Seit den 1740er Jahren präsentierten hörende Gelehrte der französischen gelehrten und gebildeten Öffentlichkeit vermeintlich zum Sprechen, Lesen, Schreiben und Gebärden erzogene Gehörlose. Diese Inszenierungen regten einen neuartigen pädagogisch-anthropologischen Diskurs über die sourds de naissance an, an dem sich auch taube Autoren beteiligten.
Jonathan Kohlrausch untersucht das so entstandene Wissen anhand eines Ensembles von hörenden und tauben Lehrern, Schülern und Gelehrten, dessen Interaktionen er bis in die 1780er Jahre nachvollzieht.
Im Spannungsfeld von Wissensgeschichte, Dis/ability History und Deaf Studies fragt er nach der Interdependenz von Subjekten und Objekten des Wissens. Dabei erschließt er den Zusammenhang von Sprache, persönlicher Glaubwürdigkeit und Autorität und kann so aufzeigen, wie das Sprechen über Gehörlose zum Sprechen für Gehörlose (Dirksen Bauman) wurde.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Seit den 1740er Jahren präsentierten hörende Gelehrte der französischen gelehrten und gebildeten Öffentlichkeit vermeintlich zum Sprechen, Lesen, Schreiben und Gebärden erzogene Gehörlose. Diese Inszenierungen regten einen neuartigen pädagogisch-anthropologischen Diskurs über die sourds de naissance an, an dem sich auch taube Autoren beteiligten.
Jonathan Kohlrausch untersucht das so entstandene Wissen anhand eines Ensembles von hörenden und tauben Lehrern, Schülern und Gelehrten, dessen Interaktionen er bis in die 1780er Jahre nachvollzieht.
Im Spannungsfeld von Wissensgeschichte, Dis/ability History und Deaf Studies fragt er nach der Interdependenz von Subjekten und Objekten des Wissens. Dabei erschließt er den Zusammenhang von Sprache, persönlicher Glaubwürdigkeit und Autorität und kann so aufzeigen, wie das Sprechen über Gehörlose zum Sprechen für Gehörlose (Dirksen Bauman) wurde.
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Seit den 1740er Jahren präsentierten hörende Gelehrte der französischen gelehrten und gebildeten Öffentlichkeit vermeintlich zum Sprechen, Lesen, Schreiben und Gebärden erzogene Gehörlose. Diese Inszenierungen regten einen neuartigen pädagogisch-anthropologischen Diskurs über die sourds de naissance an, an dem sich auch taube Autoren beteiligten.
Jonathan Kohlrausch untersucht das so entstandene Wissen anhand eines Ensembles von hörenden und tauben Lehrern, Schülern und Gelehrten, dessen Interaktionen er bis in die 1780er Jahre nachvollzieht.
Im Spannungsfeld von Wissensgeschichte, Dis/ability History und Deaf Studies fragt er nach der Interdependenz von Subjekten und Objekten des Wissens. Dabei erschließt er den Zusammenhang von Sprache, persönlicher Glaubwürdigkeit und Autorität und kann so aufzeigen, wie das Sprechen über Gehörlose zum Sprechen für Gehörlose (Dirksen Bauman) wurde.
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Es gibt kein Gebärdenland aber unser Normen- und Wertesystem ist hörend. Wir haben es mit Kultur(en) zu tun, die nicht lokalisierbar sind. Wie können Räume innerhalb dieses Spannungsverhältnisses von Behinderung und Interkulturalität von Gehörlosen und Hörenden konstruiert werden? Räume, in denen der Körper Anlass von Sprache ist, wo Macht verhandelbar ist, wo Kultur(en) gelebt und erfahren werden. Unter Rückgriff auf Homi K. Bhabhas Konzept des dritten Raumes und Martina Löws Konzept der Raumsoziologie befragt Caroline-Sophie Pilling gleichsam Vertreter*innen der Gehörlosen-Community und der Hörenden-Welt zu ihren Perspektiven, wie das Verhältnis Gehörloser und Hörender besser gestaltet werden kann.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Es gibt kein Gebärdenland aber unser Normen- und Wertesystem ist hörend. Wir haben es mit Kultur(en) zu tun, die nicht lokalisierbar sind. Wie können Räume innerhalb dieses Spannungsverhältnisses von Behinderung und Interkulturalität von Gehörlosen und Hörenden konstruiert werden? Räume, in denen der Körper Anlass von Sprache ist, wo Macht verhandelbar ist, wo Kultur(en) gelebt und erfahren werden. Unter Rückgriff auf Homi K. Bhabhas Konzept des dritten Raumes und Martina Löws Konzept der Raumsoziologie befragt Caroline-Sophie Pilling gleichsam Vertreter*innen der Gehörlosen-Community und der Hörenden-Welt zu ihren Perspektiven, wie das Verhältnis Gehörloser und Hörender besser gestaltet werden kann.
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Es gibt kein Gebärdenland aber unser Normen- und Wertesystem ist hörend. Wir haben es mit Kultur(en) zu tun, die nicht lokalisierbar sind. Wie können Räume innerhalb dieses Spannungsverhältnisses von Behinderung und Interkulturalität von Gehörlosen und Hörenden konstruiert werden? Räume, in denen der Körper Anlass von Sprache ist, wo Macht verhandelbar ist, wo Kultur(en) gelebt und erfahren werden. Unter Rückgriff auf Homi K. Bhabhas Konzept des dritten Raumes und Martina Löws Konzept der Raumsoziologie befragt Caroline-Sophie Pilling gleichsam Vertreter*innen der Gehörlosen-Community und der Hörenden-Welt zu ihren Perspektiven, wie das Verhältnis Gehörloser und Hörender besser gestaltet werden kann.
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Es gibt kein Gebärdenland aber unser Normen- und Wertesystem ist hörend. Wir haben es mit Kultur(en) zu tun, die nicht lokalisierbar sind. Wie können Räume innerhalb dieses Spannungsverhältnisses von Behinderung und Interkulturalität von Gehörlosen und Hörenden konstruiert werden? Räume, in denen der Körper Anlass von Sprache ist, wo Macht verhandelbar ist, wo Kultur(en) gelebt und erfahren werden. Unter Rückgriff auf Homi K. Bhabhas Konzept des dritten Raumes und Martina Löws Konzept der Raumsoziologie befragt Caroline-Sophie Pilling gleichsam Vertreter*innen der Gehörlosen-Community und der Hörenden-Welt zu ihren Perspektiven, wie das Verhältnis Gehörloser und Hörender besser gestaltet werden kann.
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Es gibt kein Gebärdenland aber unser Normen- und Wertesystem ist hörend. Wir haben es mit Kultur(en) zu tun, die nicht lokalisierbar sind. Wie können Räume innerhalb dieses Spannungsverhältnisses von Behinderung und Interkulturalität von Gehörlosen und Hörenden konstruiert werden? Räume, in denen der Körper Anlass von Sprache ist, wo Macht verhandelbar ist, wo Kultur(en) gelebt und erfahren werden. Unter Rückgriff auf Homi K. Bhabhas Konzept des dritten Raumes und Martina Löws Konzept der Raumsoziologie befragt Caroline-Sophie Pilling gleichsam Vertreter*innen der Gehörlosen-Community und der Hörenden-Welt zu ihren Perspektiven, wie das Verhältnis Gehörloser und Hörender besser gestaltet werden kann.
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Gebärdensprache ist sichtbar. Die Anwesenheit von Gebärdensprachdolmetscher*innen im öffentlichen Raum ist vertraut. Doch nicht nur für Gehörlose ist Gebärdensprache wichtig. Gebärdensprachkurse und -studiengänge sind bei Hörenden beliebt und zeugen von einer wachsenden Neugierde an dieser besonderen Sprache. Tomas Vollhaber bewegt sich auf einem Grat zwischen der Forderung nach Anerkennung der Interessen Gehörloser und der Entdeckung der Gebärdensprache durch Hörende. Mit seinen Essays wendet er sich an Menschen aus dem Bereich der Sprach- und Kulturwissenschaft, der Deaf Studies und Disability Studies und an jene, die mehr vom Körper und seinen Sprachen erfahren wollen.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Die Professionalisierung des Gebärdensprachdolmetschens ist ein kontingenter, fortdauernder und kompetitiver Prozess, bei dem Grenzziehungsarbeit eine zentrale Rolle spielt. Nadja Grbic rekonstruiert in ihrer theoretisch fundierten Untersuchung dessen Entwicklung in Österreich seit dem 19. Jahrhundert, zeigt institutionelle Bedingungen der Professionalisierung auf und gibt Einsichten in Wahrnehmungsmuster, Handlungslogiken und Entscheidungsprozesse der Akteur*innen. Damit entwirft sie einen alternativen Erklärungsrahmen zu Fortschrittsmodellen, der über den Fall des Gebärdensprachdolmetschens hinaus eine differenzierte Betrachtung der Vielgestaltigkeit translatorischer Tätigkeiten ermöglicht.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Die Professionalisierung des Gebärdensprachdolmetschens ist ein kontingenter, fortdauernder und kompetitiver Prozess, bei dem Grenzziehungsarbeit eine zentrale Rolle spielt. Nadja Grbic rekonstruiert in ihrer theoretisch fundierten Untersuchung dessen Entwicklung in Österreich seit dem 19. Jahrhundert, zeigt institutionelle Bedingungen der Professionalisierung auf und gibt Einsichten in Wahrnehmungsmuster, Handlungslogiken und Entscheidungsprozesse der Akteur*innen. Damit entwirft sie einen alternativen Erklärungsrahmen zu Fortschrittsmodellen, der über den Fall des Gebärdensprachdolmetschens hinaus eine differenzierte Betrachtung der Vielgestaltigkeit translatorischer Tätigkeiten ermöglicht.
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Die Professionalisierung des Gebärdensprachdolmetschens ist ein kontingenter, fortdauernder und kompetitiver Prozess, bei dem Grenzziehungsarbeit eine zentrale Rolle spielt. Nadja Grbic rekonstruiert in ihrer theoretisch fundierten Untersuchung dessen Entwicklung in Österreich seit dem 19. Jahrhundert, zeigt institutionelle Bedingungen der Professionalisierung auf und gibt Einsichten in Wahrnehmungsmuster, Handlungslogiken und Entscheidungsprozesse der Akteur*innen. Damit entwirft sie einen alternativen Erklärungsrahmen zu Fortschrittsmodellen, der über den Fall des Gebärdensprachdolmetschens hinaus eine differenzierte Betrachtung der Vielgestaltigkeit translatorischer Tätigkeiten ermöglicht.
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