Der Bedarf nach bezahlbarem Wohnraum ist insbesondere in Wachstumsregionen bzw. Ballungsgebieten in den letzten Jahren deutlich angestiegen. In diesen meist städtischen Regionen müssen jährlich rund 40.000 Wohnungen im mittleren Preis-segment zusätzlich neu gebaut werden, um die Nachfrage durch entsprechende An-gebote weitestgehend decken zu können. Allerdings ist das Bauen ausgerechnet in diesen Regionen insbesondere in den letzten Jahren immer teurer und die Investiti-onsbereitschaft infolgedessen zusehends geringer geworden. Dieser Umstand führt unweigerlich zu einer gebremsten Wohnungsbautätigkeit und zwar genau dort, wo sie nach allgemeinem Konsens eigentlich intensiviert werden muss.
Um in diesem Zusammenhang vorhandene Problemfelder aufzuzeigen, werden in der vorliegenden Studie „Kostentreiber für den Wohnungsbau“ die wichtigsten Ein-flussfaktoren auf die Gestehungskosten (Kostengruppen 100 bis 700 nach DIN 276, weitere Kostenerläuterungen unter Punkt 7) und auf die aktuelle Baukostenentwick-lung von Wohnraum in Deutschland betrachtet. Hierbei werden Einflüsse europäi-scher und nationaler Normung, des Ordnungsrechts, der Steuergesetzgebung aber auch der Preisentwicklung für Bauland und der kommunalen Auflagen exemplarisch dargestellt. Letztlich lässt sich nur anhand solcher Detailbetrachtungen erkennen, wo die genauen Ursachen von Kostensteigerungen liegen und wer ihre Urheber sind.
Die Ursachen können nicht einer „Behörde“ angelastet werden. Vielmehr soll durch die Untersuchung auch deutlich werden, dass unterschiedliche Entscheidungsträger auf den verschiedenen Ebenen: EU, Bund, Länder und Gemeinden aber auch private Stellen wie das DIN (Mit-)Verursacher von einzelnen Kostensteigerungen sind.
Zu den „Kostentreibern“ gehören auch Maßnahmen, die verhindern, dass Einspar-möglichkeiten genutzt werden. Einsparungen lassen sich vor allem durch Skalenef-fekte erzielen, die zu einer höheren Produktivität und damit Kosteneinsparungen füh-ren. Diese können aber nur entstehen, wenn Rahmenbedingungen über längere Zeit-räume nicht verändert werden. Das ist aber immer weniger der Fall. Stattdessen ver-ursachen laufend neue Vorschriften und Normen das Gegenteil: Einen höheren Auf-wand, der sich in einer Steigerung der allgemeinen Geschäftskosten der Unterneh-men niederschlägt.
Zur Identifizierung von Kostentreibern speziell in Wachstumsregionen bzw. Ballungs-gebieten wurde im Rahmen dieser Studie eine bundesweite Umfrage unter Beteili-gung von insgesamt 370 Wohnungsunternehmen durchgeführt. Auf Grundlage der so erhobenen Daten konnten erstmals Kostentreiber für den Wohnungs-bau in einem repräsentativen Umfang untersucht und dokumentiert werden.
Da es sich bei der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum um eine der zentralen gesellschaftlichen Aufgaben in Deutschland handelt, sollten die in der Studie genann-ten Einflussfaktoren bei einer notwendigen Neuausrichtung der Rahmenbedingungen für den Neubau von Wohngebäuden grundsätzlich berücksichtigt werden.
Unter Punkt 5 der Studie werden in der abschließenden Zusammenfassung die wich-tigsten Ergebnisse, nicht zuletzt hinsichtlich der Abschreibungsmodalitäten sowie der ordnungsrechtlichen Vorgaben und kommunalen Auflagen nochmals beschrieben und mit entsprechenden Erläuterungen bzw. Hinweisen versehen.
Unter Punkt 6 der Studie sind dann die wichtigsten Erkenntnisse in 9 Kernthesen zu-sammengefasst. Außerdem werden die vorliegenden Studienergebnisse zur Unter-stützung einer zielführenden Neuausrichtung der Rahmenbedingungen für den Neu-bau von Wohngebäuden der Baukostensenkungskommission des Bundes offiziell zur Verfügung gestellt und dienen dieser somit als fundierte Arbeitsgrundlage.
Aktualisiert: 2017-06-08
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Das prägende Stichwort für die Arbeit der ARGE im Jahr 2013 war: Angemessenheit. Wie ein roter Faden zieht sich dies durch alle Bestrebungen und Überlegungen, die letztlich einem wichtigen Ziel dienen: Bezahlbaren Wohnraum für die gesamte Bevölkerung zu schaffen.
Angemessene Größe zu entsprechenden Kosten, Energieeffizienz mit Augenmaß, flexible und nutzungsfähige Grundrisse in wirtschaftlich erstellten Baukörpern mit instandhaltungsarmen Konstruktionen.
Das Ganze ist eine schmale Gradwanderung. Nicht selten wird der Wohnungsbau mit Ansprüchen überfrachtet, die eigentlich nicht seine ursprüngliche Aufgabe sind, zum Beispiel einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten, städtebauliche Missstände beseitigen oder Verkehrsprobleme lösen.
Dass dies trotzdem geleistet werden muss steht außer Frage. Dabei gilt es bei jedem einzelnen Bauvorhaben, bei jeder Modernisierung und jedem Neubauprojekt eine sinnvolle Abwägung herbeizuführen.
Die Analyse der Kostenentwicklungen im Bauwesen in den letzten 14 Jahren durch die ARGE hat ergeben, dass das Bauen an sich gar nicht überproportional teurer geworden ist. Die Baukosten für einen Querschnitt der Gewerke, die notwendig sind, um einen Neubau zu errichten, hat sich in den letzten 15 Jahren nicht anders entwickelt als die Steigerung der Lebenshaltungskosten. Deutlich kostensteigernde Effekte ergeben sich allerdings durch gesetzliche Auflagen, steigende Ansprüche an Energieeffizienz und eine immer komplexere Gebäudetechnik.
Nicht nur dies war der Anlass in Schleswig-Holstein auf Initiative des Innenministeriums des Landes Schleswig-Holstein und der Investitionsbank Schleswig-Holstein gemeinsam neue Grundlagen für die Soziale Wohnraumförderung zu schaffen. Nach dem die Fördermöglichkeiten für den Neubau 2012/2013 überarbeitet wurden, stand für 2013 die Modernisierungs- und Sanierungsförderung an. In einem komplexen Beteiligungsverfahren mit der gesamten Wohnungswirtschaft wurden die Förderbedingungen für die Modernisierung und Sanierung neu aufgestellt. Der Fördertatbestand der Teilmodernisierung wurde neu geschaffen. Hier wird der Tatsache Rechnung getragen, dass 95 % aller energetischen Modernisierungen im Bestand nur Teile des Gebäudes betreffen. Diese Teilmodernisierungen effizienter und effektiver zu gestalten - auch unter baukulturellen Gesichtspunkten - sollen die neuen Fördermöglichkeiten leisten.
Auf Bundesebene standen intensive fachliche Diskussionen über die Neuaufstellung des Energieeinsparungsgesetzes und der Energieeinsparverordnung auf der Tagesordnung. Bei den Anhörungen im Bundestag war auch die Expertise der ARGE gefragt.
Zu diesen Diskussionen mit sachlichen Informationen beizutragen ist Kernbestandteil unserer Tätigkeit und eine unserer Grundaufgaben. Dass wir das überhaupt leisten können, verdanken wir unseren Kooperationspartnern, unseren Mitgliedern, unseren Förderern und den Auftraggebern der öffentlichen Hand sowie den Verbänden der Architekten- und Ingenieurschaft und Wohnungs- und Bauwirtschaft.
Aktualisiert: 2017-06-08
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