Zum vierten Mal hat Karin Toben, Ostfriesin des Jahrgangs 1948, vierzig Jahre Redakteurin, zuletzt Korrespondentin der Deutschen Presse-Agentur (dpa) und seit 2005 an der ehemaligen Elbe-Grenze ansässig, die Lebensgeschichten von ehemaligen DDR-Bürgern aufgeschrieben. Das jetzt hier vorliegende Buch erinnert daran, dass vor 70 Jahren die erste große Welle von Zwangsaussiedlungen die Bewohner der Elbe-Dörfer traf, die seit 1993 als einziges Stück DDR in einen westdeutschen Landkreis umgegliedert wurden, -sie gehören seitdem zum Landkreis Lüneburg in Niedersachsen. Bereits 2008 erschienen die Biografien von Zwangsausgesiedelten aus der Gemeinde Amt Neuhaus. Das Buch „Heimatsehnen“ ist vergriffen, wird aber oft nachgefragt. Die 2022 begonnene erneute Suche nach den Opfern von 1952 endete oft bei Kindern und Enkeln, brachte aber auch bislang unbekannte Lebensgeschichten aus Rassau, Bohnenburg oder Privelack und die Erkenntnis „Heimatsehnen nimmt kein Ende“ zutage. Daneben ergaben die Eintragungen in die Gästebücher der 2006 eingeweihten Gedenk-stätte in Vockfey Stoff für einen mehrere Seiten langen Anhang. Im Frühjahr 2022 schrieb eine in Bremen lebende Frau in kyrillischer Schrift: „Ich hatte eine glückliche Kindheit in Rußland und wusste nichts über diese unglücklichen Deutschen.“
Aktualisiert: 2023-06-15
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Zum vierten Mal hat Karin Toben, Ostfriesin des Jahrgangs 1948, vierzig Jahre Redakteurin, zuletzt Korrespondentin der Deutschen Presse-Agentur (dpa) und seit 2005 an der ehemaligen Elbe-Grenze ansässig, die Lebensgeschichten von ehemaligen DDR-Bürgern aufgeschrieben. Das jetzt hier vorliegende Buch erinnert daran, dass vor 70 Jahren die erste große Welle von Zwangsaussiedlungen die Bewohner der Elbe-Dörfer traf, die seit 1993 als einziges Stück DDR in einen westdeutschen Landkreis umgegliedert wurden, -sie gehören seitdem zum Landkreis Lüneburg in Niedersachsen. Bereits 2008 erschienen die Biografien von Zwangsausgesiedelten aus der Gemeinde Amt Neuhaus. Das Buch „Heimatsehnen“ ist vergriffen, wird aber oft nachgefragt. Die 2022 begonnene erneute Suche nach den Opfern von 1952 endete oft bei Kindern und Enkeln, brachte aber auch bislang unbekannte Lebensgeschichten aus Rassau, Bohnenburg oder Privelack und die Erkenntnis „Heimatsehnen nimmt kein Ende“ zutage. Daneben ergaben die Eintragungen in die Gästebücher der 2006 eingeweihten Gedenk-stätte in Vockfey Stoff für einen mehrere Seiten langen Anhang. Im Frühjahr 2022 schrieb eine in Bremen lebende Frau in kyrillischer Schrift: „Ich hatte eine glückliche Kindheit in Rußland und wusste nichts über diese unglücklichen Deutschen.“
Aktualisiert: 2023-06-15
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Die Zwangsaussiedlungen entlang der 1.400 km langen innerdeutschen Grenze gehören zu den weitgehend vergessenen Kapiteln der kommunistischen Diktatur in der DDR. Mit dem Beschluss des Ministerrats der DDR vom 26. Mai 1952 zur "Errichtung eines besonderen Regimes an der Demarkationslinie" wurde die Grenze zu Westdeutschland zu einer abgeschotteten Sicherheitszone mit einer Tiefe von 5 Kilometern ausgebaut und ein brutales und repressives Grenzregime geschaffen. Damit ging auch die Überprüfung der Einwohner dieses 5-km-Sperrgebiets mit dem Ziel einher, alle aus Sicht der Staatsmacht politisch unerwünschten Personen mitsamt ihrer Familien zwangsweise auszusiedeln. Binnen kürzester Zeit mussten im Jahr 1952 etwa 8.000 Menschen, die im Jargon des Partei- und Staatsapparats als "Ungeziefer" diffamiert wurden, ihre angestammte Heimat, Haus und Hof verlassen, um ins Landesinnere der DDR umgesiedelt zu werden. Kurz nach dem Mauerbau im Jahr 1961 wurde von der DDR-Staatsicherheit eine weitere große Zwangsaussiedlungswelle, die sogenannte "Aktion Festigung", durchgeführt, von der erneut mehr als 3.000 Menschen betroffen waren. Der vorliegende Sammelband fußt auf den Ergebnissen einer Tagung der Point Alpha Akademie und der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung. Er führt Aufsätze ausgewiesener Kenner der Thematik zusammen, gibt Einblicke in neue Forschungen und Entwicklungen und möchte somit vor allem einen Beitrag gegen das Vergessen dieser menschenverachtenden Zwangsmaßnahmen der SED-Diktatur leisten.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, wo früher Stacheldraht und Grenztürme die Freiheit der Menschen beschnitten, erstreckt sich heute das Grüne Band. Dieses ehemalige Grenzgebiet ist inzwischen zu einer Oase für Pflanzen, Tiere und Menschen geworden.
In diesem Buch erzählen 30 Zeitzeugen von ihrem Leben an und mit der früheren deutsch-deutschen Grenze. Die Geschichten bestechen durch ihre Nahbarkeit: Sie sind naturgemäß häufig erschreckend, brutal oder tragisch, mindestens so oft aber auch bewegend, detailreich und spannend, oft sogar klug und weise.
Die Schilderungen zeigen, wie stark die deutsche Teilung in das persönliche Leben und Arbeiten der Menschen hineinwirkte. Aber auch, wie unterschiedlich die Menschen mit dieser lange als unabänderlich geltenden Grenze umgingen. Die Erinnerungen addieren sich so zu einem Kaleidoskop der Schicksale links und rechts des Eisernen Vorhangs. Sie sollen die Vorstellung nachgeborener Generationen von einer Epoche der deutschen Geschichte bereichern, die bis in die Gegenwart nachwirkt.
Aktualisiert: 2023-05-09
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Entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, wo früher Stacheldraht und Grenztürme die Freiheit der Menschen beschnitten, erstreckt sich heute das Grüne Band. Dieses ehemalige Grenzgebiet ist inzwischen zu einer Oase für Pflanzen, Tiere und Menschen geworden.
In diesem Buch erzählen 30 Zeitzeugen von ihrem Leben an und mit der früheren deutsch-deutschen Grenze. Die Geschichten bestechen durch ihre Nahbarkeit: Sie sind naturgemäß häufig erschreckend, brutal oder tragisch, mindestens so oft aber auch bewegend, detailreich und spannend, oft sogar klug und weise.
Die Schilderungen zeigen, wie stark die deutsche Teilung in das persönliche Leben und Arbeiten der Menschen hineinwirkte. Aber auch, wie unterschiedlich die Menschen mit dieser lange als unabänderlich geltenden Grenze umgingen. Die Erinnerungen addieren sich so zu einem Kaleidoskop der Schicksale links und rechts des Eisernen Vorhangs. Sie sollen die Vorstellung nachgeborener Generationen von einer Epoche der deutschen Geschichte bereichern, die bis in die Gegenwart nachwirkt.
Aktualisiert: 2023-05-04
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Zum vierten Mal hat Karin Toben, Ostfriesin des Jahrgangs 1948, vierzig Jahre Redakteurin, zuletzt Korrespondentin der Deutschen Presse-Agentur (dpa) und seit 2005 an der ehemaligen Elbe-Grenze ansässig, die Lebensgeschichten von ehemaligen DDR-Bürgern aufgeschrieben. Das jetzt hier vorliegende Buch erinnert daran, dass vor 70 Jahren die erste große Welle von Zwangsaussiedlungen die Bewohner der Elbe-Dörfer traf, die seit 1993 als einziges Stück DDR in einen westdeutschen Landkreis umgegliedert wurden, -sie gehören seitdem zum Landkreis Lüneburg in Niedersachsen. Bereits 2008 erschienen die Biografien von Zwangsausgesiedelten aus der Gemeinde Amt Neuhaus. Das Buch „Heimatsehnen“ ist vergriffen, wird aber oft nachgefragt. Die 2022 begonnene erneute Suche nach den Opfern von 1952 endete oft bei Kindern und Enkeln, brachte aber auch bislang unbekannte Lebensgeschichten aus Rassau, Bohnenburg oder Privelack und die Erkenntnis „Heimatsehnen nimmt kein Ende“ zutage. Daneben ergaben die Eintragungen in die Gästebücher der 2006 eingeweihten Gedenk-stätte in Vockfey Stoff für einen mehrere Seiten langen Anhang. Im Frühjahr 2022 schrieb eine in Bremen lebende Frau in kyrillischer Schrift: „Ich hatte eine glückliche Kindheit in Rußland und wusste nichts über diese unglücklichen Deutschen.“
Aktualisiert: 2022-12-06
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Die Zwangsaussiedlungen entlang der 1.400 km langen innerdeutschen Grenze gehören zu den weitgehend vergessenen Kapiteln der kommunistischen Diktatur in der DDR. Mit dem Beschluss des Ministerrats der DDR vom 26. Mai 1952 zur "Errichtung eines besonderen Regimes an der Demarkationslinie" wurde die Grenze zu Westdeutschland zu einer abgeschotteten Sicherheitszone mit einer Tiefe von 5 Kilometern ausgebaut und ein brutales und repressives Grenzregime geschaffen. Damit ging auch die Überprüfung der Einwohner dieses 5-km-Sperrgebiets mit dem Ziel einher, alle aus Sicht der Staatsmacht politisch unerwünschten Personen mitsamt ihrer Familien zwangsweise auszusiedeln. Binnen kürzester Zeit mussten im Jahr 1952 etwa 8.000 Menschen, die im Jargon des Partei- und Staatsapparats als "Ungeziefer" diffamiert wurden, ihre angestammte Heimat, Haus und Hof verlassen, um ins Landesinnere der DDR umgesiedelt zu werden. Kurz nach dem Mauerbau im Jahr 1961 wurde von der DDR-Staatsicherheit eine weitere große Zwangsaussiedlungswelle, die sogenannte "Aktion Festigung", durchgeführt, von der erneut mehr als 3.000 Menschen betroffen waren. Der vorliegende Sammelband fußt auf den Ergebnissen einer Tagung der Point Alpha Akademie und der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung. Er führt Aufsätze ausgewiesener Kenner der Thematik zusammen, gibt Einblicke in neue Forschungen und Entwicklungen und möchte somit vor allem einen Beitrag gegen das Vergessen dieser menschenverachtenden Zwangsmaßnahmen der SED-Diktatur leisten.
Aktualisiert: 2023-03-27
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28 Jahre trennen Mauer, Stacheldraht, Selbstschussanlagen und Minen die Menschen in Ost und West. Und eine ganze Generation wuchs in diesem Zeitraum im Schatten der Mauer neu heran. Sie lebten mit der Sehnsucht, die übrige Welt kennen zu lernen. Und sie hatten Wünsche und Ideen, was alles zu machen wäre, wenn man nur "raus" käme.
Dieses Buch erzählt, was Menschen alles taten, um die innerdeutsche Mauer zu überwinden.
Aktualisiert: 2020-01-23
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In den Jahren 1949 bis 1961 verließen etwa 2,8 Millionen Menschen die DDR gen Westen?
In 18 spannenden Geschichten schildern Zeitzeugen unterschiedlicher Herkunft aus der DDR, wie sie die frühen Jahre der deutschen Teilung erlebten. 1952, drei Jahre nach der Gründung der beiden deutschen Staaten, riegelte die DDR die innerdeutsche Grenze ab. Wer östlich der Elbe und außerhalb Westberlins lebte, litt zunehmend unter der menschenverachtenden Willkür des sozialistischen Systems.
In der „Aktion Ungeziefer“ wurden 1952 Familien aus verschiedenen Grenzdörfern ohne Vorankündigung zwangsweise umgesiedelt, so auch Walter Hardt aus Thüringen mit seiner Familie. Im Buch erzählt er von seinem Schicksal.
Unter dem Stichwort „Aktion Rose“ wurden 1953 DDR-Bürger drangsaliert, die in den Ostseebadeorten selbständig Hotels und Dienstleistungsunternehmen betrieben. Ziel war es, ihre Betriebe zu verstaatlichen. Klaus Krügers Mutter, die in Sellin auf Usedom ein Fotogeschäft betrieb, wurde plötzlich abgeholt und verschwand spurlos. Nachforschungen der Familie blieben ergebnislos. Erst nach Monaten kam sie wieder heim. Es gab keine Gerichtsverhandlung, keine Erklärung für ihre Inhaftierung - nichts.
Vier Geschichten in diesem Buch erzählen vom Volksaufstand am 17. Juni 1953, vom Tag der Empörung in Magdeburg, von Schüssen und von T34-Panzern im Geraer Stadtzentrum und vom Ausnahmezustand in Leipzig. Nach der Niederschlagung des Aufstandes fragen sich viele Unzufriedene mehr denn je: Abhauen oder hierbleiben?
Alfredo Grünberg beobachtet als Postmitarbeiter in Leipzig, wie Pakete aus dem Westen von den sogenannten „Knüpperweibern“ in großen Hallen aufgemacht und kontrolliert werden. Seine Ehefrau wird bedrängt, ihre Lehrerkollegen zu bespitzeln.
Margit Laue fällt trotz Talents bei der Prüfung an der Leipziger Schauspielschule durch, weil sie politisch nicht „auf Linie“ ist. Und Jürgen Kaufmann wird ein Studienplatz verwehrt, weil er bürgerlicher Herkunft ist. Da hilft ihm auch nicht, daß er sich kulturell in der FDJ engagiert und zunächst den Beruf des Maurers erlernt. Nun soll er zuvor zur NVA (Nationalen Volksarmee) und dort seine politische Zuverlässigkeit beweisen.
Das Buch beschreibt lebendig und authentisch ein Stück deutscher Nachkriegsgeschichte. In den Texten wird die Dramatik jener Jahre deutlich. Von strengen Grenzkontrollen lesen wir, von spontanen aber auch von sehr sorgfältig geplanten Fluchten. Wir bangen mit einem NVA-Offizier, der mit Geheimdokumenten im Gepäck in der S-Bahn nach West-Berlin flieht und staunen über die Courage einer Krankenschwester aus Ostberlin, die sich buchstäblich in letzter Minute dem Grenzbahnhof Friedrichstraße nähert, als alles bereits abgesperrt ist.
Betroffen von der gewaltigen Fluchtwelle sind aber auch Familienangehörige und Freunde der Flüchtlinge, die in der DDR zurückblieben. Schon damals ist übrigens zum Schaden Ostdeutschlands erkennbar: Es waren zumeist die Aktiven, die Trotzigen, die gingen.
Waren es 1951 und 1952 etwa 166.000 und 182.000 DDR-Bürger, die in den Westen flüchteten, so stieg deren Zahl 1953 mit 391.000 auf mehr als das Doppelte. Von 1949 bis 1961 flüchteten insgesamt etwa 2,8 Millionen Menschen aus der DDR in den Westen. Erst der Mauerbau 1961 riegelte jeglichen Fluchtweg ab. Damit endete diese Möglichkeit als Lebens-Alternative. Wer die Flucht jetzt noch in Erwägung zog, spielte mit Leben und Tod.
Aus dem Inhalt des Buches
Paketkontrolle • Spurlos verschwunden • Mittendurch • Der Test • „Aktion Ungeziefer“ •
Nach Schule und Lehre – Abhauen statt Volksarmee • „Fra Diavolo“ • Ausnahmezustand in Leipzig • Ein Tag der Empörung • Das Gelöbnis • Das versteckte Blauhemd • Nächtliche Irrfahrt • „Aktion Blitz“ • Die Entscheidung • Kein Pardon beim Hula-Hoop-Reifen • Vorbereitung einer Flucht • Die Zeit ist reif • Die Stasi im Nacken • Der Koffer von Marienfelde
Kleine Deutschland-Statistik 1949 bis 1961
Es flüchteten aus der DDR in den Westen Deutschlands
1949 125.000 Menschen
1950 198.000 Menschen
1951 166.000 Menschen
1952 182.000 Menschen
1953 391.000 Menschen
(Folge der Niederschlagung des Arbeiteraufstandes vom 17. Juni 1953)
1954 184.000 Menschen
1955 253.000 Menschen
1956 279.000 Menschen
1957 262.000 Menschen
1958 204.000 Menschen
1959 144.000 Menschen
1960 199.000 Menschen
1961 160.000 Menschen (bis zum 15. August)
13. August 1961:
Abriegelung West-Berlins und der innerdeutschen Grenze, Bau der Berliner Mauer.
Insgesamt flüchteten von 1949 bis 1961 etwa 2,8 Millionen Menschen aus der DDR in den West Deutschlands.
Aktualisiert: 2020-01-23
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