Dass wir nun bereits die 17. Ausgabe unseres Jahrbuches Extra Verren herausgeben können, hätten wir uns zu Beginn der Reihe im Jahr 2006 nicht gedacht.
Die Grundsätze des Jahrbuchs haben sich über all die Jahre nicht verändert: Der Leserin und dem Leser sollen tiefere Einblicke in die Außerferner Geschichte, Kulturgeschichte und Kunst vermittelt werden. Die Zahl der Interessenten an unserem Jahrbuch ist all die Jahre konstant geblieben. Die Auflage beträgt 250 Stück, die meisten Exemplare werden in den ersten zwei Jahren nach ihrem Erscheinen gekauft. einige Jahrgänge haben wir auf Grund der Nachfrage in einer kleineren Auflage nachdrucken lassen. Die Geschichte des Jahrbuchs ist unmittelbar mit dem unermüdlichen Einsatz unseres Schriftleiters Klaus Wankmiller verbunden. Jährlich gelingt es ihm, interessante Beiträge zu finden und daraus eine über die Bezirksgrenzen hinaus anerkannte Schriftenreihe zu erstellen.
Die nun vorliegende Ausgabe ist geprägt von geschichtlichen Rückblicken in längst vergangene Zeiten. “Als Menschen reihenweise dahingerafft wurden“ ist der Titel des zweiten Teils über die Pest und Pestzeit im Außerfern von Klaus Wankmiller. Alphabetisch sortiert geht es diesmal um die Pest in den Orten von Heiterwang bis Pinswang. In vielen dieser Orte sind heute noch Denkmäler enthalten, die an diese Zeit erinnern.
Ein kurzer Beitrag behandelt den Identifizierungsprozess einer im Internet entdeckten Entwurfszeichnung von Johann Jakob Zeiller, den Josef Mair vollzogen hat.
Thomas Pfundner hat in den vergangenen Jahren die Grenzabschnitte entlang der Länder Bayern und Tirol anhand der Grenzsteine erkundet. Dass diese Grenzsteine bei Änderungen der Grenzen wieder verwendet wurden, bezeugt sein heuriger Beitrag.
Als Reaktion auf unsere Klassizismusausstellung im Jahr 2022 ergaben sich weitere Forschungen über Johann Christian Haas. Karlheinz Hegele entdeckte in Schwäbisch Gmünd, wo Haas seinen Lebensabend verbracht hat, weitere Werke dieses Reuttener Künstlers und hat uns darüber einen Beitrag für das Jahrbuch geschrieben.
Erich Printschler jun. hat sich auf eine historische Spurensuche zum Leben von Pater Anton Maria Schyrle begeben und kann jetzt nachweisen, dass dieser tatsächlich ein gebürtiger Reuttener war. Durch seine neuen Erkenntnisse soll eine weitere Forschung zum Leben und Wirken dieses verbannten und letztlich vergessenen Forschers angeregt werden. Wir können gespannt sein, was zu Schyrle in den nächsten Jahren noch zu Tagekommt.
Ein trauriges Kapitel der Außerferner Geschichte behandelt den Aufsatz „Ich tät keines ins Schwabenland schicken“. Peter Linser beschreibt hier auf umfangreiche Quellenforschung beruhende Kinderschicksale aus dieser dunklen Zeit von Armut und Gleichmut. Im Außerfern kaum bekannt ist die Alttiroler Familie Mader, deren Wurzeln auch bei uns zu finden sind.Hans Kirschner hat diese Familiengeschichte vor und hinter dem Fernpass aufgearbeitet und uns zur Verfügung gestellt.
Dass das Österreichische Jugendrotkreuz eine Erfolgsgeschichte ist, wissen viele. Barbara Wankmiller beschreibt in ihrem Aufsatz, dass die Starthilfe zu diesem Projekt im außerfern zu finden ist.
Wer kennt Außerferner Berufsfotografen? Wo und wann lebten sie und welche Bedeutung hat ihre Arbeit? Diese Fragen versucht Günter Pass in seinem Beitrag zu beantworten. eine stattliche Anzahl an Vertretern dieses Handwerks konnte er ausfindig machen und ihre Lebensdaten erforschen. Wie jedes Jahr wird auch das vorliegende Jahrbuch mit einer Buchbesprechung von Sonja Kofelenz abgeschlossen.
Inhaltsverzeichnis Extra Verren 2022, 17. Jahrgang:
Ernst Hornstein: Vorwort
KarlHeinz Hegele: Johann Christoph Haas in Schwäbisch Gmünd – eine Wiederentdeckung
Josef Mair: Eine im Internet-Kunsthandel entdeckte Entwurfszeichnung und deren Identifizierungsprozess
Thomas Pfundner: Grenzen zwischen Bayern, Tirol, Schwaben – und was darunter liegt
Klaus Wankmiller: Als Menschen reihenweise dahingerafft wurden Pest und Pestzeit im Außerfern – ii. Teil: Heiterwang bis Pinswang
Erich Pritschler: Pater Anton Maria Schyrleus de Rheita, Verbannt und vergessen
Peter Linser: „Ich tät keines ins Schwabenland schicken“ Außerferner Kinderschicksale in vergangener Zeit
Hans Kirschner: „Alles probieren-aber nicht alles treiben“ Die Alttiroler Familie Mader vor und hinter dem Fernpass – eine Spurensuche
Barbara Wankmiller: Das Österreichische Jugendrotkreuz reloaded: Eine Erfolgsgeschichte mit Außerferner Starthilfe
Günter Pass: Die Fotografen des Bezirkes Reutte von etwa 1850 bis 2000
Sonja Kofelenz: Buchbesprechung Chronik der Gemeinde Häselgehr
Personenregister
Ortsregister
An dieser Stelle darf ich im Namen des Museumsvereins allen Mitwirkenden am Jahrbuch 2022 danken: besonders den Autoren für ihre Beiträge und den beiden Lektorinnen Alexandra Posch und Barbara Wankmiller sowie unserem neuen Lektor Mathias Eckart. Ein besonderer Dank gilt Klaus Wankmiller, unserem Schriftleiter, der die Beiträge in die vorliegende Form gebracht hat und über Monate unermüdlich am Gelingen des Jahrbuchs gewirkt hat.
Aktualisiert: 2023-05-04
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