96 Seiten mit 148 Abbildungen, darunter 22 schwarz-weiß und 5 farbige Fotos, 105 farbige und 12 schwarz-weißen Zeichnungen sowie 4 Tabellen.
Inhaltsverzeichnis:
Jugend und Ausbildung des Künstlers in seiner Thüringer Heimat 6
Die Familie des Künstlers 6
Vorfahren von Adolf Rettelbusch 10
Kindheit in Kammerforst 13
Realschulzeit in Nordhausen und Besuch der Großherzoglichen Kunstschule
in Weimar sowie der Königlichen Akademie für Bildende Künste in Berlin 17
Rückkehr nach Kammerforst 21
Studium in Berlin sowie Studienreise nach Italien 25
Studium der Malerei an der Unterrichtsanstalt des Königlichen
Kunstgewerbemuseums zu Berlin 1883–1886 25
Studienreise nach Italien 28
Lehrer und Professor an der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule
Magdeburg 1887–1924 31
Zur Geschichte und Bedeutung der Kunstgewerbeschule Magdeburg 31
Die Rolle Rettelbuschs als Lehrer und Künstler in Magdeburg 32
Rettelbuschs Motive in Deutschland 39
Rettelbuschs Reisen durch Europa 43
Reisen 1890 nach Paris, Antwerpen und London sowie 1902 nach Holland
und England 43
Reise von Italien nach Spanien/Andalusien und zurück über Frankreich
im Sommer 1893 44
Studienreisen 1898 und 1900 an die Pariser Académie Julian 46
Aufenthalte 1894 und 1904 in Mittelitalien und auf Capri 48
Fahrt über Krakau nach Österreichisch Bielitz im Jahre 1905 48
Nordlandreise mit der „Oceana“ im Sommer 1909 49
Reisen 1903 und 1914 in die österreichischen und italienischen Alpen 50
Rettelbusch als Kriegsmaler im I. Weltkrieg 52 Reisen in die Schweizer Alpen 53
Rettelbusch – Der Brockenmaler 55
Adolf Rettelbusch und sein Heimatort Kammerforst 65
Rettelbusch und sein geistiges Umfeld 73
Zum Umfang des künstlerischen Lebenswerkes 75
Was bleibt? 83
Literatur- und Schriftquellen 88
Sach- und Personenregister 92
Bild- und Foto-Nachweis 93
Auf den Spuren von Adolf Rettelbusch heute 94
Vorwort von Dr. Gerd Kley:
Adolf Rettelbusch gehörte über viele Jahrzehnte zu den Persönlichkeiten, die die Kunstszene der Magdeburger Region wesentlich mitbestimmten und auf das gesamte gesellschaftliche Leben Einfluss nahmen. In den 1920er Jahren galt er gar als einer der wichtigsten Landschafts- und Pastellmaler im Lande. Seine Bilder waren populär, ganz besonders seine stimmungsvollen Gemälde aus der Harzregion, die ihm den Beinamen „Brockenmaler“ einbrachten. Nach seinem Tode im Januar 1934 wurde er in seiner Wirkungsstätte Magdeburg quasi zur persona non grata. Sein umfangreicher künstlerischer Nachlass wurde unaufbereitet und achtlos eingebunkert und verkam zum Teil. Es fanden keine Ausstellungen mehr statt. So geriet er über Jahrzehnte in Vergessenheit. Erst gegen Ende der 70er Jahre gelang es dem Autor mit Hilfe wohlwollender Mitarbeiter des Magdeburger Museums, einen ersten Einblick in den Nachlass zu nehmen, der in Hinblick auf den Zustand der empfindlichen Pastelle schockierend war. Was unpflegliche Behandlung und Ignoranz, was Kriegs- und Nachkriegswirren übrig gelassen haben, konnte nach und nach bis 1990 wenigstens erfasst und systematisiert werden. Es steht nun der Öffentlichkeit zur Verfügung.
Das in Arbeit befindliche Werkverzeichnis umfasst inzwischen etwa 3000 größere und kleinere Bilder, Grafiken und Zeichnungen, die sich sowohl im Bestand von Museen als auch in privater Hand befinden. Seit 1985 fanden mehrere Ausstellungen in Mühlhausen, Magdeburg, Goslar und Wernigerode statt, die auf großes Interesse stießen und somit zeigten, dass Rettelbuschs Kunst die „Zeiten der Verdammung“ überleben konnte.
Der Maler Adolf Rettelbusch ist vielen Thüringern, insbesondere den Lesern der regionalen Presse, durch mehrere Artikel von Walter Kley (u.a. [54]) wohl bekannt, ebenso seine Brüder Ernst Jacob [57] und Georg Christian Rettelbusch [58].
Als am 10. September 2008 in der Mühlhäuser Allerheiligenkirche die Ausstellung „Von Island bis Italien - Reisebilder von Adolf Rettelbusch (1858–1934)“ ihre Pforten öffnete, hat sie für viele, die diesen Maler aus Kammerforst kennen und verehren, einige Überraschungen offenbart. Rettelbusch, dessen 150. Geburtstag am 15. Dezember 2008 begangen wurde, ist vielen kunstinteressierten Landsleuten in Thüringen (falls sie ihn überhaupt kennen) nur als „der Brockenmaler“ im Gedächtnis. Manche wollten ihn sogar auf einen „Heimatmaler“ reduzieren. Die Ausstellung sollte zeigen, dass er als Künstler in ganz Europa zu Hause war und dass er seine Motive in den unterschiedlichsten Regionen unseres Erdteils suchte und sie entsprechend seiner künstlerischen Auffassung umsetzte.
Dessen ungeachtet liebte er den Harz und den Brocken und war seiner Thüringer Heimat und seiner langjährigen Magdeburger Wirkungsstätte eng verbunden [42][46]. Die Liebe zur Heimat und die Neugier auf Neues und Fremdes waren für ihn kein Widerspruch. Im Spannungsfeld von vertrauter Nähe und herausfordernder, oft exotischer Ferne entstanden seine Bilder in einer ihm eigenen Frische, die auch nach Jahren ihren Glanz und ihre Geheimnisse nicht verloren haben.
Mit der Heimatregion, der Landschaft und den Menschen um den Hainich, war Rettelbusch zeitlebens eng verbunden. So war es ganz natürlich, dass seiner im Jahre des 150. Geburtstages dort mit einer Ausstellung und einem Gedenkgottesdienst in seiner Taufkirche St. Andreas zu Kammerforst gedacht wurde. Im Vorfeld erschienen mehrere biografische Artikel des Autors in Thüringen und im Harz, die die Basis für diese zusammenfassende Arbeit bildeten. Der Autor verbindet mit dieser Veröffentlichung den Wunsch, einer breiteren Leserschaft in der Thüringer Heimat, im Harz und in Magdeburg diese bisher weitgehend unbekannte Künstlerpersönlichkeit und die Vielseitigkeit ihres Schaffens nahe zu bringen. Weitere Arbeiten über Rettelbuschs Beziehungen zum Harz und zum Brocken sowie über sein Wirken in Magdeburg sind vorgesehen.
Personen- und Sachregister:
Académie Julian, Paris 46f
Akademie für Bildende Künste, Berlin 20f, 24
Albinmüller 34
Alpen 50, 51, 53f
Altengrabow (Gefangenenlager) 52
Beims, Hermann 74
Belgien 43
Berlin 17, 20ff, 24ff, 28, 30
Bosselt, Rudolf 34, 35
Brocken 35, 55ff, 63ff, 79f, 85
Brocken-Postkarten 80
Brocken-Silvester-Gemeinde 55ff, 58
Brudersdorf, Charlotte von (Schade) 59, 60f
Capri 48
Dammann, Jochen 36
Deffke, Wilhelm 35
Dekorative Malerei 20, 26, 31, 37f, 75, 86
Diesdorf 42
Dolomiten 50, 51
Einhoff, Friedrich 35
Eisfeld, Alexander 13, 72
Elblandschaft 42
England 43
Ewald, Ernst 26, 27
Familie 6ff, 12, 15, 21
Farör-Inseln 49
Flandern 52f
Florenz 30
Frank, Wilhelm 14f
Freimaurer-Loge „Ferdinand …“ 74, 85
Greischel, Walter 74, 84
Gropius, Martin 25, 26
Grosse, Walter 63f
Gussow, Karl 20, 25, 81
Hagen, Theodor 18f, 20, 81
Hainich 21ff
Hammel, Otto 27f
Harz 55ff, 64
Hasemann, Wilhelm 18f
Heider, Fritz, Hans, Maximilian und
Rudolf von 34
Heise, Annemarie und Katharina 34f
Helgoland 39
Hoffmann, Ernst 38
Holland 43
Impressionismus 17, 20, 81
Island 49
Italien 27, 28ff, 48, 50
Jugendstil 37, 75, 86
Kammerforst 6, 15, 20, 21ff, 65ff
Kirche Kammerforst 23f, 64, 67ff
Kirchhoff, Heinrich Christoph 69
Koch, Max 25, 27
Krakau 46
Krupp-Gruson-Werke 74, 82
Kunstschule Weimar 17, 18ff, 85
Kunstgewerbeschule Magdeburg 30, 31ff, 73, 86
Kunstrichtungen 17, 37
Künstlerverein „Börde“ 73
Künstlerverein „St.Lukas“ 32, 73
Kunstverein Magdeburg 32, 73
Kutscher, Otto Franz 36
Landschaftsmalerei 20, 25, 26, 75, 77, 85
Lehrer 7, 13ff
Litauen-Lettland 52f
Lüders, ORR 30
Magdeburg 30ff, 53
Meng, Anton 14
Merker, Curt 62, 72
Moser, Ferdinand 33, 34
Museum Magdeburg 28, 76, 84
Mutter 6ff, 12, 16, 20f, 23
Neapel 28
Nigg, Ferdinand 34
Nordhausen 15f, 17f
Nordlandreise 49f
Norwegen 49f
Ölkreide 49f, 78
Ornamentik 38
Paris 36, 43, 46f
Pastellmalerei 50ff, 54, 78, 80f, 84, 86
Paulke, Wilhelm 34, 35, 38, 54
Pfützenreuter 7, 13
Polack, Friedrich 7, 11, 13, 15ff, 21
Pompeji 28, 29
Porträtmalerei 20, 25, 26, 77ff
Preller, Friedrich 18, 26
Rhein 40
Rettelbusch, Ernst 7f, 12, 15, 24, 26, 38
Rettelbusch, Georg Christian 7, 12, 15
Rettelbusch, Carl 7, 12f, 15, 21, 23, 66
Rom 28
Rothenburg 41
Sanssouci 27
Schade, Rudolph 59, 60, 63f
Schaller, Ernst 23, 26, 27
Schmidt, Ferdinand 13
Schrader, Adolar 17
Schweiz 53
Skomal, Carl 33, 46
Spanien 44ff
Spitzbergen 49f
Spieß, Eduard 30, 31
Storch, Karl 74
Struys, Alexander 18
Sylt 40, 77, 81
Tanger 46
Taut, Bruno 35
Testamente 84
Thormählen, Theodor 34, 37
Tuch, Kurt 34
Unterrichtsanstalt des KGM Berlin 24, 25ff
Vangerow, Wilhelm Gottlieb von 31
Vater 6, 8f
Volbehr, Theodor 33
Vorfahren 6ff, 10ff
Wegner, Carl 33
Weinert, Erich 34, 36f
Weltkrieg I. 51, 52f
Werner, Anton von 21
Winckel, Richard 34, 35
Witt, Andreas u. Alwine 14, 71
Wolf, Rudolf 74
Ziegenhardt, Luis 14, 22