1960 feierte der „Verband Deutscher Tonkünstler“ in seinen Publikationen die Gedenktage deutscher Komponisten, ließ jedoch – ganz in der NS-Tradition – Komponisten jüdischer Herkunft aus (Mendelssohn, Mahler, u.a.). Dagegen formierte sich Protest von Studenten und Hochschullehrern, der in Leserbriefen und Artikeln weites Echo fand (auch in Israel und New York).
Im Umfeld der Universität Hamburg fand aus dem Kreis dieser Initiative die LYNX-Gründung statt. 1960 erschien die Nr. 1, redigiert von dem Musikwissenschaftler Georg Borchardt und dem Germanisten Wolfgang Beutin (ab Heft 2 lag die Redaktion allein bei Wolfgang Beutin). Bis 1966 erschienen 32 Ausgaben in Auflagen von 200 bis 500 Exemplaren.
Zentrales Anliegen der Zeitschrift war: Der Kampf gegen die „Stickluft“ der frühen Bundesrepublik, gegen neofaschistische Machenschaften, – gegen eine Presselandschaft und einen Hochschulbetrieb mit „(Ewig-)Gestrigen“ , – gegen die Kontinuitäten des Kulturbetriebs zur NS-Zeit und klerikale Dunkelmänner. Gegen Militarismus und Wiederaufrüstung.
Schon für das erste Heft gewannen die Herausgeber einen der letzten ehemaligen Stamm-Autoren der „Weltbühne“ als Mitarbeiter: Kurt Hiller (1885-1972). Dieser sorgte fortan auch für die Verbreitung des LYNX in anderen europäischen Ländern, Israel und Amerika. Unter den Autorinnen und Autoren aus der Weimarzeit befanden sich Joseph Baur, Eugen Brehm, Georg Burckhardt und David Luschnat u.a. An jüngeren Autoren schrieben: Ruprecht Großmann, Dietrich Stahlbaum, Juan Allende-Blin, Harald Hartung, Peter Schütt, Dieter Schumacher, Karlheinz Deschner, Hans Wollschläger u.a.
Im Winter 1966/67 – im Vorfeld „der Achtundsechziger“ – stellte die Zeitschrift ihr Erscheinen ein. Der LYNX war ein Vorbote jener gesellschaftlichen Eruption.
Der Band enthält eine CD mit den 32 Ausgaben des Lynx im PDF-Format. Verzeichnisse und eine kurze Geschichte der Zeitschrift ebnen den Zugang zu den einzelner Ausgaben.
Aktualisiert: 2022-06-30
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Dies ist ein Buch der Aphorismen, Sentenzen, Einfälle, Ausfälle, schneidenden Satiren und Mini-Polemiken. Weshalb unter der Flagge des berüchtigtsten Freibeuters der Erotik? Jeder der kleinen Texte bietet ein präzises, komprimiertes, kurzes Lese-Abenteuer – ebenso kurz sind auch die Liebesabenteuer des spanischen Verführers (sein kürzestes, wie er versichert, habe drei Minuten gedauert!). Also eine strukturelle Ähnlichkeit nach dem Motto, die Würze liegt in der Kürze. Aber zweitens auch: Im Zentrum seines Buchs versammelt der Autor eine Fülle Erotica, das sind Aussprüche über Sexuelles, sogar auch Obszönes. Verbale Abenteuer, donjuaneske Kapriolen! Mit Motiven gleich diesen, außerdem mit dem Namen im Titel greift der Autor auf sein bereits seit 1974 vorliegendes Buch: „Komm wieder, Don Juan!“ zurück. Mit dem belletristischen Spaß hält Verbindung auch eines der wissenschaftlichen Hauptwerke desselben Verfassers: „Aphrodites Wiederkehr“ (2005), eine Untersuchung der wichtigsten erotischen Motive der Weltliteratur, von denen dem Don Juan-Motiv das mittlere (dritte) Kapitel von fünfen gewidmet ist. Die erste Don Juan-Schrift des Verfassers erschien damals (1974) mit dem Untertitel: „Auch ein Anti-Roman“ und enthielt neben einer Menge Aphorismen auch Lyrik, einen Einakter, ein Drama („Künstlertraum“), zahllose Beobachtungen und Maximen. Eigentlich so ungefähr alles an literarischen Gattungen, eben außer der Romanform. Der neue Band enthält wiederum ein innovierendes Potpourri von Beispielen unterschiedlicher literarischer Gattungen. Und die Motive, Themen, Sujets?
Übersicht:
Anything goes – Vom Junker Gret – Personen – Die das Pulver nicht erfunden haben. Literaten – Die Gelehrten, die Verkehrten – Vorkommnisse – Die Heilige Schrift auf dem Mond. Kirchenlichter – Nur zu natürlich. Begebenheiten – Miszellen – Schmähungen – Neuseelland. Psychologisches – Literatur und andere Fragwürdigkeiten – Die perfekte Weißwaschung. Nachkriegsjustiz in Deutschland – Sprache zur Sprache gebracht – Die wahre Philosophie des Todes. Die Schmöcke – Bezahlte Bluthunde, unbezahlte und unbezahlbare – Don Juans zweiter Sohn
Aktualisiert: 2021-01-10
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Der vorliegende Band enthält sechs Texte Wolfgang Beutins über Kurt Hiller (1885-1972), die innerhalb von zwanzig Jahren entstanden sind. Neben Studien zum Leben und Werk präsentiert der Literaturwissenschaftler Beutin 2 Texte als Zeitzeuge: Sie enthalten Erinnerungen an Kurt Hiller, der nach seiner Remigration im Jahre 1955 in Hamburg lebte. Hiller war Mitarbeiter an Beutins Zeitschrift LYNX.
Inhalt:
- Vorwort
- Kurt Hiller und die Gründung des „Neuen Clubs“ von 1909
- „Ich aber werde die Kraft haben, Sie nie mehr zu hassen …“:
Phasen einer schwierigen Beziehung – Kurt Hiller und Karl Kraus
- „Die entscheidenden Vorstöße befehligte Kurt Hiller.“ –
Ein Theoretiker der Berliner Moderne
- Kurt Hiller und der Beginn der faschistischen Regierung in Deutschland 1933
- „Saß in seiner Höhle und wartete …“ Kurt Hiller nach seiner Remigration
und meine Zusammenarbeit mit ihm (1956-1967)
- Kurt Hillers Mitarbeit am LYNX
- Anhänge
- Nachweise
Aktualisiert: 2021-01-09
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Wolfgang Beutin, geb. 1934 in Bremen, war seit 1971 als Dozent an fünf verschiedenen Universitäten Norddeutschlands (Hamburg, Bremen, Göttingen, Oldenburg, Lüneburg) im Hochschuldienst. Er ist u.a. Mitautor der "Deutschen Literaturgeschichte" aus dem Metzler-Verlag (inzwischen in 7ter Auflage und in diverse - bis ins Koreanische - Sprachen übersetzt) und schrieb Bücher über Literatur im Mittelalter und der Moderne, darunter Standardwerke zur mittelalterlichen Frauenmystik und zur Geschichte der erotischen Literatur. Außerdem veröffentliche er Belletristik, darunter fünf Romane.
Zu seinem im von Bockel Verlag Anfang der neunziger Jahre erschienenen Roman "Der Wanderer im Wind" heißt es in einer Besprechung in der "Neuen Zeit" (Berlin) von Eberhard Hilscher:
"Es entstand ein 'Familienroman' mit Ewigkeitsthemen von den Wechselfällen des Lebens, Liebe und Tod. Hier mögen sich Reminiszenzen einstellen an berühmte Vorläufer wie Zolas 'Rougon-Macquart'-Zyklus, Thomas Manns 'Buddenbrooks', Galsworthys 'Forsyte-Saga' u.a., die der promovierte Literaturwissenschaftler und Schriftsteller Wolfgang Beutin selbstverständlich kennt und schätzt. Er ordnet sich durchaus in diese Tradition ein."
Der Weserkurier schrieb, dass ihm die "Puste" für eine eine Familien-Saga lange fehlte: "Jetzt aber hat er sie, und nach dem vorausgegangenen Roman 'Das Jahr in Güstrow' präsentiert Wolfgang Beutin nun ein weiteres Epos, das er in die Tradition der großen Familienromane stellen möchte."
Beutin wendet sich stets "großen Stoffen" zu. Dabei ist er spielerisch, - aber durchaus in der Tradition des deutschen "Realismus", wie ihm Hilscher in der Besprechung attestiert.
Beutin legt 2010 eine Sammlung von Erzählungen im "von Bockel Verlag" vor.
Inhalt:
Die Zigarettenraucherin
Die Sammler
Das gespeicherte Leben
Der Kommunikator
Die Bücherburg
Die amerikanische Heirat
Liebe via Vordingborg
Eine außergewöhnliche Ankunft in Kopenhagen? -
Das Holzhaus an der Jammerbucht
Meyer willer heißn
Kurzprosa
Die Erzählung des Wachtmeisters
Rumpelstilzchen
Die Erzählung des Professors
Die Spaltung
Die Erzählung des Redaktionsassistenten
Das Attentat
Die Erzählung der Schülerin
Bruch
Die Erzählung der Bibliothekarin
Der neue Kollege
Die Erzählung des Jägers
Der Doppelmord
Die Erzählung des Automatenvertreters
Die Wette
Die Erzählung der Träumerin
Die Mühle
Die Erzählung des Vikars
Fundsachen
Die Erzählung des Patienten
Die Gedenktafel
Aktualisiert: 2021-01-10
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Hans Wollschläger erlangte Ruhm bei Publikum und Kritik mit seiner gewagt-genialen Übersetzung von James Joyces Klassiker »Ulysses«. Dass da noch sehr viel mehr ist und es sich bei Wollschläger um einen blitzgescheiten und stilistisch begnadeten Schriftsteller handelt, führt dieses Buch vor Augen. Wovon Wollschlägers Erinnerungen, Einlassungen, Essays handeln? Von Ambitionen und Abstürzen,
Schaumschlägern und Genies, sprich: von unser aller Kultur - Literatur und Musik vor allem, die Wollschläger von Kindheit an besonders nahegingen. Dieses Buch liest sich mitunter wie eine mit Herzblut geschriebene kulturelle Chronik der
Bundesrepublik.
Aktualisiert: 2023-03-14
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