Die quantitative Bedeutung, die unternehmensbezogene Dienstleistungen inzwischen erreicht haben, und ihre Funktion im gesamtwirtschaftlichen Produktionsprozeß machen deutlich, daß die Auffassung, die Industrie sei sozusagen der Motorwagen und die unternehmensbezogenen Dienste der Anhänger, völlig obsolet ist. Die Industrieproduktion und die "business services" sind komplementäre, gleichrangige Elemente im volkswirtschaftlichen Wertschöpfungsprozeß; die Dienste stellen dabei aber die dynamischere Komponente dar. Starke Impulse erhält dieser Sektor von Veränderungen in der internationalen Arbeitsteilung, von technologischen Entwicklungen in der Datenverarbeitung und Telekommunikation sowie von sich wandelnden Fertigungs- und Organisationskonzepten der Unternehmen. Fast alle Bestrebungen der Unternehmen, die Produkte zu verbessern und die Produktion effizienter zu gestalten, sind unweigerlich mit einem erhöhten Einsatz von unternehmensbezogenen Dienstleistungen verbunden.
Neben diesen Aspekten des sektoralen Strukturwandels wird in der vorliegenden Untersuchung die Frage diskutiert, wie sich die Expansion der unternehmensbezogenen Dienste räumlich niederschlägt. Welche Regionstypen haben die besten Entwicklungschancen? Da die verschiedenen unternehmensbezogenen Dienste jeweils eigene Standortanforderungen haben und in sehr unterschiedlichem Maße auf persönliche Kontakte und räumliche Nähe zu ihren Abnehmern angewiesen sind, kann diese Frage nicht allgemeingültig, sondern nur bezogen auf bestimmte Branchen und Tätigkeiten beantwortet werden.
Vor dem Hintergrund der allgemeinen Tendenzen des sektoralen und räumlichen Strukturwandels wird im zweiten Teil der Untersuchung eine umfassende Bestandsaufnahme zur Größe und Struktur des Sektors unternehmensbezogener Dienstleistungen im Land Brandenburg und seinen Regionen erstellt, die Resultate werden mit der Situation in anderen Bundesländern und Regionen verglichen, und es werden - auch im Rahmen einer quantitativen Prognose - Entwicklungsperspektiven für den Sektor unternehmensbezogener Dienste in Brandenburg aufgezeigt. Schließlich wird die Frage erörtert, ob und an welchen Stellen politischer Handlungsbedarf besteht.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Der Band faßt Referate einer Sitzung des Bildungsökonomischen Ausschusses im Herbst 1993 in Liberec (Tschechien) zusammen. Die Beiträge spüren der Frage nach, auf welche Weise das aus der DDR ererbte Humankapital dem notwendigen Umstrukturierungsprozeß der ostdeutschen Wirtschaft angepaßt wurde und welche Bedeutung das modernisierte Humankapital für den Transformationsprozeß hat. H. Maier führt das Scheitern der Planwirtschaft der DDR vorrangig auf deren Innovationsschwäche zurück und damit auf die Unfähigkeit, den im Vergleich zur Bundesrepublik relativ gleich hohen Forschungsinput in innovationsrelevante Produkte, Verfahren und Dienstleistungen zu transformieren. Unter Verweis auf einen neuen Langfristzyklus, der durch die Mikroelektronik angestoßen worden sei und grundlegend veränderte Qualifikationsprofile verlange, plädiert Maier für einen humankapitalintensiven Entwicklungspfad in Gesamtdeutschland. Th. Schmid-Schönbein analysiert die Reindustrialisierungsprozesse im Bereich der ostdeutschen Großindustrie im Zusammenhang mit dem Treuhandkonzept der Unternehmensnetze bzw. -parks. Er fragt nach den qualifikatorischen Folgen einer solchen Strategie und schlägt die Implementation eines allgemeinen Trainingsprogramms vor, das auf unternehmensinterne Qualifizierung setzt und in den USA über viele Jahre mit Erfolg eingesetzt worden sei. J. Wahse hat Treuhand- und Ex-Treuhandunternehmen nach ihren Qualifizierungspolitiken befragt, die sie im Rahmen der »innerbetrieblichen Transformationsprozesse« verfolgen. Wahse unterscheidet den Entwicklungszustand der Unternehmen nach Grundsanierungs- und Feinprofilierungsphase und folgert aus den Phasen einen je differenten Oualifizierungsbedarf auf Seiten der Belegschaften. Die Befragung der beiden Unternehmensgruppen führt zu dem Ergebnis, daß die bereits privatisierten Unternehmen in erheblich höherer Intensität Qualifizierungsmaßnahmen durchführen als Treuhandfirmen und daß ein deutlich größerer Anteil sich bereits in der Phase der Feinprofilierung befindet. C. Helberger und M. Pannenberg unterziehen die erste Phase einer aktiven Arbeitsmarktpolitik (Fortbildung und Umschulung) in Ostdeutschland einer systematischen ökonometrischen Evaluation. Evaluationskriterium bildet die individuelle Erwerbsbiographie der Teilnehmer im Anschluß an eine von der Bundesanstalt für Arbeit geförderte Qualifizierungsmaßnahme. Maßgrößen sind dabei die Abgänge in Erwerbstätigkeit und die individuelle Einkommensentwicklung der Teilnehmer/innen. Die Autoren konstatieren eine überraschend hohe Erfolgsquote der aktiven Arbeitsmarktpolitik, zumindest für die frühen 90er Jahre.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Aktualisiert: 2023-06-15
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Die Zentralverwaltungswirtschaft sowjetischen Typs, die in der ehemaligen DDR bis gegen Ende 1989 - und in Teilen bis zum 1. Juli 1990, dem Tag des Beginns der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen den beiden Teilen Deutschlands - bestanden hatte, wurde in einen marktwirtschaftlichen Ordnungstypus westdeutscher Prägung umgewandelt. Dieser Transformationsprozeß, der sowohl Ähnlichkeiten als auch Unterschiede zu den Umgestaltungen der Wirtschaftsordnung in den Staaten Ost- und Südosteuropas aufweist, war und ist mit einer Fülle von ökonomischen und sozialen Problemen verbunden, die zum Teil erst in der Zukunft zureichend bewältigt sein werden. Eine Analyse dieser Probleme und das Aufspüren von Ursachen möglicher Fehlentwicklungen sowie der Hinweis auf Gestaltungsaufgaben für Wirtschaft und Politik sind nicht nur von wissenschaftlichem Interesse, sondern auch von Bedeutung für die praktische Bewältigung der anstehenden Problematik. Aus diesen Überlegungen heraus hat der Erweiterte Vorstand des Vereins für Socialpolitik beschlossen, die Jahrestagung 1994 in Jena dem Thema »Die Wettbewerbsfähigkeit der ostdeutschen Wirtschaft - Ausgangslage, Handlungserfordernisse, Perspektiven« zu widmen.
Für die Herausgabe dieses Tagungsbandes ergab sich die Schwierigkeit, daß dem mit großem Interesse aufgenommenen Vortrag von Lothar Späth kein voll ausgearbeitetes Manuskript zugrunde lag. Es bestand daher nur die Möglichkeit, eine nachträglich vorgelegte Kurzfassung abzudrucken, die einige wesentliche Aspekte des ursprünglichen Referats enthält.
Aus dem Vorwort von Gernot Gutmann
Aktualisiert: 2023-06-15
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Fünf Jahre nach der Wiedervereinigung hat sich in Ostdeutschland nach der anfänglich euphorischen Einschätzung nun der wirtschaftliche Alltag durchgesetzt. Mühevolle Anpassungen sind erforderlich, auch das Zurückschrauben von Ansprüchen, damit die ostdeutsche Wirtschaft an Wettbewerbskraft gewinnen kann. Die wissenschaftliche Aufarbeitung des Transformationsprozesses ist noch längst nicht abgeschlossen.
Aus dem vielseitigen Themenspektrum wurden auf einem Symposium des IEW im September 1995 vier Aspekte herausgegriffen: Privatisierung der Unternehmen, Implikationen für die öffentlichen Finanzen, Arbeitskultur und Arbeitslosigkeit sowie die Frage der Exportbasis. Greiner, Jochem, Sell zeigen, daß der Privatisierungsansatz der Treuhandanstalt, von den Investoren konkrete Zusagen für Investitionen und Arbeitsplätze zu verlangen, zu einem zeitinkonsistenten Verhalten der Investoren führen kann, welches letztlich in der Nichterfüllung vorher gemachter Zusagen mündet. Brüggemann, Klein spüren Verzögerungen im Privatisierungsprozeß in Mittel- und Osteuropa nach. Sie verweisen auf die im Vergleich zur Treuhandanstalt viel »härtere« Budgetrestriktion östlicher Privatisierungsagenturen, die deswegen die Unternehmenspolitik ausländischer Direktinvestoren kaum beeinfussen können. Die schwierige Finanzlage ostdeutscher Kommunen arbeitet Ribhegge durch den Vergleich des Haushaltes der Stadt Frankfurt (Oder) mit dem einer westdeutschen Stadt (Flensburg) heraus. Den Implikationen gesamtstaatlicher Finanzierungsdefizite infolge der weitreichenden Wirtschaftsförderung widmet sich Cezanne. Zum Thema Arbeitskultur führt Sahner aus, daß traditionelle Wertmuster in Ostdeutschland als Transformationsbremse wirken; doch können bestimmte Elemente dieser Wertmuster auch Defizite ausgleichen, die sich im Modernisierungsprozeß westlicher Industriegesellschaften gezeigt haben. Langzeitarbeitslosigkeit trifft in Ostdeutschland bestimmte Personengruppen in besonderem Maße. Dies gilt, wie Schne
Aktualisiert: 2023-06-15
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Nach sechs Jahren Wiedervereinigung ist die Zeit reif, Analysen über Erfolge und Defizite im bisher abgelaufenen Transformationsprozeß der neuen Bundesländer vorzulegen und - noch intensiver als zuvor - über Zukunftsperspektiven nachzudenken.
Der vorliegende Sammelband, der sich den relevanten Themen im Detail widmet, ist gleichzeitig Ausweis für die intensive Arbeit, die das ifo Institut für Wirtschaftsforschung in Sachen Wirtschaftsanalyse und -prognose für die neuen Bundesländer geleistet hat. Dies gilt in besonderem Maße auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Niederlassung Dresden, die im September 1993 gegründet wurde, um den Transformationsprozeß analytisch und kritisch zu begleiten und die dazu beigetragen haben, daß die Entwicklung der ifo Niederlassung Dresden als success story bezeichnet werden kann.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Im wirtschaftlichen Aufholprozess muss Ostdeutschland seine wirtschaftliche Basis ausbauen und die Strukturdefizite verringern. Auch Unternehmen aus dem Ausland, die den Zutritt zu neuen Märkten suchen und in den neuen Ländern günstige Investitionsbedingungen vorfinden, haben sich dabei engagiert; die Möglichkeiten zur Anziehung ausländischer Investitionen sind aber noch nicht ausgeschöpft.
Schwerpunkte der Untersuchung des DIW sind:
- die Bestandsaufnahme zu Stand und Entwicklung des Engagements ausländischer Investoren in den neuen Ländern
- die Wirkungen der ausländischen Investitionen auf die Sachkapitalbildung, die Beschäftigung, den Außenhandel und das Forschungspotential in den neuen Ländern
- die Motive ausländischer Investoren, ihre Erfahrungen mit den Standortbedingungen in Ostdeutschland und Planungen für das zukünftige Engagement sowie
- wirtschaftspolitische Empfehlungen zum Ausbau des ausländischen Engagements in den neuen Ländern
Zur Bestandsaufnahme und Wirkungsanalyse des Engagements ausländischer Investoren werden vor allem Daten der Treuhandanstalt zur Privatisierung, der Deutschen Bundesbank, aus mehreren schriftlichen Unternehmensbefragungen des DIW im Zeitraum von 1991 bis Anfang 1998 sowie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg über die Betriebe in Ostdeutschland verwendet.
Um der Frage nachzugehen, welche Motive die ausländischen Unternehmen in die neuen Länder gezogen haben und wie sie die Standortbedingungen dort bewerten, wurden zahlreiche Interviews in den Geschäftsleitungen von größeren ausländischen Unternehmen und den staatlichen Einrichtungen der Wirtschaftsförderung in Ostdeutschland durchgeführt. Aus der Analyse werden Schlussfolgerungen für die Wirtschaftspolitik zur Unterstützung der Ansiedlung ausländischer Investoren und zur Verbesserung der Rahmenbedingungen am Standort abgeleitet.
Die Studie enthält eine ausführliche Zusammenfassung der Ergebnisse in englischer Sprache.
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Der Band faßt Referate einer Sitzung des Bildungsökonomischen Ausschusses im Herbst 1993 in Liberec (Tschechien) zusammen. Die Beiträge spüren der Frage nach, auf welche Weise das aus der DDR ererbte Humankapital dem notwendigen Umstrukturierungsprozeß der ostdeutschen Wirtschaft angepaßt wurde und welche Bedeutung das modernisierte Humankapital für den Transformationsprozeß hat. H. Maier führt das Scheitern der Planwirtschaft der DDR vorrangig auf deren Innovationsschwäche zurück und damit auf die Unfähigkeit, den im Vergleich zur Bundesrepublik relativ gleich hohen Forschungsinput in innovationsrelevante Produkte, Verfahren und Dienstleistungen zu transformieren. Unter Verweis auf einen neuen Langfristzyklus, der durch die Mikroelektronik angestoßen worden sei und grundlegend veränderte Qualifikationsprofile verlange, plädiert Maier für einen humankapitalintensiven Entwicklungspfad in Gesamtdeutschland. Th. Schmid-Schönbein analysiert die Reindustrialisierungsprozesse im Bereich der ostdeutschen Großindustrie im Zusammenhang mit dem Treuhandkonzept der Unternehmensnetze bzw. -parks. Er fragt nach den qualifikatorischen Folgen einer solchen Strategie und schlägt die Implementation eines allgemeinen Trainingsprogramms vor, das auf unternehmensinterne Qualifizierung setzt und in den USA über viele Jahre mit Erfolg eingesetzt worden sei. J. Wahse hat Treuhand- und Ex-Treuhandunternehmen nach ihren Qualifizierungspolitiken befragt, die sie im Rahmen der »innerbetrieblichen Transformationsprozesse« verfolgen. Wahse unterscheidet den Entwicklungszustand der Unternehmen nach Grundsanierungs- und Feinprofilierungsphase und folgert aus den Phasen einen je differenten Oualifizierungsbedarf auf Seiten der Belegschaften. Die Befragung der beiden Unternehmensgruppen führt zu dem Ergebnis, daß die bereits privatisierten Unternehmen in erheblich höherer Intensität Qualifizierungsmaßnahmen durchführen als Treuhandfirmen und daß ein deutlich größerer Anteil sich bereits in der Phase der Feinprofilierung befindet. C. Helberger und M. Pannenberg unterziehen die erste Phase einer aktiven Arbeitsmarktpolitik (Fortbildung und Umschulung) in Ostdeutschland einer systematischen ökonometrischen Evaluation. Evaluationskriterium bildet die individuelle Erwerbsbiographie der Teilnehmer im Anschluß an eine von der Bundesanstalt für Arbeit geförderte Qualifizierungsmaßnahme. Maßgrößen sind dabei die Abgänge in Erwerbstätigkeit und die individuelle Einkommensentwicklung der Teilnehmer/innen. Die Autoren konstatieren eine überraschend hohe Erfolgsquote der aktiven Arbeitsmarktpolitik, zumindest für die frühen 90er Jahre.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Fünf Jahre nach der Wiedervereinigung hat sich in Ostdeutschland nach der anfänglich euphorischen Einschätzung nun der wirtschaftliche Alltag durchgesetzt. Mühevolle Anpassungen sind erforderlich, auch das Zurückschrauben von Ansprüchen, damit die ostdeutsche Wirtschaft an Wettbewerbskraft gewinnen kann. Die wissenschaftliche Aufarbeitung des Transformationsprozesses ist noch längst nicht abgeschlossen.
Aus dem vielseitigen Themenspektrum wurden auf einem Symposium des IEW im September 1995 vier Aspekte herausgegriffen: Privatisierung der Unternehmen, Implikationen für die öffentlichen Finanzen, Arbeitskultur und Arbeitslosigkeit sowie die Frage der Exportbasis. Greiner, Jochem, Sell zeigen, daß der Privatisierungsansatz der Treuhandanstalt, von den Investoren konkrete Zusagen für Investitionen und Arbeitsplätze zu verlangen, zu einem zeitinkonsistenten Verhalten der Investoren führen kann, welches letztlich in der Nichterfüllung vorher gemachter Zusagen mündet. Brüggemann, Klein spüren Verzögerungen im Privatisierungsprozeß in Mittel- und Osteuropa nach. Sie verweisen auf die im Vergleich zur Treuhandanstalt viel »härtere« Budgetrestriktion östlicher Privatisierungsagenturen, die deswegen die Unternehmenspolitik ausländischer Direktinvestoren kaum beeinfussen können. Die schwierige Finanzlage ostdeutscher Kommunen arbeitet Ribhegge durch den Vergleich des Haushaltes der Stadt Frankfurt (Oder) mit dem einer westdeutschen Stadt (Flensburg) heraus. Den Implikationen gesamtstaatlicher Finanzierungsdefizite infolge der weitreichenden Wirtschaftsförderung widmet sich Cezanne. Zum Thema Arbeitskultur führt Sahner aus, daß traditionelle Wertmuster in Ostdeutschland als Transformationsbremse wirken; doch können bestimmte Elemente dieser Wertmuster auch Defizite ausgleichen, die sich im Modernisierungsprozeß westlicher Industriegesellschaften gezeigt haben. Langzeitarbeitslosigkeit trifft in Ostdeutschland bestimmte Personengruppen in besonderem Maße. Dies gilt, wie Schne
Aktualisiert: 2023-05-20
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Aktualisiert: 2023-05-15
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Die Zentralverwaltungswirtschaft sowjetischen Typs, die in der ehemaligen DDR bis gegen Ende 1989 - und in Teilen bis zum 1. Juli 1990, dem Tag des Beginns der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen den beiden Teilen Deutschlands - bestanden hatte, wurde in einen marktwirtschaftlichen Ordnungstypus westdeutscher Prägung umgewandelt. Dieser Transformationsprozeß, der sowohl Ähnlichkeiten als auch Unterschiede zu den Umgestaltungen der Wirtschaftsordnung in den Staaten Ost- und Südosteuropas aufweist, war und ist mit einer Fülle von ökonomischen und sozialen Problemen verbunden, die zum Teil erst in der Zukunft zureichend bewältigt sein werden. Eine Analyse dieser Probleme und das Aufspüren von Ursachen möglicher Fehlentwicklungen sowie der Hinweis auf Gestaltungsaufgaben für Wirtschaft und Politik sind nicht nur von wissenschaftlichem Interesse, sondern auch von Bedeutung für die praktische Bewältigung der anstehenden Problematik. Aus diesen Überlegungen heraus hat der Erweiterte Vorstand des Vereins für Socialpolitik beschlossen, die Jahrestagung 1994 in Jena dem Thema »Die Wettbewerbsfähigkeit der ostdeutschen Wirtschaft - Ausgangslage, Handlungserfordernisse, Perspektiven« zu widmen.
Für die Herausgabe dieses Tagungsbandes ergab sich die Schwierigkeit, daß dem mit großem Interesse aufgenommenen Vortrag von Lothar Späth kein voll ausgearbeitetes Manuskript zugrunde lag. Es bestand daher nur die Möglichkeit, eine nachträglich vorgelegte Kurzfassung abzudrucken, die einige wesentliche Aspekte des ursprünglichen Referats enthält.
Aus dem Vorwort von Gernot Gutmann
Aktualisiert: 2023-05-15
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Im wirtschaftlichen Aufholprozess muss Ostdeutschland seine wirtschaftliche Basis ausbauen und die Strukturdefizite verringern. Auch Unternehmen aus dem Ausland, die den Zutritt zu neuen Märkten suchen und in den neuen Ländern günstige Investitionsbedingungen vorfinden, haben sich dabei engagiert; die Möglichkeiten zur Anziehung ausländischer Investitionen sind aber noch nicht ausgeschöpft.
Schwerpunkte der Untersuchung des DIW sind:
- die Bestandsaufnahme zu Stand und Entwicklung des Engagements ausländischer Investoren in den neuen Ländern
- die Wirkungen der ausländischen Investitionen auf die Sachkapitalbildung, die Beschäftigung, den Außenhandel und das Forschungspotential in den neuen Ländern
- die Motive ausländischer Investoren, ihre Erfahrungen mit den Standortbedingungen in Ostdeutschland und Planungen für das zukünftige Engagement sowie
- wirtschaftspolitische Empfehlungen zum Ausbau des ausländischen Engagements in den neuen Ländern
Zur Bestandsaufnahme und Wirkungsanalyse des Engagements ausländischer Investoren werden vor allem Daten der Treuhandanstalt zur Privatisierung, der Deutschen Bundesbank, aus mehreren schriftlichen Unternehmensbefragungen des DIW im Zeitraum von 1991 bis Anfang 1998 sowie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg über die Betriebe in Ostdeutschland verwendet.
Um der Frage nachzugehen, welche Motive die ausländischen Unternehmen in die neuen Länder gezogen haben und wie sie die Standortbedingungen dort bewerten, wurden zahlreiche Interviews in den Geschäftsleitungen von größeren ausländischen Unternehmen und den staatlichen Einrichtungen der Wirtschaftsförderung in Ostdeutschland durchgeführt. Aus der Analyse werden Schlussfolgerungen für die Wirtschaftspolitik zur Unterstützung der Ansiedlung ausländischer Investoren und zur Verbesserung der Rahmenbedingungen am Standort abgeleitet.
Die Studie enthält eine ausführliche Zusammenfassung der Ergebnisse in englischer Sprache.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Fünf Jahre nach der Wiedervereinigung hat sich in Ostdeutschland nach der anfänglich euphorischen Einschätzung nun der wirtschaftliche Alltag durchgesetzt. Mühevolle Anpassungen sind erforderlich, auch das Zurückschrauben von Ansprüchen, damit die ostdeutsche Wirtschaft an Wettbewerbskraft gewinnen kann. Die wissenschaftliche Aufarbeitung des Transformationsprozesses ist noch längst nicht abgeschlossen.
Aus dem vielseitigen Themenspektrum wurden auf einem Symposium des IEW im September 1995 vier Aspekte herausgegriffen: Privatisierung der Unternehmen, Implikationen für die öffentlichen Finanzen, Arbeitskultur und Arbeitslosigkeit sowie die Frage der Exportbasis. Greiner, Jochem, Sell zeigen, daß der Privatisierungsansatz der Treuhandanstalt, von den Investoren konkrete Zusagen für Investitionen und Arbeitsplätze zu verlangen, zu einem zeitinkonsistenten Verhalten der Investoren führen kann, welches letztlich in der Nichterfüllung vorher gemachter Zusagen mündet. Brüggemann, Klein spüren Verzögerungen im Privatisierungsprozeß in Mittel- und Osteuropa nach. Sie verweisen auf die im Vergleich zur Treuhandanstalt viel »härtere« Budgetrestriktion östlicher Privatisierungsagenturen, die deswegen die Unternehmenspolitik ausländischer Direktinvestoren kaum beeinfussen können. Die schwierige Finanzlage ostdeutscher Kommunen arbeitet Ribhegge durch den Vergleich des Haushaltes der Stadt Frankfurt (Oder) mit dem einer westdeutschen Stadt (Flensburg) heraus. Den Implikationen gesamtstaatlicher Finanzierungsdefizite infolge der weitreichenden Wirtschaftsförderung widmet sich Cezanne. Zum Thema Arbeitskultur führt Sahner aus, daß traditionelle Wertmuster in Ostdeutschland als Transformationsbremse wirken; doch können bestimmte Elemente dieser Wertmuster auch Defizite ausgleichen, die sich im Modernisierungsprozeß westlicher Industriegesellschaften gezeigt haben. Langzeitarbeitslosigkeit trifft in Ostdeutschland bestimmte Personengruppen in besonderem Maße. Dies gilt, wie Schne
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Nach sechs Jahren Wiedervereinigung ist die Zeit reif, Analysen über Erfolge und Defizite im bisher abgelaufenen Transformationsprozeß der neuen Bundesländer vorzulegen und - noch intensiver als zuvor - über Zukunftsperspektiven nachzudenken.
Der vorliegende Sammelband, der sich den relevanten Themen im Detail widmet, ist gleichzeitig Ausweis für die intensive Arbeit, die das ifo Institut für Wirtschaftsforschung in Sachen Wirtschaftsanalyse und -prognose für die neuen Bundesländer geleistet hat. Dies gilt in besonderem Maße auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Niederlassung Dresden, die im September 1993 gegründet wurde, um den Transformationsprozeß analytisch und kritisch zu begleiten und die dazu beigetragen haben, daß die Entwicklung der ifo Niederlassung Dresden als success story bezeichnet werden kann.
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Nach sechs Jahren Wiedervereinigung ist die Zeit reif, Analysen über Erfolge und Defizite im bisher abgelaufenen Transformationsprozeß der neuen Bundesländer vorzulegen und - noch intensiver als zuvor - über Zukunftsperspektiven nachzudenken.
Der vorliegende Sammelband, der sich den relevanten Themen im Detail widmet, ist gleichzeitig Ausweis für die intensive Arbeit, die das ifo Institut für Wirtschaftsforschung in Sachen Wirtschaftsanalyse und -prognose für die neuen Bundesländer geleistet hat. Dies gilt in besonderem Maße auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Niederlassung Dresden, die im September 1993 gegründet wurde, um den Transformationsprozeß analytisch und kritisch zu begleiten und die dazu beigetragen haben, daß die Entwicklung der ifo Niederlassung Dresden als success story bezeichnet werden kann.
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