Jeder weiß um den großen Pfarrer von Ars – aber wer kennt seinen Zeitgenossen und Freund, Julien Eymard, den heiligen Gründer der Eucharistiner? Eine dramtische Zeit – die Heere Napoleons I., die Reaktion in Kirche und Staat, die Ablehenung alles Neuen aus konservativer Vorsicht; dramtische Ereignisse – der Marineoffizier als Ordensmann und Einsiedler, Konkurs und Spekulation, die Seelsorger im priesterlosen, verwahrlosten Dorf, in der Industriestadt Lyon, unter den Ausgestoßenen von Paris – eine dramatische Persönlichkeit – das innere Ringen und die Auflehnung gegen die Oberen aus dem Gewissen, der Erfolg des Erfolglosen, die Verengung des religiösen Standpunktes, und gerade damit seine Weltsendung – das alles webt Hünermann in bewegten Szenen zu einem optimistischen Bild christlicher Liebe und Verkündigung zusammen – es ist mehr als ein geschichtlicher Roman; hat man ihn sicher in einem Zuge durchgelesen, ist man um viel Glauben und Hoffnung auch für unsere Zeit reicher geworden.
Aktualisiert: 2020-01-24
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Im 18. Jahrhundert, als die eucharistisch-liturgische Erneuerungsbewegung ihren Siegeslauf begann, trat ein Gottesmann auf, der es sich im Bewußtsein eines göttlichen Auftrages zum Ziele setzte, den Eucharistischen Christus aus der Verborgenheit der Tabernakel herauszuholen, ihm überall eine öffentliche, feierliche Verehrung zu verschaffen und für sein sakramentales Gnadenwirken den Boden zu bereiten. Dieser bedeutende Apostel der heiligen Eucharistie war Peter Julian Eymard.
Seine Heimat sind die Französischen Alpen. Peter Julian wurde am 4. Februar 1811 geboren. Seine frommen Eltern lehrten ihn schon sehr früh das Beten und nahmen ihn oft mit zur Kirche. Daß er einmal Priester werden wollte, war für ihn ganz sicher. Doch war das nicht der Wille seines Vaters. Dieser setzte alles Mögliche daran, seinen Sohn davon abzubringen.
Als Peter Julian mit siebzehn Jahren seine Mutter verlor, war er einzig auf Gottes Hilfe angewiesen. Sein lebendiger Glaube aber und seine zähe Energie halfen ihm weiter.Pater Guibert, der spätere Kardinalerzbischof, vermochte den Vater des jungen Eymard umzustimmen und diesem den Weg für das geistliche Leben freizumachen. Am Pfingstsonntag 1829 trat er ins Noviziat der Oblaten Mariens zu Marseille ein.
Nach bereits fünf Monaten war er durch Überanstrengungen seiner Kräfte so krank, daß man ihn als Sterbender nach La Mure zurückbrachte. Er selbst flehte Gott aber an, ihn doch wenigstens eine einzige heilige Messe feiern zu lassen, bevor er sterben müsse?– und er wurde erhört! Er trat 1831 ins Priesterseminar von Grenoble ein und galt schon bald einmal als Muster der Frömmigkeit.
Am 20. Juli 1834 konnte sein Herz jubeln, als er durch die Handauflegung des Bischofs zum 'zweiten Christus' gesalbt wurde. Dabei wußte er sehr genau, wem er diese große Gnade zu verdanken hatte: Maria.
Sein größter Eifer war es jetzt, die Gläubigen zum Eucharistischen Christus zu führen, auch außerhalb der heiligen Messe.
Seine vorbildliche Lebensführung uns sein selbstloses priesterliches Wirken brachten ihm schon bald eine neue Aufgabe. Im Juli 1837 wurde er zum Pfarrer von Monteynard. Hier setzte er seine Andachten vor dem Tabernakel fort und brachte diese Gemeinde, die einen ganz schlechten Ruf bis anhin hatte, dazu, dem Eifer des jungen Priesters nachzufolgen.
Zwischen den Jahren 1839 und 1856 war er bei den Maristen Spiritual, Provinzial, Generalassistent und -Visitator in Lyon, Belley und La-Seyne-sur-Mer. In dieser Zeit lernte er in Lyon durch seine Arbeit für den Dritten Orden Fräulein Margarete Guillot kennen. Er wurde ihr Seelenführer und bestellte sie später zur ersten Oberin der Dienerinnen vom Heiligsten Sakrament.
Am 21. Januar 1851 wurde ihm die Gnade zuteil, durch Unsere Liebe Frau zu Fourvière (Lyon) selbst einen Orden eines eucharistischen Werkes für Männer zu gründen.
Der Heilige sprach einmal: 'Wenn der Christ unmittelbar in der Gegenwart des eucharistischen Jesus arbeitet, nach den Weisungen und unter den Augen eines so herrlichen Meisters und Führers, so verlangt er nicht mehr nach den Gütern der Welt, ja nicht einmal mehr nach den Wonnen des Himmels. Alles findet er hundertfach zu den Füßen des Tabernakels.
Aktualisiert: 2021-06-17
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