„Keine Gnade den Feinden unserer Republik“.

„Keine Gnade den Feinden unserer Republik“. von Dirksen,  Hans-Hermann
Nach Kriegsende 1945 hatten Jehovas Zeugen in der SBZ ihr Evangelisierungswerk wieder aufgebaut. Wegen ihrer Verweigerungshaltung in der Zeit des Hitlerregimes erhielten sie den Status als "Opfer des Faschismus". Aufgrund ihrer öffentlichen Missionsarbeit entwickelte die SED aber bald einen politischen Argwohn gegenüber den Zeugen Jehovas. 1949 stempelte sie das Politbüro als amerikanisch beeinflußte Sekte und als Fremdkörper in Ostdeutschland ab. Durch ihre angeblich aufbaufeindliche Tätigkeit behinderte sie das weitere Voranschreiten des Sozialismus. Nach einer durch das Ministerium für Staatssicherheit durchgeführten landesweiten Verhaftungsaktion wurde die Religionsgemeinschaft im August 1950 in der DDR verboten. In den folgenden Jahrzehnten wurden ca. 6000 Zeugen Jehovas verhaftet und zumeist zu langjährigen Zuchthausstrafen verurteilt. Die Verfolgung dauerte nahezu bis zum Ende der DDR. Der Verfasser zeigt erstmalig auf, wie das Politbüro der SED Jehovas Zeugen zu verfolgen begann, und analysiert die von Strafgerichten in der DDR gesprochenen Urteile. Weitere Schwerpunkte der Dokumentation stellen die erbitterte Bekämpfung durch das MfS wie auch die Verfolgung der Wehrdienstverweigerer dar. Zunehmend wird erkennbar, dass die Verfolgung nicht auf das Gebiet der DDR beschränkt war. Die 2. Auflage zeigt, welches Interesse das MfS an der Ausspionierung der Zentrale der Zeugen Jehovas in der Bundesrepublik hatte. Die Verfolgung der Zeugen Jehovas beschränkte sich auch nicht auf die DDR, sondern erstreckte sich auf den gesamten Ostblock. Welche Bemühungen das MfS unternahm, mit den Sicherheitsorganen der anderen östlichen Staaten zusammenzuarbeiten, wird nun ebenfalls dokumentiert.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Ursachen und Verlauf der deutschen Revolution 1989.

Ursachen und Verlauf der deutschen Revolution 1989. von Löw,  Konrad
Der Siegeszug des Marxismus begann in Deutschland 1890, als der Parteitag der damaligen »Sozialistischen Arbeiterpartei« Karl Marx zu »unserem großen Führer« ernannte. Im Herbst 1917 gelang es Lenin, seine Interessen mit der Hilfe seiner Anhänger durchzusetzen. Damit war das Eis gebrochen. 1918 gab es eine marxistisch-leninistische Partei mit 400.000 Mitgliedern. Zehn Jahre später, existierten bereits 46 kommunistische Parteien mit insgesamt 1,7 Millionen, und 1980 schon 92 politische Vereinigungen mit 75 Millionen Mitgliedern. 23 dieser Parteien beherrschten ein Drittel der Menschheit und ein Viertel der Erde. Es war ein unvergleichlicher Triumph einer scheinbar unaufhaltsamen Bewegung in der Weltgeschichte. Nach dem Selbstverständnis der einstigen Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, der Staatspartei der Deutschen Demokratischen Republik, war der sozialistische Staat auf dem Weg in den Kommunismus. Nur, wenn wir uns vergegenwärtigen, daß zu Beginn der 80er Jahre niemand zu hoffen wagte, was sich am Ende dieser Dekade ereignete, können wir das Ausmaß der Umwälzungen halbwegs richtig einschätzen. Um Ursachen und Verlauf der Veränderungen in Deutschland ging es auf der Tagung der Gesellschaft für Deutschlandforschung am 9./10. November 1990 in Bayreuth. Jahrzehnte dürften vergehen, bis ein annähernd vollständiges Bild des Ursachenknäuels aus Ereignissen, Ideen und Emotionen entstanden sein wird. Der Westen hat diesen Prozeß nicht ausdrücklich begünstigt, Destabilisierung vielmehr grundsätzlich abgelehnt. Der Anstoß kam aus dem Osten, wo Gorbatschow und sein reformatorischer Anhang - halb freiwillig, halb der Not der Zeit gehorchend - das kommunistische Weltbild zum Einsturz brachten.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Die Reformen in Polen und die revolutionären Erneuerungen in der DDR.

Die Reformen in Polen und die revolutionären Erneuerungen in der DDR. von Mampel,  Siegfried, Uschakow,  Alexander
Vorwort Als der Vorstand der Gesellschaft für Deutschlandforschung im Frühsommer 1989 beschloß, die zwölfte Jahrestagung einem Vergleich der Entwicklungen zweier östlicher Länder zu widmen, war über die Bemühungen um wissenschaftliche Erkenntnis hinaus das Streben maßgebend, einen Beitrag zur Verständigung mit den östlichen Nachbarn zu leisten. Diese Absicht wurde durch den Demokratisierungsprozeß in Osteuropa erleichtert. Wenn die Wahl dabei auf einen Vergleich mit Polen fiel, so deshalb, weil gerade die Verständigung mit diesem Lande ein wichtiges Anliegen ist. Ziel muß es sein, die lange Spannung in unseren Beziehungen zu Polen zu beenden. Vorbild hat dabei das Verhältnis zu Frankreich zu sein. Grenzen sollen nicht nur trennen, sondern verbinden. Die Entwicklung veränderte die ursprüngliche Formulierung des Themas. Die DDR erlebte im Herbst 1989 ihre friedliche Revolution. Zur Freude der Herausgeber und der Autoren mußte das Thema der Tagung anders gefaßt werden. Aber es blieb bei dem Vergleich von Polen und der DDR. Dieser wurde sogar noch wichtiger und interssanter. Jetzt handelte es sich um einen Vergleich zwischen zwei Entwicklungen, die sich zwar zu anderen Zeiten, unter unterschiedlichen Voraussetzungen und mit verschiedenen Geschwindigkeiten vollzogen, auch im einzelnen unterschiedliche Ergebnisse aufweisen, im grundsätzlichen aber parallel verlaufen. Es ging und geht in beiden Ländern um das Streben nach Freiheit, nach Menschenrechten und Gerechtigkeit, nach Demokratie. Der vorliegende Band enthält die Referate der zwölften wissenschaftlichen Arbeitstagung am 8. und 9. März 1990.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Ursachen und Verlauf der deutschen Revolution 1989.

Ursachen und Verlauf der deutschen Revolution 1989. von Löw,  Konrad
Der Siegeszug des Marxismus begann in Deutschland 1890, als der Parteitag der damaligen »Sozialistischen Arbeiterpartei« Karl Marx zu »unserem großen Führer« ernannte. Im Herbst 1917 gelang es Lenin, seine Interessen mit der Hilfe seiner Anhänger durchzusetzen. Damit war das Eis gebrochen. 1918 gab es eine marxistisch-leninistische Partei mit 400.000 Mitgliedern. Zehn Jahre später, existierten bereits 46 kommunistische Parteien mit insgesamt 1,7 Millionen, und 1980 schon 92 politische Vereinigungen mit 75 Millionen Mitgliedern. 23 dieser Parteien beherrschten ein Drittel der Menschheit und ein Viertel der Erde. Es war ein unvergleichlicher Triumph einer scheinbar unaufhaltsamen Bewegung in der Weltgeschichte. Nach dem Selbstverständnis der einstigen Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, der Staatspartei der Deutschen Demokratischen Republik, war der sozialistische Staat auf dem Weg in den Kommunismus. Nur, wenn wir uns vergegenwärtigen, daß zu Beginn der 80er Jahre niemand zu hoffen wagte, was sich am Ende dieser Dekade ereignete, können wir das Ausmaß der Umwälzungen halbwegs richtig einschätzen. Um Ursachen und Verlauf der Veränderungen in Deutschland ging es auf der Tagung der Gesellschaft für Deutschlandforschung am 9./10. November 1990 in Bayreuth. Jahrzehnte dürften vergehen, bis ein annähernd vollständiges Bild des Ursachenknäuels aus Ereignissen, Ideen und Emotionen entstanden sein wird. Der Westen hat diesen Prozeß nicht ausdrücklich begünstigt, Destabilisierung vielmehr grundsätzlich abgelehnt. Der Anstoß kam aus dem Osten, wo Gorbatschow und sein reformatorischer Anhang - halb freiwillig, halb der Not der Zeit gehorchend - das kommunistische Weltbild zum Einsturz brachten.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Ursachen und Verlauf der deutschen Revolution 1989.

Ursachen und Verlauf der deutschen Revolution 1989. von Löw,  Konrad
Der Siegeszug des Marxismus begann in Deutschland 1890, als der Parteitag der damaligen »Sozialistischen Arbeiterpartei« Karl Marx zu »unserem großen Führer« ernannte. Im Herbst 1917 gelang es Lenin, seine Interessen mit der Hilfe seiner Anhänger durchzusetzen. Damit war das Eis gebrochen. 1918 gab es eine marxistisch-leninistische Partei mit 400.000 Mitgliedern. Zehn Jahre später, existierten bereits 46 kommunistische Parteien mit insgesamt 1,7 Millionen, und 1980 schon 92 politische Vereinigungen mit 75 Millionen Mitgliedern. 23 dieser Parteien beherrschten ein Drittel der Menschheit und ein Viertel der Erde. Es war ein unvergleichlicher Triumph einer scheinbar unaufhaltsamen Bewegung in der Weltgeschichte. Nach dem Selbstverständnis der einstigen Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, der Staatspartei der Deutschen Demokratischen Republik, war der sozialistische Staat auf dem Weg in den Kommunismus. Nur, wenn wir uns vergegenwärtigen, daß zu Beginn der 80er Jahre niemand zu hoffen wagte, was sich am Ende dieser Dekade ereignete, können wir das Ausmaß der Umwälzungen halbwegs richtig einschätzen. Um Ursachen und Verlauf der Veränderungen in Deutschland ging es auf der Tagung der Gesellschaft für Deutschlandforschung am 9./10. November 1990 in Bayreuth. Jahrzehnte dürften vergehen, bis ein annähernd vollständiges Bild des Ursachenknäuels aus Ereignissen, Ideen und Emotionen entstanden sein wird. Der Westen hat diesen Prozeß nicht ausdrücklich begünstigt, Destabilisierung vielmehr grundsätzlich abgelehnt. Der Anstoß kam aus dem Osten, wo Gorbatschow und sein reformatorischer Anhang - halb freiwillig, halb der Not der Zeit gehorchend - das kommunistische Weltbild zum Einsturz brachten.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Die Reformen in Polen und die revolutionären Erneuerungen in der DDR.

Die Reformen in Polen und die revolutionären Erneuerungen in der DDR. von Mampel,  Siegfried, Uschakow,  Alexander
Vorwort Als der Vorstand der Gesellschaft für Deutschlandforschung im Frühsommer 1989 beschloß, die zwölfte Jahrestagung einem Vergleich der Entwicklungen zweier östlicher Länder zu widmen, war über die Bemühungen um wissenschaftliche Erkenntnis hinaus das Streben maßgebend, einen Beitrag zur Verständigung mit den östlichen Nachbarn zu leisten. Diese Absicht wurde durch den Demokratisierungsprozeß in Osteuropa erleichtert. Wenn die Wahl dabei auf einen Vergleich mit Polen fiel, so deshalb, weil gerade die Verständigung mit diesem Lande ein wichtiges Anliegen ist. Ziel muß es sein, die lange Spannung in unseren Beziehungen zu Polen zu beenden. Vorbild hat dabei das Verhältnis zu Frankreich zu sein. Grenzen sollen nicht nur trennen, sondern verbinden. Die Entwicklung veränderte die ursprüngliche Formulierung des Themas. Die DDR erlebte im Herbst 1989 ihre friedliche Revolution. Zur Freude der Herausgeber und der Autoren mußte das Thema der Tagung anders gefaßt werden. Aber es blieb bei dem Vergleich von Polen und der DDR. Dieser wurde sogar noch wichtiger und interssanter. Jetzt handelte es sich um einen Vergleich zwischen zwei Entwicklungen, die sich zwar zu anderen Zeiten, unter unterschiedlichen Voraussetzungen und mit verschiedenen Geschwindigkeiten vollzogen, auch im einzelnen unterschiedliche Ergebnisse aufweisen, im grundsätzlichen aber parallel verlaufen. Es ging und geht in beiden Ländern um das Streben nach Freiheit, nach Menschenrechten und Gerechtigkeit, nach Demokratie. Der vorliegende Band enthält die Referate der zwölften wissenschaftlichen Arbeitstagung am 8. und 9. März 1990.
Aktualisiert: 2023-05-15
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„Keine Gnade den Feinden unserer Republik“.

„Keine Gnade den Feinden unserer Republik“. von Dirksen,  Hans-Hermann
Nach Kriegsende 1945 hatten Jehovas Zeugen in der SBZ ihr Evangelisierungswerk wieder aufgebaut. Wegen ihrer Verweigerungshaltung in der Zeit des Hitlerregimes erhielten sie den Status als "Opfer des Faschismus". Aufgrund ihrer öffentlichen Missionsarbeit entwickelte die SED aber bald einen politischen Argwohn gegenüber den Zeugen Jehovas. 1949 stempelte sie das Politbüro als amerikanisch beeinflußte Sekte und als Fremdkörper in Ostdeutschland ab. Durch ihre angeblich aufbaufeindliche Tätigkeit behinderte sie das weitere Voranschreiten des Sozialismus. Nach einer durch das Ministerium für Staatssicherheit durchgeführten landesweiten Verhaftungsaktion wurde die Religionsgemeinschaft im August 1950 in der DDR verboten. In den folgenden Jahrzehnten wurden ca. 6000 Zeugen Jehovas verhaftet und zumeist zu langjährigen Zuchthausstrafen verurteilt. Die Verfolgung dauerte nahezu bis zum Ende der DDR. Der Verfasser zeigt erstmalig auf, wie das Politbüro der SED Jehovas Zeugen zu verfolgen begann, und analysiert die von Strafgerichten in der DDR gesprochenen Urteile. Weitere Schwerpunkte der Dokumentation stellen die erbitterte Bekämpfung durch das MfS wie auch die Verfolgung der Wehrdienstverweigerer dar. Zunehmend wird erkennbar, dass die Verfolgung nicht auf das Gebiet der DDR beschränkt war. Die 2. Auflage zeigt, welches Interesse das MfS an der Ausspionierung der Zentrale der Zeugen Jehovas in der Bundesrepublik hatte. Die Verfolgung der Zeugen Jehovas beschränkte sich auch nicht auf die DDR, sondern erstreckte sich auf den gesamten Ostblock. Welche Bemühungen das MfS unternahm, mit den Sicherheitsorganen der anderen östlichen Staaten zusammenzuarbeiten, wird nun ebenfalls dokumentiert.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Ursachen und Verlauf der deutschen Revolution 1989.

Ursachen und Verlauf der deutschen Revolution 1989. von Löw,  Konrad
Der Siegeszug des Marxismus begann in Deutschland 1890, als der Parteitag der damaligen »Sozialistischen Arbeiterpartei« Karl Marx zu »unserem großen Führer« ernannte. Im Herbst 1917 gelang es Lenin, seine Interessen mit der Hilfe seiner Anhänger durchzusetzen. Damit war das Eis gebrochen. 1918 gab es eine marxistisch-leninistische Partei mit 400.000 Mitgliedern. Zehn Jahre später, existierten bereits 46 kommunistische Parteien mit insgesamt 1,7 Millionen, und 1980 schon 92 politische Vereinigungen mit 75 Millionen Mitgliedern. 23 dieser Parteien beherrschten ein Drittel der Menschheit und ein Viertel der Erde. Es war ein unvergleichlicher Triumph einer scheinbar unaufhaltsamen Bewegung in der Weltgeschichte. Nach dem Selbstverständnis der einstigen Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, der Staatspartei der Deutschen Demokratischen Republik, war der sozialistische Staat auf dem Weg in den Kommunismus. Nur, wenn wir uns vergegenwärtigen, daß zu Beginn der 80er Jahre niemand zu hoffen wagte, was sich am Ende dieser Dekade ereignete, können wir das Ausmaß der Umwälzungen halbwegs richtig einschätzen. Um Ursachen und Verlauf der Veränderungen in Deutschland ging es auf der Tagung der Gesellschaft für Deutschlandforschung am 9./10. November 1990 in Bayreuth. Jahrzehnte dürften vergehen, bis ein annähernd vollständiges Bild des Ursachenknäuels aus Ereignissen, Ideen und Emotionen entstanden sein wird. Der Westen hat diesen Prozeß nicht ausdrücklich begünstigt, Destabilisierung vielmehr grundsätzlich abgelehnt. Der Anstoß kam aus dem Osten, wo Gorbatschow und sein reformatorischer Anhang - halb freiwillig, halb der Not der Zeit gehorchend - das kommunistische Weltbild zum Einsturz brachten.
Aktualisiert: 2023-04-15
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Die Reformen in Polen und die revolutionären Erneuerungen in der DDR.

Die Reformen in Polen und die revolutionären Erneuerungen in der DDR. von Mampel,  Siegfried, Uschakow,  Alexander
Vorwort Als der Vorstand der Gesellschaft für Deutschlandforschung im Frühsommer 1989 beschloß, die zwölfte Jahrestagung einem Vergleich der Entwicklungen zweier östlicher Länder zu widmen, war über die Bemühungen um wissenschaftliche Erkenntnis hinaus das Streben maßgebend, einen Beitrag zur Verständigung mit den östlichen Nachbarn zu leisten. Diese Absicht wurde durch den Demokratisierungsprozeß in Osteuropa erleichtert. Wenn die Wahl dabei auf einen Vergleich mit Polen fiel, so deshalb, weil gerade die Verständigung mit diesem Lande ein wichtiges Anliegen ist. Ziel muß es sein, die lange Spannung in unseren Beziehungen zu Polen zu beenden. Vorbild hat dabei das Verhältnis zu Frankreich zu sein. Grenzen sollen nicht nur trennen, sondern verbinden. Die Entwicklung veränderte die ursprüngliche Formulierung des Themas. Die DDR erlebte im Herbst 1989 ihre friedliche Revolution. Zur Freude der Herausgeber und der Autoren mußte das Thema der Tagung anders gefaßt werden. Aber es blieb bei dem Vergleich von Polen und der DDR. Dieser wurde sogar noch wichtiger und interssanter. Jetzt handelte es sich um einen Vergleich zwischen zwei Entwicklungen, die sich zwar zu anderen Zeiten, unter unterschiedlichen Voraussetzungen und mit verschiedenen Geschwindigkeiten vollzogen, auch im einzelnen unterschiedliche Ergebnisse aufweisen, im grundsätzlichen aber parallel verlaufen. Es ging und geht in beiden Ländern um das Streben nach Freiheit, nach Menschenrechten und Gerechtigkeit, nach Demokratie. Der vorliegende Band enthält die Referate der zwölften wissenschaftlichen Arbeitstagung am 8. und 9. März 1990.
Aktualisiert: 2023-04-15
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„Keine Gnade den Feinden unserer Republik“.

„Keine Gnade den Feinden unserer Republik“. von Dirksen,  Hans-Hermann
Nach Kriegsende 1945 hatten Jehovas Zeugen in der SBZ ihr Evangelisierungswerk wieder aufgebaut. Wegen ihrer Verweigerungshaltung in der Zeit des Hitlerregimes erhielten sie den Status als "Opfer des Faschismus". Aufgrund ihrer öffentlichen Missionsarbeit entwickelte die SED aber bald einen politischen Argwohn gegenüber den Zeugen Jehovas. 1949 stempelte sie das Politbüro als amerikanisch beeinflußte Sekte und als Fremdkörper in Ostdeutschland ab. Durch ihre angeblich aufbaufeindliche Tätigkeit behinderte sie das weitere Voranschreiten des Sozialismus. Nach einer durch das Ministerium für Staatssicherheit durchgeführten landesweiten Verhaftungsaktion wurde die Religionsgemeinschaft im August 1950 in der DDR verboten. In den folgenden Jahrzehnten wurden ca. 6000 Zeugen Jehovas verhaftet und zumeist zu langjährigen Zuchthausstrafen verurteilt. Die Verfolgung dauerte nahezu bis zum Ende der DDR. Der Verfasser zeigt erstmalig auf, wie das Politbüro der SED Jehovas Zeugen zu verfolgen begann, und analysiert die von Strafgerichten in der DDR gesprochenen Urteile. Weitere Schwerpunkte der Dokumentation stellen die erbitterte Bekämpfung durch das MfS wie auch die Verfolgung der Wehrdienstverweigerer dar. Zunehmend wird erkennbar, dass die Verfolgung nicht auf das Gebiet der DDR beschränkt war. Die 2. Auflage zeigt, welches Interesse das MfS an der Ausspionierung der Zentrale der Zeugen Jehovas in der Bundesrepublik hatte. Die Verfolgung der Zeugen Jehovas beschränkte sich auch nicht auf die DDR, sondern erstreckte sich auf den gesamten Ostblock. Welche Bemühungen das MfS unternahm, mit den Sicherheitsorganen der anderen östlichen Staaten zusammenzuarbeiten, wird nun ebenfalls dokumentiert.
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