowie all ihren Manifestationen in einer immer stärker globalisierten Welt. Dass hier keine eindimensionalen Erklärungen sowie pauschale, normative Bewertungen zu erwarten sind, liegt auf der Hand. Ohne in ebensolche Bewertungen zu verfallen, vermittelt Dr. Yan Suarsana (Heidelberg) einen Überblick, wie die Wirkung der Pfingstbewegung auf die gesellschaftlichen und religiösen Verhältnisse im heutigen jeweiligen Kontext wahrgenommen wird. Diese Wahrnehmung ist umso bedeutender im Wissen um die Tatsache, dass weltweit die traditionellen Kirchen einen gravierenden Mitgliederverlust verzeichnen, während die Pfingstbewegung enorme Wachstumsraten aufweisen kann. In Lateinamerika zum Beispiel ist die Pfingstbewegung auf dem Vormarsch, was zur Folge hat, dass die katholische Kirche auf dem „katholischen Kontinent“ immer mehr Mitglieder verliert. Prof. Dr. Margit Eckholt (Osnabrück) zeigt in ihrem Beitrag auf, wie dieser Mitgliederverlust im Kontext Lateinamerikas im Grunde ein normaler Trend der Entwicklung auf globaler Ebene ist. Wahrgenommen wird dies durch die Tatsache, dass sich jedes Jahr Millionen von Menschen einer der zahllosen Pfingstkirchen anschließen. Experten schätzen die Anhängerschaft dieser Bewegung sogar bereits auf eine halbe Milliarde Menschen. Ein Kennzeichen dieser Bewegung ist ihre Unabhängigkeit von festen Strukturen und Dogmen. Fragen, die sich dabei stellen, sind: Wie können die Besonderheiten der Dynamik dieser Bewegung wahrgenommen werden? 9 Hat diese Bewegung Einfluss auf den sozialen Wandel und religiösen Habitus überhaupt? Im Rahmen des noch engeren Kontexts Lateinamerikas ist Brasilien hier ein „einzigartiges Phänomen“. Beim letzten Zensus von 2010 ist auffällig, dass die Katholiken 2010 zum ersten Mal in absoluten Zahlen hinter dem Wachstum der Bevölkerung zurückblieben. Die Pentekostalen in ihrer Gesamtheit erreichten mehr als 22 %. Prof. em. Dr. Joachim G. Piepke (St. Augustin) sieht hinter dieser dynamischen Entwicklung einige Elemente, die für diese Bewegung in Brasilien charakteristisch sind: 1) Archaische Religionsformen der antiken Mysterienreligionen kommen in dieser Bewegung wieder zum Durchbruch, die eigentlich durch das Evangelium der Bergpredigt Jesu überwunden schienen; 2) Charismatiker und Pentekostale aller Schattierungen haben diesen einen Punkt gemeinsam, sie zielen auf die persönliche Bekehrung des Gläubigen ab, die durch so genannte übernatürliche Zeichen der Geistbesessenheit und daraus folgende übernatürliche Wundertaten von Gott her bestätigt wird; 3) die direkte Kommunikation mit Gott, Göttern oder Geistern verleiht dem Gläubigen Identität, Selbstbewusstsein und Hoffnung auf irdisches Wohlergehen. Auffällig ist hier, dass die Pfingstbewegung variantenreiche Gemeinden und Gemeinschaften hervorbringt. Es gibt Gemeinden und Gemeinschaften, die darauf eingestellt sind, politische Entscheidungen und gesellschaftliches Leben mitzubestimmen. Wieder andere fühlen sich berufen, sich in sozialen Projekten zu engagieren, um den Benachteiligten zu helfen und sie zu unterstützen. In allem bekunden diese Bewegungen den gleichen Grundtenor: die Gleichheit aller vor den Gaben des Heiligen Geistes. Dr. Martin Hochholzer (Leipzig) betrachtet diese Dynamik aus theologischer Perspektive und wirft sinngemäß die Frage auf: Sind die charismatischen Erfahrungen in den christlichen Kirchen ein Zeichen der Wiederentdeckung des Heiligen Geistes nach dem Motto: „Alle sozialen und intellektuellen Veränderungen sind von der Existenz einer spirituellen Kraft abhängig, ohne die sie nicht hätten geschehen können“ (Christopher Dawson)? Wird das theologische Phänomen der „Wiederentdeckung des Heiligen Geistes“ als Anfrage an die seinsorientierten Großkirchen gesehen, so kann festgestellt werden, dass die traditionellen Großkirchen es sich nicht 10 mehr leisten können, gegenüber der Pfingstbewegung Verachtung und Ignoranz zu zeigen. Auch wenn innerhalb der Pfingstbewegungen die Dialogangebote seitens der Großkirchen unterschiedlich wahrgenommen werden, sollten sie doch nicht aufhören – vor allem auf theologischer Ebene – sich weiterhin denkerisch damit auseinanderzusetzen, um sich der Wahrheit anzunähern. Einen ehrlichen Dialog sollen sie pflegen im Wissen darum, dass es nicht einfach ist, einen Dialogmodus zu finden, der allen Betroffenen gerecht wird, da bei den Pfingstbewegungen die Heterogenität und die Wandelbarkeit ihre Existenz so sehr prägend sind. Trotz mancher negativer Schlagzeilen in der stürmischen Entwicklung der Pfingstbewegungen kommt Esther Berg (Frankfurt) zur Überzeugung, dass das Phänomen dieser stürmischen Bewegungen die traditionellen Großkirchen zum Nachdenken bringen kann, wie sie auf die Sinnfragen und religiösen Bedürfnisse moderner Menschen in einer globalisierten Welt Antwort finden können. Zeigt nicht dieses Phänomen eine große Sehnsucht vieler nach Religion, Spiritualität und Heil? Klar ist, dass eine Verständigung unter den Kirchen auf das gemeinsame Ziel in dieser Zeit immer undeutlicher geworden zu sein scheint. Das Problem liegt vielleicht darin, dass die konfessionelle Identität jeder „Kirche“ nicht so deutlich zum Tragen kommt, sodass das „Wozu der Einheit“ bei jedem Dialog auf dem Weg zur Einheit stets neu gefunden werden muss. Hinzu kommt in der letzten Zeit eine weitere zentrale Herausforderung für die „Kirchen“ überhaupt, die eng mit dem starken Anwachsen von pentekostalischen Bewegungen verbunden ist. Kann man hier nicht von einer „Pentekostalisierung der Ökumene“ (Kurt Kardinal Koch) reden? Prof. Dr. Klaus Vellguth (Aachen) greift diese Frage in seinem Beitrag auf und fordert die Großkirchen auf, eine neue Rückbesinnung auf ihre eigene konfessionelle Identität in die Wege zu leiten. Spielen sie bereits ihre Rolle als „Sakrament des Heiles“ in der Welt oder steht bei ihren Handlungen mehr die Machtfrage im Vordergrund? Mein Dank gilt allen, die zur Planung und Durchführung der Vortragsreihe sowie zur Veröffentlichung der Vorträge beigetragen haben. Polykarp Ulin Agan SVD Direktor Akademie Völker und Kulturen
Aktualisiert: 2023-02-07
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Weltfremdheit

Weltfremdheit von Polykarp,  Ulin Agan
In einer Überflussgesellschaft wie der unsrigen, wo das Lustprinzip über das Realitätsprinzip triumphiert, entwickelt sich mehr und mehr eine neue Sensibilität für alternative Lebensentwürfe durch Weltverzicht. Menschen aus unterschiedlichen Religionen und Kulturen, die sich nicht ganz im Dschungel unserer heutigen Überflussgesellschaft verlieren möchten, machen dann eine Kunst der „Lust an der Entsagung“ wirksam, in der die Sehnsucht nach etwas anderem als dem zu erreichenden Ziel großgeschrieben wird. Darum lautet die Parole dieser neu entwickelten Kunst: „Weniger ist mehr.“ Die Akademie Völker und Kulturen in Sankt Augustin ist sich der Kraft dieser simplen Weisheit „Weniger ist mehr“ bewusst und glaubt, dass diese einen wahren Kern in sich birgt. Das vorliegende Buch liefert deshalb eine Übersicht über die alternativen Lebensentwürfe in den Religionen der Welt. Die Genese dieses Rahmenthemas geht von den Impulsen von Papst Franzis-kus aus, der das Jahr 2015 zum „Jahr der Orden“ erklärt hat. Dabei werden vor allem eine interkulturelle und interreligiöse Perspektive bezüglich der alternativen Lebensformen in den Religionen der Welt hervorgehoben – Lebensformen, die oft als gelebte Utopien bezeichnet werden. Asketische Lebensformen, die in vielen Religionen und Kulturen prakti-ziert werden, sind nicht einfach ein Gegenpol der heutigen Leistungs- und Erlebnisgesellschaft, sondern vielmehr eine Kunst, dem Leben mehr Sinn zu geben – einem Leben, das nicht von dem Spektrum weltlicher Beschaffenheit determiniert ist, sondern aufgrund seiner Leerheit stets offen ist für die trans-zendentalen Werte. Ein solches Leben ist ein „Leben auf dem Weg“, das – ge-trieben von der Dynamik des Werdens – immer unterwegs ist zu seiner Erfül-lung.
Aktualisiert: 2023-02-07
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