Gibt es eine autonome Methodik der Geisteswissenschaften und speist sich diese aus der Quelle einer eigenständigen, besonderen Vernunft, die das Denken und Forschen in diesen Disziplinen charakterisiert? Dieser Fragestellung gehen die Beiträge dieses Bandes am Leitfaden der Begriffsgeschichte des Konzepts der Phronesis nach. Hatte diese in der Antike ihren Platz primär in der Ethik und erfüllte als Kategorie eine Abgrenzungsfunktion für die Bestimmung einer spezifisch praktischen Vernunft im Unterschied zur theoretisch-wissenschaftlichen, so scheint sich der Begriff in Neuzeit und Moderne zunehmend in einen wissenschaftstheoretischen Reflexionsbegriff verwandelt zu haben, der das Potential hat, den aus dem Trivium hervorgegangenen Geisteswissenschaften im Streit mit den Naturwissenschaften und im Streit um Autarkie und Abhängigkeit von Theologie und Philosophie eine eigene Form der Vernunft zuzuordnen.
Die scheinbar rein wissenschaftsmethodische Fragestellung führt somit, so zeigen es die Beiträge mit großer Deutlichkeit, unmittelbar in die virulente Frage nach der Geschichte der verschiedenen Vernunftbegriffe und ihrer Transformationen.
Mit Beiträgen von Arbogast Schmitt, Hans Buchheim, Rainer Thiel, Christoph Markschies, Christel Meier, Friedo Ricken, Steven Harvey, Peter-André Alt, Wilhelm Schmidt-Biggemann, Klaus W. Hempfer, Emil Angehrn, Ludger Honnefelder und Gyburg Radke-Uhlmann.
Aktualisiert: 2019-01-08
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Evagrius Ponticus (345-399 n.Chr.) beschreibt in seiner Schrift de oratione das Gebet als eine innere Haltung. Ausführlich geht er auf die Voraussetzungen des Gebets ein und auch die Bedrohungen, die er als «Dämonen» bezeichnet. Durch die Untersuchungen der Autorin werden insbesondere zur Frage nach dem Verfasser von de oratione neue Erkenntnisse gewonnen: Nur eine Grundsubstanz kann Evagrius Ponticus zugeschrieben werden, nicht der gesamte Umfang der 153 Kapitel. Die gedankliche und sprachliche Abhängigkeit von Origenes, Clemens von Alexandrien und Gregor von Nyssa wird herausgearbeitet. Sie erklärt auch die philosophische Prägung der theologischen Schrift. Eine deutsche Übersetzung von de oratione ist beigefügt.
Aktualisiert: 2023-04-07
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Die Prägung des Substanzbegriffs durch die frühen Kirchenväter
Die vorliegende Arbeit untersucht die Begriffe ousia bzw. substantia bei den Kirchenvätern, die vor dem Konzil von Nicaea (325 n. Chr.) ihre Schriften verfasst haben. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Gnosis und der frühen Aristotelesrezeption bei den Kirchenvätern. Martin R. von Ostheim untersucht die überlieferten Schriften und zeigt, dass die Begriffe ab Irenäus von Lyon erstmals gehäuft bei den Kirchenvätern auftreten. Im Konzil von Nicaea werden sie schliesslich zur Abwehr von «Häresien» ins Glaubensbekenntnis aufgenommen. Mit dieser Arbeit leistet von Ostheim einen wichtigen Beitrag zur Forschung, die die Geschichte des Begriffs vor dem Konzil von Nicaea bislang ausgeklammert hat.
In seiner Arbeit geht er den Gründen für die Aufnahme des ousia- Begriffs in das Glaubensbekenntnis nach. Von Ostheim fragt, aus welchen Traditionen die frühen Kirchenväter ab Irenäus den Begriff übernommen haben und was ihr Beitrag zur inhaltlichen Füllung ist. Die erste Quelle ist die Gnosis. Er zeigt, dass der Begriff in gnostischem Kontext zwar keine Substanzbedeutung besitzt, die erste Aufnahme in die christliche Lehre aber in der Abgrenzung von der Gnosis und unter Anpassung an die christliche Lehre geschieht. Erst danach wird der ousia-Begriff mit demjenigen der Kategorienschrift verbunden. Eine solche Verbindung findet vor allem bei Clemens von Alexandrien statt, einem der wenigen vornizäischen Kirchenväter, der die Philosophie nicht strikt ablehnte. In seinem von der aktuellen Forschung wenig beachteten 8. Band der Stromata rezipiert Clemens den aristotelischen Begriff der ousia, die als Substanz interpretiert wird. In den restlichen sieben Büchern der Stromata findet eine Vermischung dieser aristotelischen ousia mit der gnostisch-christlichen ousia statt. In diesem Kontext kann der Substanzbegriff in die eigenen Lehren der frühen Kirchenväter einfliessen.
Aktualisiert: 2019-10-30
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