Das Städel Museum in Frankfurt am Main gilt als einer der Vorreiter der Provenienzforschung an deutschen Museen und hat in der jüngsten Vergangenheit mehrfach Gemälde an ihre rechtmäßigen Eigentümer restituiert. Die international geführten Diskussionen zur Restitution von Kunstwerken drehen sich dabei immer wieder auch um ethische Fragen sowie um die Verantwortung der Protagonisten und führen die Notwendigkeit vor Augen, einzelne Aspekte musealer Arbeit im »Dritten Reich« nicht isoliert, sondern in ihrem politischen wie kunsthistorischen Kontext vom Kaiserreich bis in die Nachkriegszeit zu betrachten. Der für die vorliegende Publikation gewählte Titel Museum im Widerspruch fängt die durchaus ambivalenten Erkenntnisse der für die Frankfurter Situation in Kooperation der Forschungsstelle »Entartete Kunst« mit dem Städel durchgeführten Untersuchungen wie in einem Brennspiegel ein. In der Tat standen die Direktoren und Kuratoren des Städelsches Kunstinstituts und der Städtischen Galerie im »Dritten Reich« oft genug im Widerspruch zu einer kunsthistorisch-wissenschaftlichen Selbstverpflichtung, die gerade im Bereich des Museums als öffentlicher Einrichtung auf moralische wie juristische Rechtmäßigkeit, auf einen sorgsamen Umgang mit Mäzenen, Sammlern und Publikum, mit den Kunstwerken, ihrer Präsentation und ihrem Erhalt abzielen muss. Der Band fragt einerseits danach, inwiefern die Notlage jüdischer Sammler ausgenutzt wurde und die Situation im besetzten im Ausland zum unrechtmäßigen Erwerb von Kunstwerken führte. Andererseits standen einige Entscheidungen und Maßnahmen der Direktion und Mitarbeiter des Städel auch im deutlichen Widerspruch zur nationalsozialistischen Doktrin. Schließlich wird auch der Frage nach den Restitutionsvorgängen in der Nachkriegszeit sowie nach einer Neuordnung des Museums in diesen Jahren nachgegangen. Die nun veröffentlichten Forschungsergebnisse über die Geschichte des Städel im »Dritten Reich« weisen weit über den Frankfurter Wirkungskreis hinaus und tragen grundlegend zur Aufarbeitung nationalsozialistischer Kunst- und Kulturpolitik bei.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Obwohl der materielle Wert von Kunst vielfach zum Thema einer sensationsheischenden Presseberichterstattung gemacht wird, widmet sich die Kunstgeschichtsschreibung diesem Phänomen eher selten. Doch können Preise von Gemälden, Skulpturen oder Graphiken Veränderungen in der Rezeption eines Künstlers oft auf das Jahr genau anschaulich machen. Die vorliegende Publikation untersucht die Marktentwicklung der Kunst der deutschen Moderne von der Weimarer Republik bis zur unmittelbaren Nachkriegszeit. Am Beispiel von zwölf heute hoch gehandelten Künstlern, darunter Emil Nolde, Max Beckmann und Paul Klee, wird die Marktstellung der Klassischen Moderne sowie ihre kulturpolitische und wirtschaftliche Situation im In- und Ausland beleuchtet. Zentral ist dabei die Frage, wie sich die nationalsozialistische Aktion "Entartete Kunst" auf den Handel mit der Avantgarde in Deutschland nach 1933 auswirkte und welchen Einfluss die nationalsozialistische Kunstpolitik auf die Preisstrukturen der verfemten Künstler nahm. Die Untersuchungsergebnisse erlauben auf der Grundlage zumeist erstmals ausgewerteter Quellen eine differenzierte Beurteilung der sogenannten "Verwertung" von Werken der "entarteten" Kunst und geben zugleich einen detailreichen Überblick über den Kunsthandel im Nationalsozialismus. Damit werden neue Grundlagen für weitere Forschungen im Bereich der "entarteten" Kunst geschaffen, sowohl für die allgemeine Künstlerrezeption als auch für die Einschätzung von Verkaufs- und Enteignungsvorgängen im "Dritten Reich". Auf der Basis der vorliegenden Marktanalyse können Fragen nach der Angemessenheit eines erzielten Preises beantwortet werden, die in aktuellen Diskussionen um die Restitution von Kunstwerken von entscheidender Bedeutung sind.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Das Städel Museum in Frankfurt am Main gilt als einer der Vorreiter der Provenienzforschung an deutschen Museen und hat in der jüngsten Vergangenheit mehrfach Gemälde an ihre rechtmäßigen Eigentümer restituiert. Die international geführten Diskussionen zur Restitution von Kunstwerken drehen sich dabei immer wieder auch um ethische Fragen sowie um die Verantwortung der Protagonisten und führen die Notwendigkeit vor Augen, einzelne Aspekte musealer Arbeit im »Dritten Reich« nicht isoliert, sondern in ihrem politischen wie kunsthistorischen Kontext vom Kaiserreich bis in die Nachkriegszeit zu betrachten. Der für die vorliegende Publikation gewählte Titel Museum im Widerspruch fängt die durchaus ambivalenten Erkenntnisse der für die Frankfurter Situation in Kooperation der Forschungsstelle »Entartete Kunst« mit dem Städel durchgeführten Untersuchungen wie in einem Brennspiegel ein. In der Tat standen die Direktoren und Kuratoren des Städelsches Kunstinstituts und der Städtischen Galerie im »Dritten Reich« oft genug im Widerspruch zu einer kunsthistorisch-wissenschaftlichen Selbstverpflichtung, die gerade im Bereich des Museums als öffentlicher Einrichtung auf moralische wie juristische Rechtmäßigkeit, auf einen sorgsamen Umgang mit Mäzenen, Sammlern und Publikum, mit den Kunstwerken, ihrer Präsentation und ihrem Erhalt abzielen muss. Der Band fragt einerseits danach, inwiefern die Notlage jüdischer Sammler ausgenutzt wurde und die Situation im besetzten im Ausland zum unrechtmäßigen Erwerb von Kunstwerken führte. Andererseits standen einige Entscheidungen und Maßnahmen der Direktion und Mitarbeiter des Städel auch im deutlichen Widerspruch zur nationalsozialistischen Doktrin. Schließlich wird auch der Frage nach den Restitutionsvorgängen in der Nachkriegszeit sowie nach einer Neuordnung des Museums in diesen Jahren nachgegangen. Die nun veröffentlichten Forschungsergebnisse über die Geschichte des Städel im »Dritten Reich« weisen weit über den Frankfurter Wirkungskreis hinaus und tragen grundlegend zur Aufarbeitung nationalsozialistischer Kunst- und Kulturpolitik bei.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Bernhard A. Böhmer (1892–1945) gehörte zu den vier Kunsthändlern, die mit dem Verkauf der 1937 in deutschen Museen als "entartet" beschlagnahmten Kunstwerke beauftragt waren. Dokumente weisen jedoch darauf hin, dass bei Böhmer in Güstrow nicht nur die offiziell über ihn "verwerteten" Kunstwerke lagerten. Nach dem Krieg ließ die Zentralstelle für Volksbildung in der Sowjetischen Besatzungszone seinen Nachlass sicherstellen und die annähernd eintausend Werke in Rostock deponieren. Der ursprüngliche Plan, die aus ostdeutschem Museumsbesitz stammenden Werke den Herkunftsinstitutionen zurückzugeben, konnte nur teilweise verwirklicht werden. Heute befinden sich im Kulturhistorischen Museum in Rostock noch rund sechshundert Werke, von denen im Sommer 2008 erstmals ein großer Teil ausgestellt wird. Der aus diesem Anlass wissenschaftlich erfasste Bestand wird gemeinsam mit Rückgaben und ungeklärten Fällen in der begleitenden Publikation vollständig katalogisiert. Textbeiträge widmen sich sowohl der Person Bernhard A. Böhmers, insbesondere seinen Praktiken als Händler und seinen Kontakten im NS-Staat, als auch dem Umgang mit seinem Nachlass im Kontext der Rezeption "entarteter" Kunst nach 1945 und der sich wandelnden Gesetzeslage zur Beschlagnahme. Die Publikation wird als erste Monographie zu Böhmer mit zahlreichen, bisher unbekannten Fakten und Fotografien sowie kunsthistorischen Analysen einen wichtigen Beitrag zur Erforschung des Handels mit "entarteter" Kunst und darüber hinaus zur nationalsozialistischen Kunstpolitik mit einem Ausblick in die Nachkriegszeit leisten, wie es sich die Forschungsstelle "Entartete Kunst" in Berlin und Hamburg zum Ziel gesetzt hat.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Mit dem Narrativ des "Malverbots" konstruierten viele deutsche Maler und Bildhauer nach 1945 von sich ein einseitiges Bild als verfolgte Künstler. Zur Begründung reichte oft der Umstand, auf der Ausstellung "Entartete Kunst" mit nur einem Werk vertreten gewesen zu ein. Unberücksichtigt blieb die Tatsache, dass die meisten Kunstschaffenden ansonsten unbehelligt blieben und sogar von öffentlichen Aufträgen profitierten. Nach dem Krieg geriet rasch in Vergessenheit, wie der Kunstalltag mit seinem von der Reichskammer der bildenden Künste vorgegebenem Reglement tatsächlich organisiert war. Welche Arbeitsbedingungen herrschten für Künstler und Händler? War das Sammeln von moderner Kunst verboten? Das Buch widmet sich erstmalig exemplarisch diesen juristischen Aspekten der Kunstgeschichte des Nationalsozialismus.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Das Städel Museum in Frankfurt am Main gilt als einer der Vorreiter der Provenienzforschung an deutschen Museen und hat in der jüngsten Vergangenheit mehrfach Gemälde an ihre rechtmäßigen Eigentümer restituiert. Die international geführten Diskussionen zur Restitution von Kunstwerken drehen sich dabei immer wieder auch um ethische Fragen sowie um die Verantwortung der Protagonisten und führen die Notwendigkeit vor Augen, einzelne Aspekte musealer Arbeit im »Dritten Reich« nicht isoliert, sondern in ihrem politischen wie kunsthistorischen Kontext vom Kaiserreich bis in die Nachkriegszeit zu betrachten. Der für die vorliegende Publikation gewählte Titel Museum im Widerspruch fängt die durchaus ambivalenten Erkenntnisse der für die Frankfurter Situation in Kooperation der Forschungsstelle »Entartete Kunst« mit dem Städel durchgeführten Untersuchungen wie in einem Brennspiegel ein. In der Tat standen die Direktoren und Kuratoren des Städelsches Kunstinstituts und der Städtischen Galerie im »Dritten Reich« oft genug im Widerspruch zu einer kunsthistorisch-wissenschaftlichen Selbstverpflichtung, die gerade im Bereich des Museums als öffentlicher Einrichtung auf moralische wie juristische Rechtmäßigkeit, auf einen sorgsamen Umgang mit Mäzenen, Sammlern und Publikum, mit den Kunstwerken, ihrer Präsentation und ihrem Erhalt abzielen muss. Der Band fragt einerseits danach, inwiefern die Notlage jüdischer Sammler ausgenutzt wurde und die Situation im besetzten im Ausland zum unrechtmäßigen Erwerb von Kunstwerken führte. Andererseits standen einige Entscheidungen und Maßnahmen der Direktion und Mitarbeiter des Städel auch im deutlichen Widerspruch zur nationalsozialistischen Doktrin. Schließlich wird auch der Frage nach den Restitutionsvorgängen in der Nachkriegszeit sowie nach einer Neuordnung des Museums in diesen Jahren nachgegangen. Die nun veröffentlichten Forschungsergebnisse über die Geschichte des Städel im »Dritten Reich« weisen weit über den Frankfurter Wirkungskreis hinaus und tragen grundlegend zur Aufarbeitung nationalsozialistischer Kunst- und Kulturpolitik bei.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Bernhard A. Böhmer (1892–1945) gehörte zu den vier Kunsthändlern, die mit dem Verkauf der 1937 in deutschen Museen als "entartet" beschlagnahmten Kunstwerke beauftragt waren. Dokumente weisen jedoch darauf hin, dass bei Böhmer in Güstrow nicht nur die offiziell über ihn "verwerteten" Kunstwerke lagerten. Nach dem Krieg ließ die Zentralstelle für Volksbildung in der Sowjetischen Besatzungszone seinen Nachlass sicherstellen und die annähernd eintausend Werke in Rostock deponieren. Der ursprüngliche Plan, die aus ostdeutschem Museumsbesitz stammenden Werke den Herkunftsinstitutionen zurückzugeben, konnte nur teilweise verwirklicht werden. Heute befinden sich im Kulturhistorischen Museum in Rostock noch rund sechshundert Werke, von denen im Sommer 2008 erstmals ein großer Teil ausgestellt wird. Der aus diesem Anlass wissenschaftlich erfasste Bestand wird gemeinsam mit Rückgaben und ungeklärten Fällen in der begleitenden Publikation vollständig katalogisiert. Textbeiträge widmen sich sowohl der Person Bernhard A. Böhmers, insbesondere seinen Praktiken als Händler und seinen Kontakten im NS-Staat, als auch dem Umgang mit seinem Nachlass im Kontext der Rezeption "entarteter" Kunst nach 1945 und der sich wandelnden Gesetzeslage zur Beschlagnahme. Die Publikation wird als erste Monographie zu Böhmer mit zahlreichen, bisher unbekannten Fakten und Fotografien sowie kunsthistorischen Analysen einen wichtigen Beitrag zur Erforschung des Handels mit "entarteter" Kunst und darüber hinaus zur nationalsozialistischen Kunstpolitik mit einem Ausblick in die Nachkriegszeit leisten, wie es sich die Forschungsstelle "Entartete Kunst" in Berlin und Hamburg zum Ziel gesetzt hat.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Mit dem Narrativ des "Malverbots" konstruierten viele deutsche Maler und Bildhauer nach 1945 von sich ein einseitiges Bild als verfolgte Künstler. Zur Begründung reichte oft der Umstand, auf der Ausstellung "Entartete Kunst" mit nur einem Werk vertreten gewesen zu ein. Unberücksichtigt blieb die Tatsache, dass die meisten Kunstschaffenden ansonsten unbehelligt blieben und sogar von öffentlichen Aufträgen profitierten. Nach dem Krieg geriet rasch in Vergessenheit, wie der Kunstalltag mit seinem von der Reichskammer der bildenden Künste vorgegebenem Reglement tatsächlich organisiert war. Welche Arbeitsbedingungen herrschten für Künstler und Händler? War das Sammeln von moderner Kunst verboten? Das Buch widmet sich erstmalig exemplarisch diesen juristischen Aspekten der Kunstgeschichte des Nationalsozialismus.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Das Städel Museum in Frankfurt am Main gilt als einer der Vorreiter der Provenienzforschung an deutschen Museen und hat in der jüngsten Vergangenheit mehrfach Gemälde an ihre rechtmäßigen Eigentümer restituiert. Die international geführten Diskussionen zur Restitution von Kunstwerken drehen sich dabei immer wieder auch um ethische Fragen sowie um die Verantwortung der Protagonisten und führen die Notwendigkeit vor Augen, einzelne Aspekte musealer Arbeit im »Dritten Reich« nicht isoliert, sondern in ihrem politischen wie kunsthistorischen Kontext vom Kaiserreich bis in die Nachkriegszeit zu betrachten. Der für die vorliegende Publikation gewählte Titel Museum im Widerspruch fängt die durchaus ambivalenten Erkenntnisse der für die Frankfurter Situation in Kooperation der Forschungsstelle »Entartete Kunst« mit dem Städel durchgeführten Untersuchungen wie in einem Brennspiegel ein. In der Tat standen die Direktoren und Kuratoren des Städelsches Kunstinstituts und der Städtischen Galerie im »Dritten Reich« oft genug im Widerspruch zu einer kunsthistorisch-wissenschaftlichen Selbstverpflichtung, die gerade im Bereich des Museums als öffentlicher Einrichtung auf moralische wie juristische Rechtmäßigkeit, auf einen sorgsamen Umgang mit Mäzenen, Sammlern und Publikum, mit den Kunstwerken, ihrer Präsentation und ihrem Erhalt abzielen muss. Der Band fragt einerseits danach, inwiefern die Notlage jüdischer Sammler ausgenutzt wurde und die Situation im besetzten im Ausland zum unrechtmäßigen Erwerb von Kunstwerken führte. Andererseits standen einige Entscheidungen und Maßnahmen der Direktion und Mitarbeiter des Städel auch im deutlichen Widerspruch zur nationalsozialistischen Doktrin. Schließlich wird auch der Frage nach den Restitutionsvorgängen in der Nachkriegszeit sowie nach einer Neuordnung des Museums in diesen Jahren nachgegangen. Die nun veröffentlichten Forschungsergebnisse über die Geschichte des Städel im »Dritten Reich« weisen weit über den Frankfurter Wirkungskreis hinaus und tragen grundlegend zur Aufarbeitung nationalsozialistischer Kunst- und Kulturpolitik bei.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Obwohl der materielle Wert von Kunst vielfach zum Thema einer sensationsheischenden Presseberichterstattung gemacht wird, widmet sich die Kunstgeschichtsschreibung diesem Phänomen eher selten. Doch können Preise von Gemälden, Skulpturen oder Graphiken Veränderungen in der Rezeption eines Künstlers oft auf das Jahr genau anschaulich machen. Die vorliegende Publikation untersucht die Marktentwicklung der Kunst der deutschen Moderne von der Weimarer Republik bis zur unmittelbaren Nachkriegszeit. Am Beispiel von zwölf heute hoch gehandelten Künstlern, darunter Emil Nolde, Max Beckmann und Paul Klee, wird die Marktstellung der Klassischen Moderne sowie ihre kulturpolitische und wirtschaftliche Situation im In- und Ausland beleuchtet. Zentral ist dabei die Frage, wie sich die nationalsozialistische Aktion "Entartete Kunst" auf den Handel mit der Avantgarde in Deutschland nach 1933 auswirkte und welchen Einfluss die nationalsozialistische Kunstpolitik auf die Preisstrukturen der verfemten Künstler nahm. Die Untersuchungsergebnisse erlauben auf der Grundlage zumeist erstmals ausgewerteter Quellen eine differenzierte Beurteilung der sogenannten "Verwertung" von Werken der "entarteten" Kunst und geben zugleich einen detailreichen Überblick über den Kunsthandel im Nationalsozialismus. Damit werden neue Grundlagen für weitere Forschungen im Bereich der "entarteten" Kunst geschaffen, sowohl für die allgemeine Künstlerrezeption als auch für die Einschätzung von Verkaufs- und Enteignungsvorgängen im "Dritten Reich". Auf der Basis der vorliegenden Marktanalyse können Fragen nach der Angemessenheit eines erzielten Preises beantwortet werden, die in aktuellen Diskussionen um die Restitution von Kunstwerken von entscheidender Bedeutung sind.
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