Diese Publikation bietet einen kurzen Überblick über die Geschichte der Armenier von ihren Anfängen bis in unsere heutige Zeit. Er beschreibt die kurze Phase eines armenischen Königreiches, die Einwanderung von Skythen, Persern, Römern und später den Seldschuken, bis hin zu den osmanischen Türken. Çaycı erläutert das Zusammenleben der Armenier mit den anderen ethnischen Gruppen im Osmanischen Reich, den Status der Nicht-Muslime und ihre gesellschaftliche Stellung insgesamt. Der Autor legt ferner dar inwiefern sich die Ideen der Französischen Revolution und das Aufkommen des europäischen Nationalismus auf die Armenier im Osmanischen Reich ausgewirkt haben. Der Autor erläutert, mit welchen Zielen die armenischen Organisationen und bewaffneten Milizen jener Zeit mit Attentaten, ethnischen Säuberungen und Aufständen agiert haben. Dem Verfasser gelingt es in einer verständlich und prägnant formulierten Sprache die historischen Ereignisse nachvollziehbar darzustellen.
Aktualisiert: 2022-09-28
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Eine kritische Untersuchung zur armenischen Kampagne, die aufhorchen lässt
Diese tiefgreifende Studie über die Identität der Armenier entlarvt die politisch motivierten Hintergründe der Kampagne für den „Armenischen Genozid“ und weist überzeugend nach, dass diese mit den historischen Gegebenheiten wenig zu tun hat. Es wird auch auf wichtige internationale und nationale Konstellationen verwiesen, die die Kampagne stützen und sie antreiben. Es gelingt dem Autor, schlüssig nachzuweisen, dass die Kampagne den Begriff „Genozid“ willkürlich zu politischen Zwecken missbraucht, wobei sie international geltende Normen untergräbt und damit den internationalen Beziehungen sowohl der Türkei, als auch Armeniens schadet.
„Konstruiert, instrumentalisiert, politisiert - Geschichte im Fadenkreuz der armenischen Lobby“ ist die erste gründliche Untersuchung über die Identität der Armenier und der armenischen Diaspora, die von der Perspektive eines historischen Traumas ausgeht. Auch wenn bereits zahlreiche Versuche unternommen wurden, die armenische Identität ausgehend von ihrer Geschichte, Sprache und /oder Religion zu definieren, gibt es bisher keine wichtige Studie, in der die Ereignisse von 1915 als zentrales Element dieser Identität herausgearbeitet wurden, einschließlich der Ausformung des „Selbst“(Self) und des „Anderen“(Other). Dieses Buch macht deutlich, warum das Streben der armenischen Kampagne nach Anerkennung der Ereignisse von 1915 als „Armenischer Genozid“, so zweifelhaft und rassistisch es auch sein mag, das einzige Band darstellt, das stark genug ist, die sprachlich, geografisch und religiös so unterschiedlichen armenischen Gemeinden der Diaspora zusammen zu halten.
Unter Heranziehung vieler vergleichender Details, ergänzt durch Erkenntnisse internationaler Wissenschaftstheorien und den politischen Mechanismen der Lobbyarbeit (Nischentheorie), wird in diesem Buch die Durchschlagskraft und politische Macht des neu-imaginierten Traumas von 1915 für die Großgruppenidentität der Armenier herausgearbeitet. Diese Identität, durch Zeit und Raum von der historischen Wirklichkeit abgeschnitten, wird am Leben gehalten von den Bemühungen um ad-hoc-Legalisierungen, was einer politischen Instrumentalisierung von Geschichte gleichkommt, um die Welt von dem zu überzeugen, was die Armenier den „Armenischen Genozid“ nennen. Zum einen wird in diesem wegweisenden Buch aufgezeigt, warum jene politischen Aktionen, ebenso wie das identitätsstiftende Narrativ, das den Aktionen zugrunde liegt, aus verschiedenen Gründen bedeutsam ist. Die gefühlsbetonte Problematik, zusammen mit der Kampagne, die sich daraus entwickelte, hat Auswirkungen auf mehrere Nationalstaaten (besonders die Türkei und Armenien), wie auch, obwohl sie kein Staatsgebilde ist, auf die mächtige armenische Diaspora selbst. Zum anderen wird die Strategie der Kampagne, den Sprachgebrauch betreffend, um Ereignissen gerecht zu werden, die vor über hundert Jahren geschahen, mehr und mehr dominiert von internationalen Beziehungen zwischen der Türkei und dem Westen. Drittens, indem die Rolle aufgeschlüsselt wird, die das Trauma von 1915 für die Entwicklung- und Weiterentwicklung der Identität der armenischen Großgruppe spielt, ebenso deren Übertragung von Generation zu Generation, wird durchaus Verständnis geweckt für die Bestrebungen, Realitäten juristisch zu vereinnahmen. Tatsache ist allerdings, dass jahrhundertealte Vorurteile und Karikaturen, oft rassistisch geprägt, ohne Bezug zu heutigen Realitäten, die Kampagne mitbestimmen (der Schreckliche Türke, antimuslimische Empfindungen) und immer noch wirksam sind – nicht nur für Armenier, sondern für viele Menschen im Westen und in Russland.
All das hat maßgebende Auswirkungen. In diesem Buch wird darauf hingewiesen, wie das armenische Identitätsverständnis, das der Kampagne der armenischen Diaspora für die Anerkennung des Armenischen Genozids zugrunde liegt, absichtlich die gesetzlich festgelegte Genozid-Konvention der Vereinten Nationen von 1948 unterläuft. Dies geschieht durch die willkürliche Anwendung des Begriffs „Genozid“ auf die Ereignisse von 1915. Dadurch werden geltende Definitionen und Normen missachtet und um politischer Ziele willen einer ziemlich lockeren Interpretation des Begriffs Vorschub geleistet. Auf diese Weise wird das symbolische Gewicht und die Autorität der UN-Konvention missachtet und das potentielle Vermögen der Gerichte eingeschränkt, echte Genozid-Verbrecher zu bestrafen. In zwei weiteren Kapiteln beschäftigt sich diese Publikation mit der armenischen Kampagne auf dem afrikanischen Kontinent sowie der „Genozid-Resolution“ des deutschen Bundestages vom Juni 2016.
Aktualisiert: 2023-03-15
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