Bargfelder Bote Sonderlieferung: Arno Schmidts hier behandelte Frühwerke erschienen erst 10 Jahre nach seinem Tod.
Seine Leser waren enttäuscht von den vermeintlich spätromantischen Fantasiestücken. Die hatte er ausschließlich für seine Frau Alice geschrieben, um sie für sich, für seine Welt, und das hieß eben auch: für ein Leben am Rande der Gesellschaft zu gewinnen. Das war nicht leicht zu ertragen für sie, auch nicht leicht in gewinnender Weise zu beschreiben für ihn (den ersten Versuch, "Die Insel", brach er ab). Wir können ihm, von diesem Cicerone geleitet, mit wachsendem Vergnügen folgen bis zum Abbruch des letzten Versuchs: "Mein Onkel Nikolaus".
Als Realschüler hielt Arno Schmidt Vorträge im Unterricht, die nicht verlangt, sondern erste Ergebnisse seiner jugendlich-wissenschaftlichen Erkundungen der Geisteswelt waren. Er schrieb auch Gedichte, die übergab er nur seinem Freund Heinz Jerofsky. Als Lehrling versuchte er, zwei bekannte Schriftsteller für seine Gedichte zu interessieren: Hermann Hesse und Hermann Stehr. Beide antworteten ihm routiniert. Der junge Werner Murawski, den er bald kennenlernte, trat so etwas wie eine Nachfolge von Heinz Jerofsky an, der aus der Gegend fortgezogen war. Und – Werner hatte eine größere Schwester: Alice.
Aktualisiert: 2022-10-06
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Bargfelder Bote Sonderlieferung: Arno Schmidts hier behandelte Frühwerke erschienen erst 10 Jahre nach seinem Tod.
Seine Leser waren enttäuscht von den vermeintlich spätromantischen Fantasiestücken. Die hatte er ausschließlich für seine Frau Alice geschrieben, um sie für sich, für seine Welt, und das hieß eben auch: für ein Leben am Rande der Gesellschaft zu gewinnen. Das war nicht leicht zu ertragen für sie, auch nicht leicht in gewinnender Weise zu beschreiben für ihn (den ersten Versuch, "Die Insel", brach er ab). Wir können ihm, von diesem Cicerone geleitet, mit wachsendem Vergnügen folgen bis zum Abbruch des letzten Versuchs: "Mein Onkel Nikolaus".
Als Realschüler hielt Arno Schmidt Vorträge im Unterricht, die nicht verlangt, sondern erste Ergebnisse seiner jugendlich-wissenschaftlichen Erkundungen der Geisteswelt waren. Er schrieb auch Gedichte, die übergab er nur seinem Freund Heinz Jerofsky. Als Lehrling versuchte er, zwei bekannte Schriftsteller für seine Gedichte zu interessieren: Hermann Hesse und Hermann Stehr. Beide antworteten ihm routiniert. Der junge Werner Murawski, den er bald kennenlernte, trat so etwas wie eine Nachfolge von Heinz Jerofsky an, der aus der Gegend fortgezogen war. Und – Werner hatte eine größere Schwester: Alice.
Aktualisiert: 2022-11-17
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Arno Schmidts Positionierung im Literaturbetrieb der Nachkriegszeit ist nicht frei von Widersprüchen. Zwar publizierte Schmidt in einem der führenden Verlage und erhielt aus den Händen Alfred Döblins einen medial beachteten Literaturpreis, doch mit seinem Verlag war Schmidt ebenso unzufrieden wie mit der Literaturkritik. Die Verkaufszahlen seiner Bücher blieben desolat, seine Lebensumstände prekär. Obwohl einflussreiche Förderer wie Ernst Kreuder, Alfred Andersch, Hermann Kasack und später Helmut Heißenbüttel sich für ihn einsetzten, blieb Schmidt im Literaturbetrieb lange ein Außenseiter.
Dieser Band beleuchtet verschiedene Aspekte dieser Außenseiterposition. Sabine Kyora, Bernd Kortländer, Michael Töteberg, Brigitte Hackh, Timm Menke, Helmut Heißenbüttel und Elsbeth Wolffheim widmen sich u. a. Schmidts (auch räumlich begründeter) Isolierung, seiner Beziehung zum Rowohlt Verlag, zu Martin Walser, Hans Henny Jahnn und Max Bense sowie seinem nicht immer spannungsfreien Umgang mit Rundfunkredaktionen.
Aktualisiert: 2022-03-31
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Arno Schmidts Positionierung im Literaturbetrieb der Nachkriegszeit ist nicht frei von Widersprüchen. Zwar publizierte Schmidt in einem der führenden Verlage und erhielt aus den Händen Alfred Döblins einen medial beachteten Literaturpreis, doch mit seinem Verlag war Schmidt ebenso unzufrieden wie mit der Literaturkritik. Die Verkaufszahlen seiner Bücher blieben desolat, seine Lebensumstände prekär. Obwohl einflussreiche Förderer wie Ernst Kreuder, Alfred Andersch, Hermann Kasack und später Helmut Heißenbüttel sich für ihn einsetzten, blieb Schmidt im Literaturbetrieb lange ein Außenseiter.
Dieser Band beleuchtet verschiedene Aspekte dieser Außenseiterposition. Sabine Kyora, Bernd Kortländer, Michael Töteberg, Brigitte Hackh, Timm Menke, Helmut Heißenbüttel und Elsbeth Wolffheim widmen sich u. a. Schmidts (auch räumlich begründeter) Isolierung, seiner Beziehung zum Rowohlt Verlag, zu Martin Walser, Hans Henny Jahnn und Max Bense sowie seinem nicht immer spannungsfreien Umgang mit Rundfunkredaktionen.
Aktualisiert: 2022-03-15
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Arno Schmidts Positionierung im Literaturbetrieb der Nachkriegszeit ist nicht frei von Widersprüchen. Zwar publizierte Schmidt in einem der führenden Verlage und erhielt aus den Händen Alfred Döblins einen medial beachteten Literaturpreis, doch mit seinem Verlag war Schmidt ebenso unzufrieden wie mit der Literaturkritik. Die Verkaufszahlen seiner Bücher blieben desolat, seine Lebensumstände prekär. Obwohl einflussreiche Förderer wie Ernst Kreuder, Alfred Andersch, Hermann Kasack und später Helmut Heißenbüttel sich für ihn einsetzten, blieb Schmidt im Literaturbetrieb lange ein Außenseiter.
Dieser Band beleuchtet verschiedene Aspekte dieser Außenseiterposition. Sabine Kyora, Bernd Kortländer, Michael Töteberg, Brigitte Hackh, Timm Menke, Helmut Heißenbüttel und Elsbeth Wolffheim widmen sich u. a. Schmidts (auch räumlich begründeter) Isolierung, seiner Beziehung zum Rowohlt Verlag, zu Martin Walser, Hans Henny Jahnn und Max Bense sowie seinem nicht immer spannungsfreien Umgang mit Rundfunkredaktionen.
Aktualisiert: 2022-03-15
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Arno Schmidts Positionierung im Literaturbetrieb der Nachkriegszeit ist nicht frei von Widersprüchen. Zwar publizierte Schmidt in einem der führenden Verlage und erhielt aus den Händen Alfred Döblins einen medial beachteten Literaturpreis, doch mit seinem Verlag war Schmidt ebenso unzufrieden wie mit der Literaturkritik. Die Verkaufszahlen seiner Bücher blieben desolat, seine Lebensumstände prekär. Obwohl einflussreiche Förderer wie Ernst Kreuder, Alfred Andersch, Hermann Kasack und später Helmut Heißenbüttel sich für ihn einsetzten, blieb Schmidt im Literaturbetrieb lange ein Außenseiter.
Dieser Band beleuchtet verschiedene Aspekte dieser Außenseiterposition. Sabine Kyora, Bernd Kortländer, Michael Töteberg, Brigitte Hackh, Timm Menke, Helmut Heißenbüttel und Elsbeth Wolffheim widmen sich u. a. Schmidts (auch räumlich begründeter) Isolierung, seiner Beziehung zum Rowohlt Verlag, zu Martin Walser, Hans Henny Jahnn und Max Bense sowie seinem nicht immer spannungsfreien Umgang mit Rundfunkredaktionen.
Aktualisiert: 2022-03-04
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Wie liest man Arno Schmidt (und Literatur überhaupt)? – Diese Frage steht im Mittelpunkt der Analysen von Drews. Seine unverzichtbaren Einsichten bieten dem Schmidt-Leser, den es ins ›Meer der (hermeneutischen) Entscheidungen‹ verschlagen hat, Hilfestellung beim Navigieren, ohne zu suggerieren, er habe stets festen Boden unter den Füßen.
Jörg Drews’ stupende Kenntnis (nicht nur) deutschsprachiger Literatur des 20. Jahrhunderts ermöglicht es ihm, Schmidts "Zettel’s Traum", seine Benutzung der Psychoanalyse Sigmund Freuds oder seine Übersetzungen und ›Lesbarmachungen‹ der Werke von Edgar Allan Poe und James Joyce einzuordnen und etwa den Roman »Kaff auch Mare Crisium« als wichtigen Markstein für das Ende der »ersten Phase der westdeutschen Nachkriegsliteratur« herauszustellen.
Aktualisiert: 2020-12-31
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Best of Bargfelder Bote: die besten und zentralsten Aufsätze aus fünf Jahrzehnten Dechiffrierarbeit zu Arno Schmidts Kultroman "Zettel’s Traum".
Vor 50 Jahren erschien Arno Schmidts "Zettel’s Traum", das wohl spektakulärste literarische Werk der deutschen Literatur in der zweiten Jahrhunderthälfte: 1330 Seiten im Großformat DIN A3, gedruckt als Faksimile des vom Autor hergestellten dreispaltigen Maschinenskriptes. Trotz des hohen Verkaufspreises war das Großbuch binnen weniger Wochen vergriffen und das Medienecho enorm. Arno Schmidt, zuvor nur von einem begrenzten Kreis gelesen, avancierte zum international rezipierten Kultautor.
Die nicht nur dem Umfang geschuldeten Schwierigkeiten der Lektüre führten bald zur Gründung der Zeitschrift "Bargfelder Bote", die sich zunächst vornehmlich der Entschlüsselung schwer verständlicher Textdetails in "Zettel’s Traum" und anderen Texten Schmidts widmete, bald aber auch längere Arbeiten druckte: Quellenstudien, Interpretationen und andere Aufsätze. Dieser Band versammelt solche Arbeiten aus den Jahren 1974 bis 2017 zu "Zettel’s Traum".
Aktualisiert: 2020-05-06
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Best of Bargfelder Bote: die besten und zentralsten Aufsätze aus fünf Jahrzehnten Dechiffrierarbeit zu Arno Schmidts Kultroman "Zettel’s Traum".
Vor 50 Jahren erschien Arno Schmidts "Zettel’s Traum", das wohl spektakulärste literarische Werk der deutschen Literatur in der zweiten Jahrhunderthälfte: 1330 Seiten im Großformat DIN A3, gedruckt als Faksimile des vom Autor hergestellten dreispaltigen Maschinenskriptes. Trotz des hohen Verkaufspreises war das Großbuch binnen weniger Wochen vergriffen und das Medienecho enorm. Arno Schmidt, zuvor nur von einem begrenzten Kreis gelesen, avancierte zum international rezipierten Kultautor.
Die nicht nur dem Umfang geschuldeten Schwierigkeiten der Lektüre führten bald zur Gründung der Zeitschrift "Bargfelder Bote", die sich zunächst vornehmlich der Entschlüsselung schwer verständlicher Textdetails in "Zettel’s Traum" und anderen Texten Schmidts widmete, bald aber auch längere Arbeiten druckte: Quellenstudien, Interpretationen und andere Aufsätze. Dieser Band versammelt solche Arbeiten aus den Jahren 1974 bis 2017 zu "Zettel’s Traum".
Aktualisiert: 2020-04-30
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Best of Bargfelder Bote: die besten und zentralsten Aufsätze aus fünf Jahrzehnten Dechiffrierarbeit zu Arno Schmidts Kultroman "Zettel’s Traum".
Vor 50 Jahren erschien Arno Schmidts "Zettel’s Traum", das wohl spektakulärste literarische Werk der deutschen Literatur in der zweiten Jahrhunderthälfte: 1330 Seiten im Großformat DIN A3, gedruckt als Faksimile des vom Autor hergestellten dreispaltigen Maschinenskriptes. Trotz des hohen Verkaufspreises war das Großbuch binnen weniger Wochen vergriffen und das Medienecho enorm. Arno Schmidt, zuvor nur von einem begrenzten Kreis gelesen, avancierte zum international rezipierten Kultautor.
Die nicht nur dem Umfang geschuldeten Schwierigkeiten der Lektüre führten bald zur Gründung der Zeitschrift "Bargfelder Bote", die sich zunächst vornehmlich der Entschlüsselung schwer verständlicher Textdetails in "Zettel’s Traum" und anderen Texten Schmidts widmete, bald aber auch längere Arbeiten druckte: Quellenstudien, Interpretationen und andere Aufsätze. Dieser Band versammelt solche Arbeiten aus den Jahren 1974 bis 2017 zu "Zettel’s Traum".
Aktualisiert: 2020-04-30
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Best of Bargfelder Bote: die besten und zentralsten Aufsätze aus fünf Jahrzehnten Dechiffrierarbeit zu Arno Schmidts Kultroman "Zettel’s Traum".
Vor 50 Jahren erschien Arno Schmidts "Zettel’s Traum", das wohl spektakulärste literarische Werk der deutschen Literatur in der zweiten Jahrhunderthälfte: 1330 Seiten im Großformat DIN A3, gedruckt als Faksimile des vom Autor hergestellten dreispaltigen Maschinenskriptes. Trotz des hohen Verkaufspreises war das Großbuch binnen weniger Wochen vergriffen und das Medienecho enorm. Arno Schmidt, zuvor nur von einem begrenzten Kreis gelesen, avancierte zum international rezipierten Kultautor.
Die nicht nur dem Umfang geschuldeten Schwierigkeiten der Lektüre führten bald zur Gründung der Zeitschrift "Bargfelder Bote", die sich zunächst vornehmlich der Entschlüsselung schwer verständlicher Textdetails in "Zettel’s Traum" und anderen Texten Schmidts widmete, bald aber auch längere Arbeiten druckte: Quellenstudien, Interpretationen und andere Aufsätze. Dieser Band versammelt solche Arbeiten aus den Jahren 1974 bis 2017 zu "Zettel’s Traum".
Aktualisiert: 2020-09-24
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Welche versteckten Botschaften enthält Arno Schmidts "Dankadresse" zum GoethePreis? Was verhinderte ein früheres Debüt als Schriftsteller? Welche Rolle spielte hierbei Schmidts Konzept des dyadischen Schreibens? Die vorliegende Untersuchung bietet zu diesen Fragen neue Erkenntnisse. Arno Schmidts "Dankadresse zum GoethePreis" ist sein Testament als Autor. Winand Herzog enthüllt deren intertextuelle Anspielungen, die Schmidts Wunsch nach literarischer Unsterblichkeit ebenso spiegeln wie seine Distanzierung vom zu Lebzeiten unveröffentlichten Frühwerk. Schmidts zentrale Behauptung, seine Schriftstellerlaufbahn sei durch "ein böses 'Zu spät!' " erschwert worden, konfrontiert Herzog mit vergleichenden Untersuchungsreihen von Autoren aus fünf Generationen. Es zeigt sich, dass eine spezifische Fesselung Schmidt an einem früheren Schritt in die Öffentlichkeit gehindert hat – ein dyadisches Schreibkonzept, das der Kommunikationsstruktur seiner Werke zeitlebens eingeschrieben bleibt. Die Dyaden lösen einander seit 1932 in einem organischen Verfahren ab, bis sie ihren adäquaten Ausdruck in der spezifischen Form des "Schmidt-Lesers" finden, der darin geschult wird, das nötige Verständnis für Schmidts immer komplizierter und komplexer werdendes Schreiben zu entwickeln.
Aktualisiert: 2020-06-30
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"Abend mit Goldrand" ist Arno Schmidts letztes vollendetes Werk, ein komplexer Gipfelpunkt seiner Werkentwicklung und eine überraschend vitale Neuerfindung nach dem Kraftakt von "Zettel’s Traum". Die Forschung reagiert mit zwei Strategien auf die vielschichtigen Texte Arno Schmidts: einerseits mit Handbüchern, die sich der Kommentierung von Einzelstellen widmen, andererseits mit Arbeiten, die ihren definierten Fragestellungen nachgehen.
Diese Sonderlieferung des Bargfelder Boten zu "Abend mit Goldrand" versucht einen dritten Weg zu finden. Die Beiträge folgen dem Textverlauf Kapitel für Kapitel im Sinne einer Linearexegese. Auf diese Weise gerät der ganze Text in den Blick, aber stets aus der Perspektive einer bestimmten Textsequenz: Lesarten zu "Abend mit Goldrand".
Aktualisiert: 2020-01-28
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Wie liest man Arno Schmidt (und Literatur überhaupt)? – Diese Frage steht im Mittelpunkt der Analysen von Drews. Seine unverzichtbaren Einsichten bieten dem Schmidt-Leser, den es ins ›Meer der (hermeneutischen) Entscheidungen‹ verschlagen hat, Hilfestellung beim Navigieren, ohne zu suggerieren, er habe stets festen Boden unter den Füßen.
Jörg Drews’ stupende Kenntnis (nicht nur) deutschsprachiger Literatur des 20. Jahrhunderts ermöglicht es ihm, Schmidts "Zettel’s Traum", seine Benutzung der Psychoanalyse Sigmund Freuds oder seine Übersetzungen und ›Lesbarmachungen‹ der Werke von Edgar Allan Poe und James Joyce einzuordnen und etwa den Roman »Kaff auch Mare Crisium« als wichtigen Markstein für das Ende der »ersten Phase der westdeutschen Nachkriegsliteratur« herauszustellen.
Aktualisiert: 2020-05-06
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Diese Sonderlieferung des »Bargfelder Boten« fragt nach der Stellung Arno Schmidts im Kanon der Literatur der zweiten
Hälfte des 20. Jahrhunderts und stellt seine eigene Auseinandersetzung mit Kanonisierungen auf den Prüfstand.
Der Nobelpreis war Arno Schmidt »Stigma der Mittelmäßigkeit«, die großen Autoren der Moderne strafte er fast alle mit Missachtung oder mit der Betonung seines Nicht-Verständnisses, Mitgliedschaften in Autorenvereinigungen wie der Gruppe 47 lehnte er ab. Durch Radio-Nachtprogramme und Essays zur Literatur erschrieb er sich einen eigenen Privat-Kanon.
Die Beiträgerinnen und Beiträger:
Simone Brühl, Axel Dunker, Norbert Otto Eke, Georges Felten, Jan Gerstner, Stephan Kraft, Sabine Kyora, Wolfgang Martynkewicz, Timm
Menke, Volker Mergenthaler, Alexandra Pontzen, Friedhelm Rathjen, Friederike Reents, Ralf Simon, Jan Süselbeck und Rüdiger Zymner.
Aktualisiert: 2023-03-14
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Die Beiträge der Bargfelder Boten gelten der "Dechiffrierung" des schwierigen Werks und der nicht minder komplizierten Person Arno Schmidts. Die Hefte bieten seit 40 Jahren Materialien zu Werk und Leben des Autors: Interpretierende Aufsätze, kritische Essays, Glossen, Rezensionen, Fotos und Bibliografien dokumentieren kontinuierlich den Stand der Schmidt-Philologie.
Umfangreiche Sonderlieferungen des "Bargfelder Boten" in Buchform ergänzen und vertiefen die Beiträge der Zeitschrift "Bargfelder Bote": Handbücher und Glossare, Quellen- und Stellenkommentare, literaturwissenschaftliche und literaturtheoretische Untersuchungen. Zum Teil bebilderte Werke laden zu Spaziergängen an den Orten von Schmidts Jugend ein, annotierende Kommentare entschlüsseln auch abgelegenste Zitate in den großen Romanen, polemische Überlegungen zum politischen Standort Arno Schmidts stehen neben Untersuchungen zu seinem psychosozialen Habitus der Selbstinszenierung und neben Analysen seines Sprachstils.
Aktualisiert: 2020-01-29
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"Die große Kartei" ist das Projekt des Roman-Erzählers Walter Eggers. Er will darin Namen und Daten sämtlicher Bewohner des alten Königreichs Hannover erfassen und sammelt zu diesem Zweck Staatshandbücher sowie einschlägige statistische Werke. Dazu muss er sich auf Reisen begeben, zunächst nach Ahlden in der Lüneburger Heide, dann nach Ostberlin. So wird der Reisende auch zu einem Sammler anderer Art: In konzentrierter Beobachtung des Details registriert er unablässig die Gegenwart der beiden Teile Deutschlands, fügt die Partikel seiner Impressionen aneinander. Für die sprachliche Bewältigung solcher "Mosaikarbeit" (A. S.) greift der Wörter-Sammler tief ins kulturgeschichtliche Repertoire und liefert so die imponierende Enzyklopädie eines "Historischen Romans". Frappierend daran ist vor allem, dass die ins Weite zielende künstlerische Darstellung äußerst gedrängt ausfällt und die unerhörte Verdichtung der Prosa wenig Rücksichten auf die Leser nimmt. Der Kommentar entfaltet so den Zitatismus des "steinernen Herzens", zeigt aber zugleich, dass sich das "Dechiffrieren" allenfalls der halben Aufgabe stellt. Neben den Herkunftsnachweisen werden daher unter je zwei weiteren, gesondert dargestellten Aspekten Hinweise auf die Verortung im Bildungskosmos Arno Schmidts gegeben, und zwar nach den von ihm selbst erteilten Auskünften als auch nach der Bearbeitung desselben Zitatcorpus in seinen Erzählwerken. Ergänzt werden die Erläuterungen ferner um zeitgeschichtliche und andere Informationen, die ein besseres Verstehen des mittlerweile über 50 Jahre alten Romans erleichtern.
Aktualisiert: 2020-01-28
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Was Arno Schmidt gelegentlich über Werke seiner Schriftsteller-Kollegen äußerte, wäre durchaus auch auf "Das steinerne Herz" zu münzen, lässt es sich doch keineswegs "so gemütlich wie gewohnt 'vom Blatt lesen'", was indes nur die negative Formel dafür ist, dass es sich hier um eine "nicht=auszulesende Dichtung" handelt.
Dieser Band ist eine Erweiterung der Enzyklopädie zum "steinernen Herz". Der frühere Kommentarband befördert den Eindruck des Eklektischen oder gar Disparaten und er muss seinem Charakter nach die Vielfalt über die Einheit stellen. Umgekehrt werden hier Bezüge geschaffen und Zusammenhänge aufgezeigt. Daher wird zunächst erörtert, wie der "Zitatismus" sowohl nach Schmidts poetologischen Einlassungen als auch in den verschiedenen Phasen der Rezeptionsgeschichte des Romans zur unabdingbaren VorausSetzung reflektierter Lektüre werden konnte. Unter dem Aspekt des jeweiligen Verhältnisses von Leserbeteiligung und -distanzierung folgen eingehende Analysen von Zitaten, Paraphrasen und Anspielungen. Ergänzt werden sie zum einen durch Typologien des Zitierens (Quellentreue und Entstellungen; reflexive "Zitatzitate"; Kontexte bildende und lösende Tendenzen), zum anderen durch das "Repertoire" aus literargeschichtlichen Anleihen und das "Reservoir" aus darüber hinaus zielenden Zitatbezügen. Zuletzt geht es dann um die auktoriale Basis des "Zitatismus", entwickelt an dem von Arno Schmidt vorgegebenen Zentralbegriff des "gußeisernen Gedächtnisses", das eine Prosa hervorbringt, welche bei aller imponierenden Souveränität im Umgang mit der Tradition doch nicht minder durch ihr Ausgeliefertsein zu charakterisieren ist.
Aktualisiert: 2020-02-15
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Die Beiträge der Bargfelder Boten gelten der "Dechiffrierung" des schwierigen Werks und der nicht minder komplizierten Person Arno Schmidts. Die Hefte bieten seit 40 Jahren Materialien zu Werk und Leben des Autors: Interpretierende Aufsätze, kritische Essays, Glossen, Rezensionen, Fotos und Bibliografien dokumentieren kontinuierlich den Stand der Schmidt-Philologie.
Umfangreiche Sonderlieferungen des "Bargfelder Boten" in Buchform ergänzen und vertiefen die Beiträge der Zeitschrift "Bargfelder Bote": Handbücher und Glossare, Quellen- und Stellenkommentare, literaturwissenschaftliche und literaturtheoretische Untersuchungen. Zum Teil bebilderte Werke laden zu Spaziergängen an den Orten von Schmidts Jugend ein, annotierende Kommentare entschlüsseln auch abgelegenste Zitate in den großen Romanen, polemische Überlegungen zum politischen Standort Arno Schmidts stehen neben Untersuchungen zu seinem psychosozialen Habitus der Selbstinszenierung und neben Analysen seines Sprachstils.
Aktualisiert: 2020-02-14
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Arno Schmidt und der mit ihm befreundete Maler Eberhard Schlotter beschlossen Ende 1960, "mal gemeinsam was zu machen". Aus diesem Vorhaben erwuchsen ein 11 Quadratmeter großes Gemälde Schlotters und als literarisches Pendant dazu "Eberhard Schlotter: Das zweite Programm", ein kurzer, revueartiger Text Schmidts. Der Titel "Das zweite Programm" bezeichnet weniger eine Kritik an Adenauers Fernsehplänen, sondern vor allem die Weiterentwicklung von Arno Schmidts Prosatheorie in Richtung "Traum". Der kaum beachtete singuläre Theatertext hat in Schmidts Werk eine verborgene Schlüsselposition. Die Untersuchung zeigt kenntnis- und detailreich, wie Schmidt Wurmlöcher in sein zeitgenössisches Material um 1960 bohrt und aus (literatur)historischen Tiefenschichten Spielmaterial fördert. Das Verhältnis Schmidts zu Eberhard Schlotter und dem Gemeinschaftswerk "Das zweite Programm" wird eingehend beschrieben, gefolgt von einer genauen Analyse der beiden Werke sowie von einem Blick hinter die "Culissen" der Typoskripte und der einmaligen Aufführung des Stücks. Die in der Forschung vielzitierte theatrale und dialogische Dimension des schmidtschen Spätwerks findet mit "Das zweite Programm" einen nicht mehr zu unterschätzenden Basis- und Referenztext.
Aktualisiert: 2020-01-29
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