In den sechs hier edierten Heften eines philosophischen Journals, das K. L. Reinhold 1801 bis 1803 herausgegeben hat, dokumentiert sich Reinholds Denkperiode des Logischen Realismus. Mehr als drei Viertel der vierzig Aufsätze stammen von Reinhold selbst. Seine Beiträge betreffen zum einen die Ausarbeitung des Systems des Logischen oder Rationalen Realismus, zum anderen philosophiehistorische Rekonstruktionen und Polemiken gegen Fichte, Schelling, Bouterwek und Hegel. Drei Aufsätze sind von Reinholds Mitstreiter Christoph Gottfried Bardili signiert. Das zweite und dritte Heft enthalten einen Aufsatz Johann Friedrich Köppens, einen Abdruck der 1781 abgefassten und seither lediglich in einem privaten Kreis zirkulierenden «Recension von Kants Critik der reinen Vernunft» aus der Feder Johann Georg Hamanns sowie den Erstabdruck der von Jacobi – unter Mithilfe Köppens – niedergeschriebenen Abhandlung «Ueber das Unternehmen des Kriticismus, die Vernunft zu Verstande zu bringen».
Aktualisiert: 2022-03-02
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Hölderlins philosophische Reflexionen, in denen er für ein «Seyn schlechthin» als erstes Prinzip der Philosophie argumentiert, werden gemeinhin unter Berücksichtigung von Kant, Fichte, Schiller und Hegel interpretiert. Martin Bondeli dagegen vertritt die Ansicht, dass es für ein angemessenes Verständnis von Hölderlin insbesondere auch das Aufklärungs- und Prinzipiendenken Karl Leonhard Reinholds einzubeziehen gilt. Vieles spricht dafür, dass Hölderlin während seiner Ausbildungsjahre auf Reinholds geschmackstheoretische Beiträge aufmerksam wurde und im Einklang mit diesen seine Theorie einer Totalvorstellung entwickelte. Hölderlins Betonung der «Rezeptivität des Stoffs», seine Rücksichtnahme auf ein «Factum des Bewußtseins» sowie sein aufklärerisches Ideal einer moralisch-ästhetischen und religiösen Gemeinschaft zeugen deutlich davon, dass er mit Reinholds Elementarphilosophie und den Gedanken seiner Schüler vertraut war.
Aktualisiert: 2020-01-28
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In den sechs hier edierten Heften eines philosophischen Journals, das K. L. Reinhold 1801 bis 1803 herausgegeben hat, dokumentiert sich Reinholds Denkperiode des logischen Realismus. Mehr als drei Viertel der vierzig Aufsätze stammen von Reinhold selbst. Seine Beiträge betreffen zum einen die Ausarbeitung des Systems des logischen oder rationalen Realismus, zum anderen philosophiehistorische Rekonstruktionen und Polemiken gegen Fichte, Schelling, Bouterwek und Hegel. Drei Aufsätze sind von Reinholds Mitstreiter Christoph Gottfried Bardili signiert. Das zweite und dritte Heft enthalten einen Aufsatz Johann Friedrich Köppens, einen Abdruck der 1781 abgefassten und seither lediglich in einem privaten Kreis zirkulierenden «Recension von Kants Critik der reinen Vernunft» aus der Feder Johann Georg Hamanns sowie den Erstabdruck der von Jacobi – unter Mithilfe Köppens – niedergeschriebenen Abhandlung «Ueber das Unternehmen des Kriticismus, die Vernunft zu Verstande zu bringen».
Aktualisiert: 2020-07-13
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Hölderlins philosophische Reflexionen, in denen er für ein «Seyn schlechthin» als erstes Prinzip der Philosophie argumentiert, werden gemeinhin unter Berücksichtigung von Kant, Fichte, Schiller und Hegel interpretiert. Martin Bondeli dagegen vertritt die Ansicht, dass es für ein angemessenes Verständnis von Hölderlin insbesondere auch das Aufklärungs- und Prinzipiendenken Karl Leonhard Reinholds einzubeziehen gilt. Vieles spricht dafür, dass Hölderlin während seiner Ausbildungsjahre auf Reinholds geschmackstheoretische Beiträge aufmerksam wurde und im Einklang mit diesen seine Theorie einer Totalvorstellung entwickelte. Hölderlins Betonung der «Rezeptivität des Stoffs», seine Rücksichtnahme auf ein «Factum des Bewußtseins» sowie sein aufklärerisches Ideal einer moralisch-ästhetischen und religiösen Gemeinschaft zeugen deutlich davon, dass er mit Reinholds Elementarphilosophie und den Gedanken seiner Schüler vertraut war.
Aktualisiert: 2020-07-17
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